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Nach Prügelorgie: "Liga wird ein Zeichen setzen!"

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Von: Martin Weidner

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Kassel - Blutige Boxkämpfe, Wasserspritzer, Becherwürfe und der Zoff der Trainer - das DEL2-Duell zwischen Kassel und Bremerhaven geriet völlig aus dem Ruder! Jetzt drohen den Beteiligten harte Sanktionen:

Die skandalöse Prügelorgie in den letzten eineinhalb Minuten des DEL2-Spiels zwischen den Kassel Huskies und den Fischtown Pinguins hat für Klubs und Spieler ein Nachspiel! Insgesamt 254 Strafminuten sprachen die Schiedsrichter nach den blutigen Faustkämpfen zwischen den beiden Starbulls-Ligarivalen am Sonntagabend aus, an Eishockey (Bremerhaven gewann 5:2) war am Ende nicht mehr zu denken! Für die letzten 62 Sekunden Spielzeit wurde gar – den kurzzeitigen Lichtausfall in der Eissporthalle mitgerechnet – eine halbe Stunde benötigt!

Video: Kassel - Bremerhaven 2:5

Außerdem gab es offenbar Becherwürfe von Zuschauern aufs Eis und auf die Bremerhavener Spielerbank. Von dort soll es Wasserspritzer in die Zuschauerränge gegeben haben. Zudem steht der Vorwurf im Raum, dass sich Bremerhavens Andrew McPherson kurz nach der ersten Schlägerei auf der Bank eines Teils seiner Ausrüstung entledigt haben soll, um dann „besser“ zuschlagen zu können.

Übler Streit der Trainer

Nach dem Spiel „fetzten“ sich die beiden Coaches dann bei der Pressekonferenz in heftiger Art und Weise. Fischtown-Chefanweiser Benoit Doucet beschimpfte den Kollegen Rico Rossi als „Blinden“ und empfahl dem Huskies-Vorstand, diesen mit „weißem Stock und Hund“ auszustatten. Rossi konterte sofort: „Man merkt, dass er ein Anfänger ist!“ Auch auf die Frage nach der „Vorbildfunktion“ wusste der Ex-Heilbronner eine Antwort: „Wenn der Gegner dich provoziert und attackiert, musst du dich wehren. Auch so kann man Vorbild sein!“ Eine seltsame Sichtweise, zumal Rossi am Ende der Pressekonferenz mit Blick auf Doucet noch anmerkte: „Wir werden niemals Freunde!“

Video: Die Pressekonferenz

Aufgrund all dieser Ereignisse ermittelt nun die DEL2. Dazu sollen der detaillierte Bericht der Schiedsrichter und das vorhandene Videomaterial konzentriert und in aller Ruhe ausgewertet werden. Im Laufe des Verfahrens können auch die beiden Klubs Stellungnahmen abgeben. „Nach jetzigem Stand sind Fehler auf beiden Seiten offenkundig“, sagte DEL2-Geschäftsführer Rene Rudorisch gegenüber der HNA.

Harte Strafen drohen

Über das genaue Strafmaß für Klubs und Spieler hat dann der Disziplinarausschuss der Liga zu entscheiden. Als sicher gilt, dass die Vorfälle die beiden Vereine jeweils eine Stange Geld kosten werden und sich einige (Prügel-)Spieler auf eine längere Sperre einstellen müssen. Auffällig: Auf den Internetseiten beider Vereine ist kaum etwas über die skandalösen Auseinandersetzungen zu lesen. Rudorisch: „Natürlich werden wir sehr genau im normalen Maß unseres Regelwerks bleiben. Aber es muss allen Beteiligten auch klar sein, dass die Liga ein Zeichen setzen wird für die Zukunft.“

mw

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