Starbulls verlieren in Kaufbeuren mit 1:3
Kaufbeuren - Jetzt ist es offiziell: Die Starbulls erreichen keinen direkten Playoff-Platz. Am Freitagabend verlor die Steer-Truppe beim ESV Kaufbeuren verdient mit 1:3. Die Gastgeber erzielten bei ihrem ungefährdeten Sieg drei Überzahltore.**Live-Ticker zum Nachlesen**
Völlig verdient behielten die Joker aus Kaufbeuren am Freitagabend dank dreier Überzahltreffer und einer sehr disziplinierten Leistung mit 3:1 die Oberhand und wischten sämtliche Zweifel an der Playoff-Qualifikation beiseite. Für die Starbulls gab es heute einfach nichts zu holen, einzig zu Beginn des zweiten Drittels zeigten sich die Gäste auf Augenhöhe, doch das reichte nicht. Vor allem im Über- und Unterzahlspiel zeigten die Joker ihre Klasse und das war schon mehr als die halbe Miete zum letztlich ungefährdeten Sieg.
Statistik:
1:0 - Mark Soares (Überzahl-Tor) (Scott Dobben) (14:48 min.)
2:0 - Petr Sikora (Überzahl-Tor) (Martin Hoffmann) (35:25 min.)
3:0 - Bernhard Ebner (Überzahl-Tor) (Mark Soares) (54:10 min.)
3:1 - Stephen Werner (Marcus Marsall) (59:52 min.)
Lesen Sie hier den OVB-Vorbericht:
Neuauflage eines denkwürdigen Spiels
Am Freitag in Kaufbeuren und am Sonntag im Kathrein-Stadion gegen die Wild Wings aus Schwenningen - da werden bei den Starbulls Erinnerungen wach...
Rückblick auf die Eishockey-Saison 1994/95: Das Rosenheim Eishockeyteam hieß erstmals Star Bulls (so die damalige Schreibweise), die 1. Bundesliga wurde zur DEL, und im Rosenheimer Eisstadion fand erstmals an einem Faschingsdienstag ein Play-off-Spiel statt. Im siebten und entscheidenden Spiel standen sich die Star Bulls und Schwenningen gegenüber. Die Gäste gewannen nach dramatischem Spielverlauf mit 6:5 nach Verlängerung.
Es war ein denkwürdiges Spiel, in dem die Rosenheimer 95 Sekunden vor Schluss mit 3:5 im Rückstand lagen, dann durch Gordie Sherven und Michael Pohl (13 Sekunden vor Schluss) zum 5:5 ausglichen, ehe der Schwenninger Verteidiger Nowak in der Verlängerung das Play-off-Aus für Rosenheim besiegelte.
2011 stehen sich diese beiden Vereine wieder im Fasching gegenüber, dieses Mal aber am Faschingssonntag um 18 Uhr im Rosenheimer Eisstadion und noch nicht in einem Play-off-Spiel, doch es könnte Play-off-Charakter durch die Spielstände in anderen Stadien bekommen. Spätestens nach dem Sonntag-Partie werden die (Faschings-)Masken fallen, spätestens dann hat sich entschieden, welchen Platz die Wild Wings in der Abschlusstabelle belegen (eins, zwei oder drei), spätestens dann steht fest, ob für die Rosenheimer Eishockeyspieler nach 16 Jahren wieder ein Spiel an einem Faschingsdienstag im Kathrein-Stadion stattfindet. Und momentan sieht alles danach aus, als ob die Starbulls zum Faschingsausklang um 19.30 Uhr die Bietigheim Steelers zum ersten Pre-Play-off-Spiel empfangen.
Sicher ist das allerdings noch nicht, denn die Rosenheimer besitzen immer noch eine Minimalchance auf den 6. Platz. Dazu müssten sie heute, Freitag, 19.30 Uhr, beim derzeitigen Tabellensechsten Kaufbeuren gewinnen, die Allgäuer müssten dann am Sonntag in Weißwasser verlieren und die Starbulls gleichzeitig das Heimspiel gegen Schwenningen mit vollen drei Punkten für sich entscheiden. Das ist nach der momentanen Auswärtsschwäche der Wild Wings gar nicht so unwahrscheinlich, denn die Übermannschaft der ersten zwei Saisondrittel hat die letzten acht (!) Auswärtsspiele in Folge verloren.
Jetzt stellt sich die Frage: Sollen die Rosenheimer Vollgas geben, ihre ganz Kraft in diese beiden Spiele legen? Was ist, wenn Kaufbeuren nach einer eventuellen Niederlage heute gegen Rosenheim am Sonntag in der letzten Minute in Weißwasser einen Punkt holt (der zum 6. Platz reicht) und die Rosenheimer sich gleichzeitig gegen Schwenningen mit drei Sturmreihen aufgearbeitet haben? In diesem Fall wäre das ein großer Nachteil für das erste Pre-Play-off-Spiel am Faschingsdienstag.
So weit will man bei den Starbulls allerdings noch gar nicht denken. "Wir versuchen heute in Kaufbeuren zu gewinnen. Ist das der Fall werden wir am Sonntag sicher über die Spielstände in Weißwasser informiert sein um dann entsprechend reagieren zu können", sagt Starbulls-Trainer Franz Steer, der heute und am Sonntag auf Stürmer Mitch Stephens verzichten wird. Der Kanadier verletzte sich in Freiburg am Knie, wobei die Bänder nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden. "Gott sei Dank hat der Mitch Gummiknie. Bei diesem Foul hätte er sich alle Bänder reißen können", sagt Steer. Dass Stephens pausiert ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, bei einem Play-off-Spiel wäre er dabei.
Egal wie die beiden letzten Hauptrundenspiele enden, die Fans und die Mannschaft dürfen sich so oder so auf ein Play-off-Spiel (oder mehrere Spiele) freuen - ob als Tabellensiebter bereits am Faschingsdienstag oder eben als Sechster am Dienstag, 15. März, im Duell gegen den Tabellendritten. Für einen Aufsteiger ist das ein Riesenerfolg, und weil sich die Starbulls in den beiden letzten Spielen leistungsmäßig wieder gesteigert und vier Punkte geholt haben dürfen sie durchaus zuversichtlich in die nächsten Begegnungen gehen.
Damit sie das auch fit und erholt tun können absolvierten die Starbulls-Spieler, Kooperationspartner der Sport- und Rehabilitationsdiagnostik im Ambulanten Rehazentrum Bad Endorf, am Dienstag ein Regenerationstraining. Die Sportwissenschaftler Christian Gilles und Ralf Neumann erstellten den Tagesplan. Auf dem Programm standen Spinning, Rumpfstabilisationsübungen und anschließend ein Aufenthalt in den Chiemgau Thermen zur Entspannung. Franz Steer wollte, dass seine Spieler den Kopf frei bekommen und mal nicht auf dem Eis trainieren.
bz/Oberbayerisches Volksblatt