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„Wir waren so nahe dran“: Burghausen verliert Elfer-Krimi gegen 1860 München

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Burghausens Kapitän Felix Bachschmid wird in dieser Szene von Erik Rallig und Fabian Greilinger (rechts) in die Zange genommen.
Burghausens Kapitän Felix Bachschmid wird in dieser Szene von Erik Rallig und Fabian Greilinger (rechts) in die Zange genommen. © Buchholz

Da hatten sie den großen Favoriten am Rande einer Niederlage, doch am Ende setzen sich die Münchner Löwen nach dem Elfmeter-Krimi am Mittwochabend in der Wacker-Arena mit 7:6 durch. „Wir waren so nahe dran. Das wäre die Krönung gewesen“, Geschäftsführer Andreas Huber war voll des Lobes für die bärenstarke Leistung.

Burghausen - Für die Jungs von Trainer Leo Haas ist der Pokal-Traum geplatzt, aber sie haben vor großem Publikum Herz und Leidenschaft gezeigt. „Ein echtes Fußballfest, was will man außer dem Ergebnis mehr“, so Burghausens Sportlicher Leiter Karl-Heinz Fenk im Zwiespalt der Gefühle.

Neudecker: „Ich schäme mich ein bisschen und bin richtig sauer wegen unserer Leistung“

Der Fehlschuss von André Leipold beim dritten Elfmeter – Löwen-Keeper Tom Kretschmar parierte – war der einzige Wermutstropfen im Freudenpokal. „Wir sind nach einem 0:2 gegen einen Drittligisten zurückgekommen. Das war richtig stark, schade, dass wir uns nicht belohnt haben. Wir waren so nahe dran. Das wäre die Krönung gewesen“, Geschäftsführer Andreas Huber war voll des Lobes für die bärenstarke Leistung der Wackerianer nach der Pause, Löwen-Regisseur Richard Neudecker gab dagegen unumwunden zu: „Ich schäme mich ein bisschen und bin richtig sauer wegen unserer Leistung.“

Nach 0:2-Rückstand: Wacker kommt zurück - Traumtor durch Ungerath

Die Sechziger, die wegen des Corona-Falls Kevin Goden auf Teile der Mannschaft und Trainer Michael Köllner verzichten mussten, spulten im ersten Abschnitt gegen anfangs nervöse Burghauser ihre Leistung noch relativ souverän ab. Den ersten Schock-Moment mit dem Foulelfmeter, den Nico Helmbrecht relativ deutlich neben den Pfosten setzte – Semi Belkahia hatte Leipold umgerannt – hakte der Drittligist ab (2.) und ging in der 27. Minute durch Marcel Bär in Front. Als dann Kapitän Stefan Lex nach Steilpass von Neudecker mit einem Lupfer Markus Schöller zum 2:0 überwand (55.), schien die Messe gelesen, doch die Löwen taten nach einer Unterbrechung wegen Bengalo-Unfugs auf der Westtribüne deutlich zu wenig und Wacker nutzte die Lethargie:

Der kurz zuvor eingewechselte Christoph Maier besorgt völlig allein gelassen den Anschlusstreffer (64.) und Robin Ungerath, seit Wochen glücklos im Abschluss, hämmerte die Kugel aus 22 Metern zum 2:2 in den Winkel. „Ein Sonntagsschuss“, lobte Neudecker und Lex monierte: „Bis zum 2:0 waren wir ganz gut im Spiel, dann haben wir einmal nicht aufgepasst und uns noch das zweite Tor gefangen. Da war dann ein Bruch im Spiel, irgendwie haben wir uns dann irritieren lassen und die Linie verloren.“ Der verängstigte Feldhase, der in der Pause auf der Badseite auf und ab hoppelte und kurz vor Schluss den Platz querte, hätte den Löwen in dieser Phase glatt als Wappentier dienen können.

Fenk: „Wir haben alles rausgehauen“

Wäre Leipold in der 76. Minute nach Pass von Georgios Spanoudakis nicht aus spitzem Winkel an Kretschmar gescheitert, wäre die Sensation wohl perfekt gewesen, denn die Löwen konnten in den letzten 25 Minuten nicht mehr zulegen und hatten Glück, dass sie sich ins Elfmeterschießen retten konnten. „Wir haben uns schon gedacht, dass es nicht leicht werden würde, immerhin ist Burghausen ja Zweiter der Regionalliga“, umschrieb Lex trotz des Sieges und seines Treffers mit eher verdrießlicher Miene die qualvolle Schlussphase, während Neudecker Wacker lobte: „Burghausen hat eine super Mannschaft.“ Für die es eine kleine Verschnaufpause gibt, ehe es am Dienstag um 19 Uhr mit dem Regionalliga-Alltag beim FC Augsburg II weitergeht. „Wir haben alles rausgehauen“, so Fenk und Huber erklärt: „Wir müssen jetzt die Enttäuschung abschütteln, sonst gibt es in Augsburg womöglich eine böse Überraschung.“

Die Daten zum Spiel

SV Wacker Burghausen: Schöller – Scheidl (73. Reiter), Walter, Mazagg, Moser (59. Hingerl) – Helmbrecht (59. Maier), Ade (59. Läubli), Agbaje (46. Spanoudakis) – Bachschmid – Ungerath, Leipold. Trainer: Haas.

TSV 1860 München: Kretschmar – Lang, Wein, Belkahia, Greillinger – Tallig, Dressel – Lex, Neudecker, Biankadi (82. Linsbichler) – Bär. Trainer: Brandl.

Tore: 0:1 Bär (27.), 0:2 Lex (55.), 1:2 Maier (64.), 2:2 Ungerath (68.); Elfmeterschießen: 3:2 Hingerl, 3:3 Lex, 4:3 Bachschmid, 4:4 Tallig, Kretschmar pariert gegen Leipold, 4:5 Linsbichler, 5:5 Spanoudakis, 5:6 Dressel, 6:6 Walter, 6:7 Bär.

Schiedsrichter: Hanslbauer (TSV Altenberg)

Zuschauer: 4.100

Gelb: Ungerath, Maier, Bachschmid, Spanoudakis – Belkahia, Biankadi 

Besonderheit: Helmbrecht schießt Foulelfmeter neben das Tor (2.).

MB

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