Der "Angstgegner" hat wieder zugeschlagen
Heilbronn/Rosenheim - „Der Angstgegner schlägt wieder zu“ – so titelt heute die Heilbronner Tageszeitung und der Angstgegner von Heilbronn heißt defintiv Starbulls Rosenheim. *NEU: Videos*
Nichts war es mit der Revanche für das letztjährige Play Off-Aus, denn gestern Abend unterlag der Zweitliga-Tabellenführer den Starbulls mit 1:3 (1:1, 0:0, 0:2). Dabei hätte es nach dem Sieg in Bremerhaven eigentlich ein perfektes Wochenende für die Falken werden können – so aber wurde es ein nicht erwartetes Sechs-Punkte-Wochenende für die Oberbayern.
40 Minuten lang dominierten sie die Partie, doch im Schlussdrittel agierten sie urplötzlich flügellahm. „Wir haben 40 Minuten sehr gut gespielt und alles versucht. Das Ergebnis ist natürlich enttäuschend“, sagte Falken-Trainer Rico Rossi. Die Stimmungslage bei seinem Gegenüber Franz Steer war nach einem Sechs-Punkte-Wochenende natürlich besser: „Ich bin rundum zufrieden. Meine jungen Spieler haben mächtig Druck ausgeübt und hinten hatten wir einen ausgezeichneten Torhüter.“
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Wie in den beiden letzten Auswärtsspielen legten die Heilbronner dieses Mal auch auf heimischem Eis einen konzentrierten Start hin. Teilweise nagelten sie die Gäste in deren Verteidigungsdrittel fest. Die Starbulls hatten am Freitag durch den 6:2-Sieg gegen Meister Ravensburg zwar mächtig Selbstvertrauen getankt, doch ihnen fehlten die spielerischen Mittel, um konstruktive Gegenangriffe zu starten. Frühe Chancen für Fabio Carciola (4.) Michail Kozehevnikov (5.) und ein Lattentreffer von Cory Urquhart (5.) waren die Folge. Es dauerte aber bis zum ersten Powerplay des gesamten Wochenendes (in Bremerhaven blieben die Gastgeber ohne Strafzeit), bis Heilbronn die verdiente Führung erzielte. Ein abgefälschter Schuss von Christian Billich (17.) verbesserte die bisher bescheidene Überzahlbilanz der Falken. Doch die Fraude währte nur kurz. Die zweite Strafzeit für Pat Baum im ersten Drittel erwies sich als folgenschwer. Kurz vor Drittelende sorgten die im bisherigen Saisonverlauf enttäuschenden Starbulls-Neuzugänge Geordie Wudrick und Torschütze Corey Quirk für den Ausgleich.
Zu Beginn des Mitteldrittels legten die Falken noch einen Zahn zu und provozierten mit ihrem aggressiven Forechecking zahllose Abspielfehler der Starbulls. Hätten sie in den ersten Minuten nur die Hälfte der hochkarätigen Chancen genutzt, die Partie wäre frühzeitig entschieden gewesen. Doch viel Glück und die Reaktionsschnelligkeit des überragenden Goalies Norm Maracle hielt die Starbulls im Spiel.
Der 1:1-Ausgleich von Corey Quirk im Video:
Wer nun erwartet hätte, die Falken würden im dritten Anlauf einen noch stärkeren Drittelstart hinlegen, sah sich getäuscht. Auf einmal bestimmten die Starbulls das Geschehen, setzen die Gastgeber unter Druck und die machten Fehler. Einen davon konnte Kozhenikov nur mit einem Foul wettmachen – zwei Minuten waren die Folge. Und die Starbulls nutzten die Überzahl konsequent – einen knallharten Schlagschuss von Peter Kathan konnte Ford nicht parieren (47.). „Da habe ich mir noch keine Sorgen gemacht. Ich war sicher, dass wir zurückkomen würden“, sagte Rossi. Die Falken reagierten mit wütenden, aber vermehrt kopflos vorgetragenen Angriffen. Ein weiteres Überzahlspiel verpuffte zehn Minuten vor Schluss wirkungslos. Und kaum waren die Rosenheimer wieder komplett, da knallte Michael Rohner den Puck aus der neutralen Zone heraus in Richtung Falken-Tor. Und das Spielgerät schlug passgenau unter der Latte ein – 3:1. Von diesem Schock erholten sich die Falken nicht mehr und ergaben sich kampflos in die dritte Saisonniederlage.
Heilbronn - Rosenheim 1:3 (1:1, 0:0, 0:2)
Tore: 1:0 (17.) C. Billich, 1:1 (20.) Quirk (Überzahl-Tor) (Geordie Wudrick, Josef Frank), 1:2 (47.) Kathan (Überzahl-Tor) (Stephan Gottwald) , 1:3 (53.) Rohner (Simon Wenzel).
Strafzeiten: Heilbronn 4, Rosenheim 4
Schiedsrichter: Andreas Aumüller (Ottobrunn).
Zuschauer: 1580.
so/bz