Starbulls: Bittere 0:2-Niederlage

Rosenheim - Das hatte man sich im Rosenheimer Lager wohl etwas anders vorgestellt: Am Freitagabend haben die Starbulls gegen den Tabellenletzten mit 0:2 verloren!
Es gibt Tage, an denen klappt einfach rein gar nichts - so kann man wohl das Spiel der Starbulls am Freitagabend im Kathrein-Stadion gegen die Lausitzer Füchse beschreiben. Nachdem die Gäste nach 12 Minuten mit 1:0 in Führung gingen, versuchten die Starbulls alles, um das Spiel noch zu drehen. Trainer Franz Steer wechselte auch in den Sturmreihen kräftig durch, aber einige gute Chancen blieben ungenutzt und so führten die Gäste weiter mit 1:0. In den Schlussminuten versuchten es die Starbulls noch mit einem Feldspieler mehr auf dem Eis, aber auch dieser Versuch schlug fehl: Die Lausitzer Füchse schnappten sich den Puck und erzielten 15 Sekunden vor dem Ende ein Empty-Net-Goal und gingen letztendlich mit 2:0 als Sieger vom Eis.
Statistik:
0:1 - David Turon (Überzahl-Tor) (Rory Rawlyk) (12:00 min)
0:2 - Rory Rawlyk (Empty Net) (Sebastian Klenner) (59:45 min)
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Starbulls: Dritter Sieg in Folge?
Zwei Heimspiele, zwei Siege und heute folgt der dritte Teil der Rosenheimer Heimspielserie - gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten, die Lausitzer Füchse.
"Das leichteste Spiel, oder", so die provokante Frage an Rosenheims Eishockey-Trainer Franz Steer, der da nur süffisant lächelt und antwortet: "Das ist oft die Meinung der Fans, wenn es gegen den Tabellenletzten geht. Aber die können auch Eishockey spielen und hatten Landshut am Dienstag am Rande einer Niederlage", weiß Steer. Und nur zu Erinnerung: Zwei der drei Rosenheimer Spiele gegen Weißwasser gingen mit 3:5 und 2:3 nach Verlängerung verloren, nur einmal gingen die Starbulls als Sieger vom Eis und das war beim 4:3-Erfolg im Januar in der Lausitz.
"Wir haben uns immer schwer getan gegen die Füchse. Wenn wir da nicht voll konzentriert ins Spiel gehen, kann es ein böses Erwachen geben", sagt Steer und das könne man so kurz vor dem Spiel am Sonntag in Bremerhaven, dem direkten Konkurrenten um Platz sechs, überhaupt nicht brauchen. Für Steer zählen ab sofort sowieso nur noch Siege: "Wenn wir alle Spiele gewinnen, dann sind wir Sechster - das unterschreibe ich", sagte der Rosenheimer Coach nach dem 4:3-Erfolg am Dienstag gegen Hannover.
Den Starbulls fehlt zwar zurzeit die Leichtigkeit in den Kombinationen, doch dafür stimmen Einsatz und Wille hundertprozentig. "Es ist doch klar, dass nicht mehr alles so locker geht wie in der ersten Saisonhälfte. Die Gegner haben sich auf uns eingestellt und deshalb wird es für uns auch schwerer", erklärte Steer. Um dem entgegenzuwirken hat Steer während des Spiels gegen Hannover seine Reihen etwas umgestellt. Rechtsaußen Marcus Marsall wechselte zu Stephen Werner und Stephan Gottwald, Rechtsaußen Tommi Hannus spielte dann zusammen mit Mitch Stephens und Florian Zeller in einer Reihe. Steer: "Ich habe das schon seit einiger Zeit im Kopf und gegen Hannover hab ich es ausprobiert". Gut möglich, dass Rosenheim auch heute mit veränderten Sturmformationen aufläuft, doch das hängt auch davon ab, ob Steer auf alle Spieler zurückgreifen kann. "Während der Woche waren einige Spieler gesundheitlich angeschlagen. Ich weiß nicht, ob am Freitag alle einsatzfähig sind", erklärte Steer gestern.
Zur "Not" kann Steer auf die DNL-Spieler zurückgreifen, auch wenn er das, falls möglich, verhindern will: "Nicht weil ich ihnen nicht vertraue, ganz im Gegenteil. Aber schließlich spielt die DNL am Samstag und Sonntag im Play-off in Düsseldorf und da geht es ja schließlich auch um einiges".
Selbstverständlich hat die "Erste" Priorität, noch dazu weil es eben am Sonntag in Bremerhaven im vielleicht entscheidenden Spiel um Platz sechs geht. "Bremerhaven ist zurzeit in einer Topform. Um dort zu bestehen brauchen wir eine super Torhüterleistung, eine starke Defensive und zielstrebige Aktionen in der Offensive", blickt Steer kurz auf das Sonntag-Spiel, um gleich wieder auf das heutige Heimspiel einzugehen: "Erst müssen wir heute Weißwasser besiegen und das wird schwer genug." Das ist kein Zweckpessimismus, sondern das mein Steer so wie er es sagt. Dafür hat er im Eishockey schon viel zu viel erlebt.
bz/Oberbayerisches Volksblatt