1. rosenheim24-de
  2. Sport
  3. Eishockey
  4. Starbulls Rosenheim

Bei der Starbulls-Niederlage gegen Höchstadt: Gleich drei Serien sind gerissen

Erstellt:

Von: Manfred Eder

Kommentare

Eine der vielen guten Chancen der Starbulls durch Marc Schmidpeter, der hier an Höchstadts Torhüter Philipp Schnierstein scheitert.
Eine der vielen guten Chancen der Starbulls durch Marc Schmidpeter, der hier an Höchstadts Torhüter Philipp Schnierstein scheitert. © Hans-Jürgen Ziegler

Weil die Blue Devils Weiden in der Eishockey-Oberliga Süd unangefochten vorneweg marschieren und die Starbulls gepatzt haben, bleibt den Rosenheimern nur die Verfolgerrolle. Beim 2:3 vor heimischer Kulisse gegen Höchstadt sind gleich drei Serien gerissen.

Rosenheim – Alles hat ein Ende, nur die Weidener Siegesserie nicht – so könnte man die Geschehnisse in der Eishockey-Oberliga Süd beschreiben, in der vergangene Woche wegen des Deutschland-Cups nur ein einziger Spieltag ausgetragen wurde. Nicht einmal dem Starbulls-Statistiker ist es gelungen, verlässliche Angaben darüber zu finden, ob die Weidener Serie von 14 Siegen ohne Punktverlust vom Start weg eine Allzeit-Bestleistung auf diesem Level darstellt, ein Ausrufezeichen seitens der Blue Devils, den letzte Saison verpassten Aufstieg diesmal nachzuholen, ist es allemal. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass Neuzugang Nardo Nagtzaam, voriges Jahr in Peiting Topscorer der Liga, noch kein einziges Mal mitwirken konnte!

Sieben Heimspiele ohne Punktverlust

So bleibt den Starbulls, die nach elf Siegen in den ersten 13 Spielen wohl in jeder anderen Saison selbst an der Tabellenspitze stünden, weiterhin nur die Rolle des engsten Verfolgers der „Übermannschaft“, auch wenn der Begriff „eng“ bei acht Punkten Rückstand eher relativ ist.

Für die Starbulls selbst bedeutete die überraschende Heimniederlage gegen Höchstadt das Ende zweier Erfolgsserien. Diese erstreckten sich seit der 1:2-Overtime-Niederlage in Passau auf neun Partien insgesamt beziehungsweise sieben Heimspiele ohne einen einzigen Punktverlust. Die sieben Heimsiege reichten zwar nicht an die bisherige Rosenheimer Oberliga-Rekordserie heran (das waren deren zehn von Dezember 2019 bis Februar 2020), die neun Siege in Folge egalisierten die bisherige Bestmarke, aufgestellt vom 2. bis 30. Oktober 2005 in der damals eingleisigen deutschen Oberliga. Übrigens sind nur drei der neun Gegner, die Mondi Hilger, Mitch Pohl & Co. damals besiegten, noch oder wieder in der Liga: Riessersee, Klostersee und Peiting. Für Nostalgiker die anderen sechs: Bad Nauheim und Crimmitschau, jetzt DEL2, Neuwied, Stuttgart und Ratingen (jetzt unterklassig) und die nicht mehr existierenden Revier Löwen Oberhausen.

Erste Höchstadt-Punkte in Rosenheim

Und noch eine dritte Serie endete am Freitag: Die Höchstadt Alligators konnten in ihrem neunten Gastspiel an der Mangfall zum ersten Mal nicht nur gewinnen, sondern überhaupt einen Punkt mitnehmen. Zuvor hatten sie bei einem Gesamttorverhältnis von 12:42 stets in regulärer Spielzeit den Kürzeren gezogen. Allerding ist dies statistisch gesehen nicht mal eine Sensation, sind die „Panzerechsen“, wie ihre Fans sie gern bezeichnen, hinter den makellosen Weidenern doch das bisher beste Auswärtsteam. Außer dem 0:5 in Rosenheim vor einigen Wochen haben sie nur in Deggendorf verloren, ihre weiteren fünf Auswärtsspiele allesamt glatt gewonnen.

Und so gibt es nur noch vier Teams in der Starbulls-Historie seit 2017, die noch nie an der Mangfall punkten konnten: Landsberg (in acht Spielen), Füssen (in sechs), Miesbach (in vier) und Waldkraiburg (in drei Begegnungen); Landsberg und Miesbach warten darüber hinaus auch zuhause noch auf den ersten Punkt gegen die Starbulls.

Vier ungewohnte Situationen

Mit vier ungewohnten Situationen mussten sich die Starbulls bei ihrer ersten Heimniederlage der Saison auseinandersetzen. Erstmals lagen sie zuhause vor dem letzten Spielabschnitt nicht in Führung (2:2), erst zum zweiten Mal gelang ihnen im letzten Drittel kein Treffer, erstmals verloren sie ein Spiel, obwohl sie das erste Tor erzielt hatten, und erstmals konnten sie zuhause nur wenige Sekunden lang mit einem Vorsprung im Rücken agieren. Nur 35 Sekunden lagen sie bis zu Anton Seewalds 1:1-Ausgleich vorne, mussten aber mehr als die Hälfte der Partie (fast 32 Minuten) einem Rückstand hinterherlaufen. Zum Vergleich: In den sieben Heimspielen davor lagen sie von 420 gespielten Nettominuten lediglich 91 Sekunden ( nach dem Lindauer 1:0 vor zwei Wochen ) hinten!

Ganz ungewohnt auch die Situation für die McNeely-Reihe: McNeely selbst hatte jedesmal in den letzten neun Begegnungen gescort, zweimal sogar als Doppeltorschütze, und seine Flügelspieler Lukas Laub und Norman Hauner gingen erstmals, seit sie in Punktspielen mitwirkten, leer aus. Dies konnte auch die Rückkehr von Manuel Strodel, der bei seinem Comeback nach vier verpassten Partien an beiden Treffern seines Teams beteiligt war, nicht wettmachen.

Auch interessant

Kommentare