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Schalding holt dreckigen Dreier aus Buchbach

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Von „das hat doch mit Fußball nichts zu tun“, über „clever gemacht“ bis hin zu „so grausam ist Fußball“, reichten die Fan-Kommentare zum Schaldinger 2:0-Erfolg am Freitagabend beim TSV Buchbach in Runde drei der Fußball-Regionalliga Bayern, der den Gastgebern mit nur drei Punkten aus drei Spielen einen Stotter-Start beschert hat.

Den fehlenden Bezug zur Sportart machten die Anhänger der Rot-Weißen an der ersten Halbzeit fest, als die Jungs aus dem Passauer Westen auf die Buchbacher Offensivbemühungen in etwa so reagierten, als nähmen die Pegelstände der Donau in der Dreiflüsse-Stadt gefährliche Höhen an: Sandsack um Sandsack stapelte die Mannschaft von Mario Tanzer geschickt um den eigenen Strafraum, dennoch konnten die Buchbacher Angriffswellen das Bollwerk nicht wenige Male überspülen: Die SVS-Warnsirenen schrillten unablässig, der in Fünferkette mit Einser- bis Dreierverstärkung organisierte Katastrophenschutz im Dauereinsatz, nach 45 Minuten erkennbare Risse in der Abwehrmauer, aber kein Einsturz.

"Sonst kriegen wir die Hucke voll"

„Wir machen das immer so, sonst kriegen wir regelmäßig die Hucke voll“, verteidigte SVS-Abteilungsleiter Markus Clemens die ebenso erprobte wie erfolgreiche  Vorgehensweise. Wie war das doch gleich noch mal mit dem Mittel heiligenden  Zweck? So ähnlich hat‘s Buchbach schließlich auch gemacht auf dem Weg von der Landes- zur Regionalliga und auch in der vergangenen Saison hatten die Buchbacher immer dann auf eine von großer Ästhetik weitgehend freie Auswärtsrezeptur zurückgegriffen, wenn Trainer Bobenstetter den „Toni Betone“ gegeben hatte und freudig formulieren konnte: „Wir sind gut gestanden und haben gezielt Nadelstiche gesetzt.“

Mag der klassische Catenaccio mit Libero, zwei Vorstoppern und einem Linksverteidiger bereits in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts aus der Mode gekommen sein, so ist es doch noch immer modern, wenn man kein Gegentor kassiert. „Ein tolles Ergebnis vor einer tollen Kulisse“, freute sich denn auch Tanzer, der von „zwei grundlegend verschiedenen Halbzeiten“ sprach: „Vor der Pause war uns Buchbach komplett überlegen, aber nach der Halbzeit haben wir es top gespielt und waren sowohl die aktivere wie bessere Mannschaft.“

Seit fünf Spielen gegen Schalding sieglos

Ähnlich sah‘s auch Buchbachs Walter Werner: „In der ersten Halbzeit haben wir vieles richtig gemacht. Wir hatten unsere Möglichkeiten bei zahlreichen Ecken und Freistößen, haben diese aber nicht genutzt. Und wer kein Tor macht, kann auch nicht gewinnen. Schalding hat dann ein Tor des Monats geschossen und den Fehler, den wir im Mittelfeld gemacht haben, eiskalt ausgenutzt.“ Die Frage, die bleibt, ist: Warum haben die Buchbacher aus zum Teil besten Chancen kein Tor gemacht?      

Dass Buchbach nun bereits im fünften Spiel gegen Schalding keinen Sieg mehr landen konnte, irritiert Tanzer keineswegs: „Auch wenn wir in den letzten Spielen auf Augenhöhe waren, ist Buchbach weiterhin ein Vorbild. Unser Ziel bleibt trotz des guten Starts einzig und allein der Klassenerhalt.“ Und Clemens prognostiziert: „Buchbach hat auch in dieser Saison hohe Qualität. Diese Mannschaft, in der alle richtig gut kicken können, wird am Ende mindestens Achter.“

Danach sah’s in der zweiten Hälfte, als sich die Rot-Weißen bis auf einen Freistoß von Maxi Drum keine einzig gute Möglichkeit mehr erspielen konnte, zwar nicht aus, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und die Saisons ist ja noch jung. Werner: „Vielleicht ist es ja auch Glück im Unglück, dass nächste Woche die Partie gegen die Bayern verschoben wurde, jetzt haben wie 14 Tage Zeit, um uns auf das nächste Heimspiel gegen Memmingen vorzubereiten.“ Mit viel Torschuss-Training! mb

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