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„Ein weiteres Werkzeug“: Kommt die Zehn-Minuten-Zeitstrafe im Amateurfußball?

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Von: Markus Altmann

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Schiedsrichter (Symbolbild)
Schiedsrichter (Symbolbild) © Pixabay

Bis zur Einführung der gelb-roten Karte gab es im bayerischen Amateurfußball noch eine zehnminütige Zeitstrafe. Diese könnte beim kommenden BFV-Verbandstag wieder eingeführt werden. beinschuss.de sprach mit BFV-Pressesprecher Fabian Frühwirth und Schiedsrichter-Obmann Sepp Kurzmaier über die Vor- und Nachteile der möglichen neuen Regelung und bis zur welcher Liga diese gelten könnte.

Kreis Inn/Salzach - Am kommenden Wochenende findet der BFV-Verbandstag im niederbayerischen Bad Gögging statt. Dann wird neben einem Nachfolger vom scheidenden Präsidenten Rainer Koch auch noch über eine umstrittene neue Regelung abgestimmt. Denn im bayerischen Amateurfußball könnte die Zehn-Minuten-Zeitstrafe wieder eingeführt werden.

67,88 Prozent sprachen sich in Oberbayern für die Zeitstrafe aus

Diese gab es schon von 1978/79 bis zur Einführung der gelb-roten Karte 1991/92. Nachdem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Möglichkeit für eine Rückkehr einer Zeitstrafe geschaffen hat, wird dies in einem Pilotprojekt in der laufenden Saison in Hessen bereits praktiziert. In Bayern gibt es aktuell nur im Jugendbereich eine Zeitstrafe von fünf Minuten.

Dass diese neue Regelung kommen könnte, ist mehr als wahrscheinlich. Denn beim oberbayerischen Bezirkstag in Grasbrunn stimmten 67,88 Prozent der Delegierten für die Wiedereinführung, beim mittelfränkischen Bezirkstag 80,27 Prozent, in Niederbayern gab es eine Mehrheit von 59 Prozent und in Mittelfranken waren 70 Prozent dafür.

Zehn-Minuten-Zeitstrafe könnte bis zur Landesliga gelten

Sollten sich die Delegierten auf dem BFV-Verbandstag tatsächlich für die zehnminütige Zeitstrafe aussprechen, könnte diese maximal bis zur Landesliga zur Anwendung kommen. „Die Regionalliga ist von dieser Regelung definitiv ausgeschlossen. Bei der Bayernliga hängt dies von den DFB-Statuten ab“, erklärt BFV-Pressesprecher Fabian Frühwirth auf Nachfrage von beinschuss.de.

Wird der Antrag angenommen, könnte die Zeitstrafe schnell zum Einsatz kommen. „Es müsste lediglich ins Regelwerk eingearbeitet werden und könnte dann schon zur kommenden Saison gelten“, so Frühwirth weiter.

„Die Miterfassung der Zeit könnte ein Problem werden“

Doch was sagen die Schiedsrichter selber zu der möglichen Zehn-Minuten-Zeitstrafe? „Es ist ein Werkzeug mehr, welches uns Schiedsrichtern zur Verfügung steht“, sagt Obmann Sepp Kurzmeier, der sich für Einführung der Zeitstrafe ausspricht, auf Nachfrage von beinschuss.de. „Es gibt oft Szenen, wo man regeltechnisch Rot geben könnte, aber nicht zwingend muss. Da könnte man dann einen Spieler zum Abkühlen rausschicken.“

Doch auch die Meinungen innerhalb der Schiedsrichterzunft sei gemischt, wie Kurzmeier zugibt, aber laut dem Obmann sei die Mehrheit dafür. „Natürlich ist das wieder eine Umstellung. Vor allem die Miterfassung der Zeit könnte ein Problem werden, weil bereits nach acht Minuten von außen reklamiert werden könnte, dass die Zeitstrafe doch schon vorbei sei“, sagt Kurzmeier.

Ob sich beim BFV-Verbandstag am 24. und 25. Juni tatsächlich eine Mehrheit für die 10-Minuten-Zeitstrafe aussprechen wird, bleibt noch abzuwarten. Genauso wer die Nachfolge von Rainer Koch antreten wird.

ma

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