1860 München am Abgrund: Muss nun auch Sportchef Gorenzel gehen?

Chaos beim TSV 1860 München. In diesem Jahr sollte endlich alles anders werden und der Aufstieg in die zweite Bundesliga gelingen, doch die Löwen stehen schon jetzt mit dem Rücken zur Wand. Und nicht nur das. Nach der Entlassung von Michael Köllner, soll nun auch Sportchef Günther Gorenzel vor dem Aus stehen. Über den möglichen Nachfolger wird bereits heiß spekuliert.
München - 17 Spiele (!) in Folge war der SV Meppen ohne Sieg in der 3. Liga, bis zum vergangenen Samstag. Denn dann gastierten die Blauen aus München und kassierten eine peinliche 1:2-Niederlage. Eine Blamage für den TSV 1860 München, der aus den letzten fünf Partien nur vier Punkte holen konnte. Nun steht Sportchef und Interimstrainer Günther Gorenzel Münchner Medienberichten zufolge kurz vor dem Aus.
TSV 1860 München hat bereits acht Punkte Rückstand auf den dritten Platz
Das Kalenderjahr 2023 ist zwar erst knapp sechs Wochen alt, aber bei den Münchner Löwen geht es bereits heiß her. Ein teures Trainingslager, das vom eigenen Präsidenten kritisiert wurde, das Aus von Trainer Michael Köllner und das Verspielen vom Aufstieg in nur fünf Spielen. Aber wird der Teufel schon zu früh an die Wand gemalt?
Fakt ist, dass die Löwen noch 16 Spiele vor der Brust haben und dementsprechend alles möglich ist, wobei es bei einem Rückstand von acht Punkten auf Relegationsplatz drei scheint, als stünden die Sechzger bereits mit dem Rücken zur Wand. Auch die Trennung von Köllner erzielte nicht die erhoffte Wirkung.
Gorenzel vor dem Aus - Nachfolger eine Löwen-Legende?
Viele Fans staunten nicht schlecht, als sich der Sport-Geschäftsführer Gorenzel selbst als Interimstrainer präsentierte. Nach zwei Spielen steht der 51-Jährige bei einem Punkt, wobei dieser mehr als unglücklich geholt wurde. Bis in die Nachspielzeit hinein führte man gegen den VfL Oldenburg 2:0, kassierte jedoch innerhalb weniger Minuten noch zwei Gegentore.
Dass die Mannschaft extrem verunsichert ist, zeigte sich auch in der letzten Begegnung gegen den SV Meppen. Nach dieser Partie sprach Gorenzel von einer „sehr bitteren Niederlage“. Seine vielleicht bereits letzte Analyse als Interimstrainer. Denn er stehe nun kurz vor dem Aus, ein Nachfolger zudem bereits in den Startlöchern.
Präsident Reisinger: „Werden nicht überstürzt das Management tauschen“
Und es ist eine echte Löwen-Legende. Benny Lauth, der für die Münchner bereits in der Bundesliga spielte, wird als heißester Kandidat auf den Posten des Sportchefs gehandelt. Doch noch ist Gorenzel im Amt. Und das noch mindestens bis Donnerstag, denn dann soll eine Sitzung des Aufsichtsrats stattfinden.
Gegenüber fupa.de zeigte sich Präsident Robert Reisinger besonnen. „Der Verein wird nicht in hektischen Aktionismus verfallen und überstürzt das Management tauschen. Wir bewerten als Gesellschaftervertreter die Spielzeit in der gebotenen Sachlichkeit und ziehen für die Zukunft Schlüsse daraus.“
„Müssen unsere Saisonziele schrittweise neu definieren“
Eventuell geht es in der Sitzung dann auch um einen neuen Trainer. Thorsten Fink und Friedhelm Funkel haben bereits abgesagt, Marco Antwerpen hingegen wird als Kandidat gehandelt. Dieser stieg in der vergangenen Saison mit dem 1. FC Kaiserslautern in die zweite Bundesliga auf. Ein gutes Omen für die Löwen?
Zur Personalie Lauth äußerte sich Reisinger nicht. Dafür aber zu den Zielen für die restliche Saison. „Wir müssen von Spieltag zu Spieltag schauen und unsere Saisonziele schrittweise neu definieren. Sind genügend Punkte für den Klassenerhalt gesammelt, rückt die erneute Qualifikation für den DFB-Pokal ins Blickfeld.“
Man darf gespannt sein, wer am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den SC Verl auf der Trainerbank Platz nimmt, aber eins ist sicher. Ein Sieg wäre nicht nur für die Verantwortlichen Balsam für die Seele.
gz