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Deutschland Cup: Spekulationen um Krupp

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DEB-Präsident Franz Reindl (l) und der ehemalige Eishockeyprofi und Nationaltrainer Uwe Krupp auf der Tribüne.
DEB-Präsident Franz Reindl (l) und der ehemalige Eishockeyprofi und Nationaltrainer Uwe Krupp auf der Tribüne. © dpa

München - Die WM-Schmach ist zwar nicht getilgt, aber Bundestrainer Pat Cortina hat seine Position gestärkt. Dennoch reißen die Spekulationen um eine Rückkehr von Uwe Krupp nicht ab.

Die WM-Schmach ist zwar nicht getilgt, aber Bundestrainer Pat Cortina hat seine Position gestärkt. Dennoch reißen die Spekulationen um eine Rückkehr von Uwe Krupp nicht ab. Mit dem vorzeitigen Erfolg beim 25. Deutschland-Cup machte die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft Hoffnung auf eine Trendwende, auch wenn das bedeutungslose 2:4 (2:0, 0:2, 0:2) gegen Kanada ein unnötiger Dämpfer war. Auf der Tribüne sah Ex-Coach Krupp - an der Seite des DEB-Präsidenten Franz Reindl - interessiert zu.

Der bei den Kölner Haien entlassene einstige Stanley-Cup-Sieger sei einfach ein guter Bekannter, beschwichtigte Reindl: „Es ist ja nicht so, dass Uwe herumschleichen würde und Pat unter Druck setzt." Cortina sagte, über diese Spekulationen mache er sich keine Gedanken.

Reindl hat Vertragsgespräche mit Krupp ausgeschlossen. „Natürlich zeige ich mich mit Uwe Krupp, weil er ein guter Bekannter ist“, sagte Reindl am Sonntag am Rande des Deutschland Cups und beteuerte: „Aber mit ihm werde ich nicht über einen Vertrag sprechen.“

Krupp selbst äußerte sich zurückhaltend. "Wir haben mit Pat Cortina einen sehr guten Nationaltrainer. Das Letzte, was er braucht, ist, dass jetzt irgendjemand kommt und querschießt und sich ins Spiel bringt“, sagte der 49-Jährige bei Sport1.

Den mit Cortina verabredeten Fahrplan wird Reindl aber auch nach dem Turniersieg beibehalten. Erst nach der WM 2015 in Prag wird über eine weitere Zusammenarbeit mit dem Italo-Kanadier entschieden, wenn dessen Vertrag endet. „Wir machen zusammen das Jahr fertig und schauen uns dann in die Augen. Die WM ist ein Meilenstein, der Druck ist für alle groß“, sagte Reindl, der eine WM-Platzierung unter den ersten Acht für machbar hält: „Ich glaube, das ist möglich.“

Cortina ist jedenfalls in dieser Schlüsselsaison für das deutsche Eishockey zum Erfolg verdammt. Der direkte Weg zu Olympia 2018 ist praktisch schon verbaut. In Prag muss sich Cortina das Mindestziel - ein Qualifikationsturnier in eigener Halle - erst noch erspielen.

„Wenn ich gehen muss, will ich auf die bestmögliche Weise gehen“, sagte Cortina kämpferisch. Jetzt hat er mit dem zweiten Sieg beim Heimturnier unter seiner Führung schon einmal mit Vorvorgänger Krupp gleichgezogen, der das DEB-Team 2009 und 2010 zum Prestigesieg beim traditionsreichen Vier-Länder-Vergleich geführt hatte.

Nach den Erfolgen gegen die Schweiz (3:1) und die Slowakei (2:1) hatte der insgesamt sechste Triumph schon vor dem letzten Spiel gegen Kanada festgestanden. Dieses endete jedoch mit einem unerfreulichen Rückschlag. Gegen die überwiegend aus DEL-Profis gebildeten Ahornblätter schien Cortinas Mannschaft unter den Augen von Fußball-Nationalspieler Thomas Müller nach dem ersten Länderspieltor des Mannheimers Denis Reul (14.) und einem Überzahltreffer des Ingolstädters Patrick Hager (18.) bereits auf der Siegerstraße.

Durch Undiszipliniertheiten ließen sie die Kanadier jedoch wieder ins Spiel kommen. Kevin Clark (36.) von den Hamburg Freezers und im Powerplay Schweiz-Legionär Bud Holloway (39.) egalisierten das Resultat, bevor der Nürnberger Steven Reinprecht (54.) und der Ingolstädter Brandon Buck (60.) die Begegnung drehten.

Einen großen Anteil am Turniersieg hatten ausgerechnet Spieler, auf die Cortina bei der mit Platz 14 miserablen WM in Weißrussland teilweise freiwillig verzichtet hatte. Patrick Reimer oder Torhüter Dennis Endras hatte der 50-Jährige damals bewusst nicht dabei. Vor allem die kolportierten Unstimmigkeiten mit Nürnbergs Reimer sorgten für Unverständnis.

In München zeigte der 31-Jährige, dass er gesetzt sein sollte. „Wenn es noch etwas gäbe, wäre ich nicht hier“, stellte Reimer klar. Cortina betonte jetzt, dass „Patrick und Dennis ganz wichtig für das deutsche Eishockey sind.“ Was bei ihm zum Umdenken geführt hat, lässt er nicht durchblicken. Sein auslaufender Vertrag dürfte aber ein Faktor gewesen sein.

sid/dpa

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