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Hut ab vor diesen Starbulls!

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Die Starbulls punkteten gegen Garmisch nicht nur beim Eishockey, sondern auch im kurzen Faustkampf, als Michael Baindl den Garmischer Collins vermöbelte.
Die Starbulls punkteten gegen Garmisch nicht nur beim Eishockey, sondern auch im kurzen Faustkampf, als Michael Baindl den Garmischer Collins vermöbelte. © Ziegler

Rosenheim - Die Starbulls haben es mal wieder allen Kritikern gezeigt: Satte sechs Punkte holten die Rosenheimer am Wochenende, obwohl die Vorzeichen nicht unbedingt die besten waren.

Eigentlich waren doch alle Komponenten gegeben für ein Pleitenwochenende: Ein Superwochenende, nach dem man schon ein bisschen zu selbstbewusst hätte werden können, zwei Gegner von weiter unten in der Tabelle, darunter mit Schwenningen ein bisher weit unter Wert spielendes Team, bei dem nach dem Trainerwechsel doch endlich einmal der Knoten platzen müsste.

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Und die Starbulls hatten sich in der Vergangenheit schon des öfteren als idealer Aufbaugegner für solche Mannschaften erwiesen: Weißwasser im Vorjahr oder Klostersee und Passau zu Oberligazeiten könnte man stellvertretend nennen. Und dann das: Ein deutlicher (wenn auch vorübergehend gefährdeter) 5:1-Sieg gegen Riessersee und danach der erste Triumph in Schwenningen seit 1996 mit ständig wechselnden Führungen und Rückständen! Und so konnte der offizielle Tabellenspitzenplatz verteidigt werden. Offiziell deshalb, weil der eigentliche Tabellenführer die Landshuter sind, die dieselbe Punktzahl aus einem Spiel weniger aufweisen.

So jubelte Peter Kathan nach seinem Treffer in Schwenningen.
So jubelte Peter Kathan nach seinem Treffer in Schwenningen. © Direvi

Aber nicht nur in der Punktewertung stehen die Jungs von Franz Steer ganz oben. Während der Wert von 3,3 geschossenen Toren trotz zuletzt 19 Treffern in vier Spielen nicht für die absoluten Topränge reicht, hat Norm Maracle mit Unterstützung seiner Vorderleute derzeit den niedrigsten Wert an Gegentoren (2,5 pro Spiel) aufzuweisen. Dresden und Heilbronn haben zwar noch weniger kassiert, aber auch in einem Spiel weniger. Und nach zehn Spieltagen haben bereits 13 verschiedene Starbulls getroffen; auch dies wird von keinem Kontrahenten überboten! Weil zuvor von der blauen Linie zu wenig kam, wurde auch hier "nachgebessert". Nachdem in der Woche zuvor schon Micky Rohner und Mike Wilson endlich ihre ersten Saisontreffer erzielen konnten, packten an diesem Wochenende Dominic Auger (zwei Tore) und Peter Kathan (gleich drei) die schweren Kaliber aus. Besonders Kathan war am Sonntag mit seinem Doppelpack gegen seine letztjährigen Teamkollegen prächtig aufgelegt. Kurios ist, dass, während fünf der acht Tore der beiden Verteidiger in Überzahl fielen, Toptorjäger und "Goldhelm" Stephan Gottwald alle seine fünf Treffer bei personellem Gleichstand erzielte. Und noch ein interessantes Detail: Mitch Stephens und Corey Quirk (je drei Tore) waren beide schon in Über- und Unterzahl sowie bei Fünf gegen Fünf erfolgreich.

Spielplan und Ergebnisse

Stichwort Unterzahl: Anders als in den acht Spielen davor wurden die Starbulls diesmal bei eigenem Powerplay gleich zweimal ausgekontert. Auch dafür gibt es schon einen "Präzedenzfall": Letzte Saison konnten der Schwenninger Ryan Gaucher und der Kaufbeurer Wike Wehrstedt den Starbulls, die beide Spiele verloren, zwei Shorthander an einem Wochenende unterjubeln. Diesmal richteten Matthias Forster von den Wild Wings und der Riesserseer Lubor Dibelka weniger Schaden an. Zwölf Tore hatte Dibelka (damals Peiting) in zwei Oberligajahren den Starbulls verpasst, nun also Nummer 13. Den Schwenningern nützte auch ihre "Torflut" von vier Treffern am Sonntag (zuvor 1,63 pro Spiel) nichts, weil die Rosenheimer allein dreimal in Überzahl trafen. Zu Beginn der Saison noch der Schwachpunkt, bedeutet die Powerplayquote von 25 Prozent Rang zwei (nur Bremerhaven hat noch mehr "Power"), und Platz zwei belegen Rohner & Co. auch in der traditionellen Stärke, in Unterzahl (86,27 Prozent; hier hat nur Dresden einen noch besseren Wert.

Es war auch viel Gelegenheit zu Über- und Unterzahl geboten. 23:18 Minuten Rosenheimer Powerplay standen 21:06 Minuten gegnerischer Überlegenheit gegenüber, woraus insgesamt sieben Über- und zwei Unterzahltreffer resultierten. Und doch vergingen von Dibelkas Gegentor bis zum ersten Schwenninger Treffer 79:36 Sekunden, in denen Maracles Tor wieder einmal vernagelt schien, die drittlängste Phase dieser Art der neueren Rosenheimer Zweitliga-Historie. Kleines Zahlenspiel: Ohne die beiden Shorthander wären die Starbulls sage und schreibe 136:15 Minuten ohne Gegentor gewesen! Das entspricht zwei kompletten Spielen und fast einem weiteren Drittel! Doch das nur nebenbei...

Manfred Eder/Oberbayerisches Volksblatt

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