Kay und Grassau: Man kennt sich - nicht!

Die Trainer der beiden Kreisliga-Bewerber im Doppelinterview
Zweimal 90 Minuten (oder auch mehr), Rekordkulissen auf den Sportplätzen, Momente, die man nie wieder vergessen will oder kann: Auch in den unteren Ligen geht es nun in die richtig heißte Phase - die Relegation beginnt. Der SV Kay und der ASV Grassau können noch nicht in den Sommerurlaub, sondern dürfen noch zweimal die Fußballschuhe schnüren. Beinschuss-Reporter Max Böning hat vor den beiden Entscheidungsspielen um die Kreisliga am Donnerstag (19 Uhr) und am Sonntag (16 Uhr) getrennt mit den beiden Trainer gesprochen und festgestellt, dass der Gegner jeweils die "große Unbekannte" ist.
Am Ende war es der zweite Platz in Eurer jeweiligen Tabelle: Wie zufrieden könnt ihr mit der Vize-Meisterschaft sein?
Viktor Gruber (ASV Grassau): Seeon hat sich den ersten Platz absolut verdient. Natürlich ärgern wir uns schon ein wenig, dass am Ende nur vier Zähler fehlen, die wir in den ein oder anderen Spielen haben liegen lassen. Doch die Freude über diese Möglichkeit überwiegt natürlich.
Florian Schörgnhofer (SV Kay): Wir sind sehr zufrieden, es war eigentlich eine perfekte Saison für uns. Saaldorf ist heuer eine absolute Übermannschaft gewesen, sonst hätten wir vielleicht noch ein Wörtchen um die Meisterschaft mitreden können. Deswegen sind wir alle sehr glücklich, dass wir den zweiten Platz noch erreicht haben.
Wie schätzt Ihr Euren Gegner ein?
Gruber: Dazu kann ich eigentlich recht wenig sagen. Bis Sonntagabend sind wir davon ausgegangen, dass wir in einer Dreier-Relegation mit Oberndorf und Vogtareuth um die Kreisliga kämpfen. Aber im Endeffekt müssen wir uns auf unser eigenes Spiel konzentrieren. Dann spielt sowieso keine Rolle mehr, wer der Gegner in den beiden Spielen ist.
Schörgnhofer: Ich kenne die Grassauer nicht, kann auch nicht einschätzen, wie stark die Kreisklasse 1 ist. Den ASV hatten wir als möglichen Gegner gar nicht auf dem Zettel, sondern Mühldorf und Siegsdorf. In solchen Partien zählt dann aber sowieso die Tagesform, einen Favoriten gibt es meiner Meinung nach eher nicht.
Eure Spieler haben alle eine lange Saison in den Knochen - wie sieht es denn personell bei Euch aus, habt Ihr alle Mann an Bord?
Gruber: Es könnte definitiv besser sein! Dejan Pajic ist mehr als fraglich, mehr als ein Kurzeinsatz dürfte eigentlich nicht drin sein. Auch Sam Diokhane ist verletzt. Mit Bestbesetzung werden wir also leider nicht auflaufen können.
Schörgnhofer: Unsere Personal-Situation ist eigentlich perfekt. Alle Spieler sind fit und sehr motiviert auf die beiden Relegationsspiele. Wir haben also die Qual der Wahl.
Was haltet Ihr generell von einer solchen "Verlängerung" der regulären Saison? Ist die Relegation Fluch oder Segen?
Gruber: Defintiv ein Segen, für jeden der mitspielen darf. Ich durfte schon mehrmals bei solchen Spielen dabei sein, es herrscht immer eine gewisse "Endspielstimmung". In der regulären Saison hat man diese Erlebnisse nicht. Außerdem sind das dann die Momente, an die man sich auch noch in fünf Jahren erinnern kann.
Schörgnhofer: Das kommt darauf an. Wenn man aufsteigt natürlich ein Segen. In unserer Spielklasse kommt es ja kaum vor, dass man vor so vielen Zuschauern spielen kann. Die Anspannung ist sicher auch eine andere, als bei einem "ganz normalen Punktspiel". Klappt es aber nicht, dann ist es natürlich immer besonders bitter.
Vielen Dank für das Gespräch und eine erfolgreiche, verletzungsfreie Relegation um die Kreisliga!