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Gekämpft bis zum Schluss: Chiemgau mit Remis zum Reil-Debüt!

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Zusammengehalten und gekämpft um ein Remis gegen den Tabellenführer zu erzwingen.
Zusammengehalten und gekämpft um ein Remis gegen den Tabellenführer zu erzwingen. © beinschuss.de

Eine unglaublich packende Partie im Jakob Schaumaier Sportpark ging am Samstagnachmittag ohne Sieger zuende. Dabei sah es für die Hausherren lange Zeit nach einem Sieg aus.

Was für eine packende Begegnung am Samstagnachmittag im Jakob Schaumaier Sportpark. Vor gut 400 Zuschauern bei idealem Wetter lieferten sich der Tabellendreizehnte aus Traunstein und Spitzenreiter Deisenhofen ein packendes Duell. Die Hausherren, erstmals unter der Leitung von Trainer Jochen Reil, erwischten einen Start nach Maß. Einen berechtigten Foulelfmeter verwandelte Davut Tahir in der sechsten Minute mit einem gezielten Schuss zur 1:0 Führung. In der Folge übernahm Deisenhofen die Spielkontrolle, schaffte es allerdings nicht wirklich gefährlich vor das Chiemgauer Tor zu kommen. In der Schlussminute der ersten Halbzeit sah Deisenhofens Arijanit Kelmendi nach einem Foul im Mittelfeld die rote Karte. In Hälfte zwei ging es hin und her, beide Mannschaften schenkten sich nichts. In Minute 63 schickte Schiedsrichter Markus Huber, der sehr viel zu tun hatte, Chiemgau-Kapitän Tobias Berz mit gelb-rot vom Platz. In einer daraufhin packenden Schlussphase war pure Spannung geboten. Bitter für Traunstein: In der 88. Minute schossen sie sich nach viel Gewussel im Strafraum das Ding irgendwie noch selbst ins eigene Tor zum letztendlich gerechten 1:1 Endstand.

Traumhaftes Herbstwetter, angenehme Temperaturen: Optimale Vorzeichen also für einen Landesligatrainer-Einstand im Jakob Schaumaier Sportpark. Das wird sich wohl auch Jochen Reil gedacht haben. Als einer der ersten Männer stand er vor dem Spiel schon am Seitenrand, um seinen Spielern beim herannahenden Einlaufen motivierend zuzuklatschen.

Und dass ein neuer Trainer tatsächlich Impulse setzen kann, das ist nicht erst seit dem Effenberg-Debüt bei Paderborn bekannt. Dementsprechend warnte Deisenhofen-Coach Peter Schmidt auch vor der Partie seine Mannen: "Es geht ein Ruck durch die Mannschaft, jeder Spieler bietet sich neu an. Das wird eine ganz unangenehme Partie für uns."

Jochen Reil setzte vor der Begegnung besonders auf die Fans: "Wir haben ein großartiges Stadion und ein tolles Publikum. Dieser Funke muss auf den Platz überspringen." Mut machte den Chiemgauern besonders das Hinspiel: Am ersten Spieltag der Saison tat sich der aktuelle Tabellenführer Deisenhofen sehr schwer und siegte letztendlich nur knapp mit 1:0.

Traumstart für Traunstein

Dass sich Traunstein im heimischen Stadion keinesfalls verstecken wollte, das zeigten schon die ersten Spielminuten. Gegen den offensiv aufgestellten Spitzenreiter versuchte das Reil-Team sofort dagegenzuhalten. Und das sollte schon schnell belohnt werden: Erster Angriff der Chiemgauer durch die Mitte, Deisenhofen foulte im Strafraum, Elfmeter! Und diese Chance in der siebten Minute ließ sich Davut Tahir nicht nehmen. Mit einem gefühlvollen Schuss ins linke Eck ließ er Tormann Alexander Kottmüller, der in die falsche Richtung sprang, keine Chance.

In der Folge zog sich das Team von Jochen Reil aber mehr und mehr zurück. Kein Wunder, denn Deisenhofen versuchte mit wütenden Angriffen die Abwehrreihen der Hausherren zu durchdringen. Mehr als ein paar magere Schüsse aus der zweiten Reihe kamen allerdings in den ersten 20 Minuten nicht dabei heraus.

Ein Foul nach dem Anderen

Gegen Mitte der ersten Halbzeit mussten die Chiemgauer immer wieder zu kleineren Fouls greifen, um den Gegner vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Ganz zum Unmut von Gästetrainer Peter Schmidt, der lautstark eine gelbe Karte forderte. "Jetzt konzentrier dich mal ein bisschen", schimpfte Schmidt in Richtung Schiedsrichter, der ihn mit mahnenden Worten zu mehr Ruhe bewegte.

Auf dem Platz tat sich derweile auf Seiten der Deisenhofener wieder etwas. Doch ein gefährlicher Schuss von Michael Vodermeier parierte Issa Ndiaye in der 26. Spielminute exzellent. In den Schlussminuten der ersten Halbzeit wurde es noch einmal hektisch. Marco Finster setzte einen Freistoß aus 14 Metern an die Latte und vergab damit ein eigentlich verdientes Remis zum Pausentee. Und es sollte noch schlimmer für den Spitzenreiter kommen. Völlig übermotiviert foulte Deisenhofens Arijanit Kelmendi Stefan Mauerkirchner im Mittelfeld. Völlig zurecht sah er dafür in der letzten Minute der ersten Hälfte von Schiedsrichter Markus Huber die rote Karte.

Deisenhofen weiter besser

Trotz Unterzahl versuchte der FC in der zweiten Hälfte sofort wieder das Remis zu erzwingen. Waren sie in der ersten Halbzeit zu jedem Zeitpunkt das gefährlichere Team, traute man den Gästen in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit jederzeit ein Tor zu. Doch die unzähligen Ecken und Angriffsverusche brachten den Gästen keinen Ertrag. Stattdessen hatten die Traunsteiner das 2:0 auf dem Fuß. Doch ein schöner Schlenzer von Stefan Mauerkirchner ging in der 53. Minute nur an den Innenpfosten.

In der 65. Minute war es dann auch für einen Traunsteiner soweit, um frühzeitig duschen zu gehen. Nach einem Foul im Mittelfeld sah Kapitän Tobias Berz seine zweite gelbe Karte und musste vom Platz. Doch verrückt wie der Fußball ist, wurde die Heimmannschaft nach dem Platverweis plötzlich besser. Ein Schuss von Patrick Schön aus zehn Metern wurde von Deisenhofen-Tormann Alexander Kottmüller gerade noch mit den Fingerspitzen geklärt.

Spannung bis zum Schluss!

Die 20 Spieler auf dem Feld lieferten sich in der Schlussphase ein Duell auf Augenhöhe. In der 72. Minute hatte Deisenhofens eingewechselter Andreas Martin den Ausgleich auf dem Fuß. Doch sein strammer Schuss aus der zweiten Reihe ging ganz knapp rechts am Tor vorbei. Versuchten die Hausherren bis dato noch gefährlich zu kontern, sahen die gut 400 Zuschauer ab der 75. Minute immer häufiger nur noch Befreiungsschläge aus höchster Not.

Langsam hofften die Zuschauer auf einen hart erkämpften 1:0 Erfolg. Doch es sollte anders kommen. Ein Deisenhofener Angriff über die linke Seite kann nicht richtig geklärt werden. Im Strafraumgewussel kam irgendwie ein Chiemgauer-Fuß an den Ball, um die Kugel letztendlich unglücklich zum 1:1 Endstand ins eigene Tor zu versenken.

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