Neuerliche Energieleistung sichert Zusatzpunkt

Frankfurt - Großer Wille, viel Energie und keine schwachen Nerven - das war das Erfolgsrezept für die Starbulls bei ihrem abendlichen Gastspiel in der hessischen Bankenmetropole. *NEU: Videos*
Das war (wieder) nichts für schwache Nerven: Die Rosenheimer Eishockeyspieler haben am Sonntagabend vor fast 4.000 Besuchern in der Eissporthalle am Bornheimer Hang ein wahnsinnig intensives Spiel bei den Löwen Frankfurt mit 6:5 (0:2, 2:2, 3:1, 1:0) gewonnen und dabei einmal mehr unglaubliche Moral bewiesen. Diesmal holten sie gar einen 0:3- und 2:4-Rückstand auf und sicherten sich am Ende mehr als verdient den Zusatzpunkt. Am Freitag hatten sie bereits gegen Dresden zweimal einen Zwei-Tore-Rückstand wettgemacht (5:4).
Rückstand nach 21 Sekunden
Dabei begann das Spiel aus Gästesicht denkbar schlecht: Es waren exakt erst 21 Sekunden gespielt, als Frankfurts Neuzugang Stefan Chaput, der sein Heimdebüt feierte, Starbulls-Keeper Timo Herden mit einem Schuss unter den Querbalken überwand. Rosenheim war sichtlich beeindruckt von diesem Blitzstart der Hessen und musste in Minute 7 den zweiten Gegentreffer schlucken, als Henry Martens auf Vorlage von David Brine einschoss.
Erst jetzt fanden die Oberbayern langsam besser in die Partie, die von Minute zu Minute intensiver wurde. Die beste Chance im ersten Drittel resultierte aus einem Schlagschuss von Peter Lindlbauer, den Löwen-Keeper Antti Ore nur mit großer Mühe mit Schulter und Maske abwehren konnte.
Video: Die Highlights der Partie
Zu Beginn des Mitteldrittels sah man die Felle für Rosenheim bereits davonschwimmen, als Chaput in Unterzahl einen Konter startete. Gerade als die Frankfurter wieder komplett waren, kam der Puck zu dem im Slot lauernden Mike Card, der zum 3:0 für die Gastgeber einnetzte (22.). Doch Rosenheim reagierte nun prompt und kam durch zwei Tore von Christian Neuert (23./27.) wieder heran. Vor allem das zweite, ein Bauerntrick in Unterzahl, war richtig gut gemacht.
Herden verletzt raus - Wende in vier Minuten
Die Hessen "korrigierten" das Zwischenergebnis zwar kurzzeitig durch ihren vierten Treffer durch Clarke Breitkreuz (32.), doch danach waren die Starbulls klar die tonangebende Mannschaft. Als im letzten Drittel Härte und auch fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen zunahmen, behielten sie kühlen Kopf und drehten die Begegnung binnen vier Minuten gänzlich. Erst drosch Beppo Frank den Puck im Powerplay ins Netz (45.), dann trafen Manuel Edfelder und Micky Rohner, jener ebenfalls in Überzahl, binnen 46 Sekunden zur erstmaligen Führung.
Doch darauf hatte Frankfurt noch einmal eine Antwort, als Verteidiger David Cespiva die Scheibe in einem weiteren Überzahl-Spiel mit Urgewalt zum 5:5 in die Maschen hämmerte (51.). Lukas Steinhauer, der gegen Ende des zweiten Abschnitts für Timo Herden ins Tor gekommen war, war da die Sicht verdeckt. Herden war zuvor von einem der Breitkreuz-Brüder über den Haufen gefahren worden und schien sich an den Rippen verletzt zu haben.
In der Schlussphase und auch in der Verlängerung entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem beide Klubs die Entscheidung zu ihren Gunsten suchten. Doch diesmal hielten die Rosenheimer dem Druck stand und sicherten sich im Penaltyschießen den Zusatzpunkt, weil CJ Stretch traf und Steinhauer gleich alle drei Frankfurter Versuche entschärfte. Da half den Hausherren auch der überraschend vollzogene Torwartwechsel von Ore zu Henning Schroth nichts.
"Die Mannschaft hat sehr hart gearbeitet und läuferisch stark dagegengehalten. Ich bin sehr froh, dass wir das Spiel letztlich ziehen konnten, wobei das Penaltyschießen natürlich immer Glückssache ist", freute sich Coach Franz Steer, dessen Team sich für zwei sehr engagierte Vorstellungen mit einem Fünf-Punkte-Wochenende belohnte.
Video: Die Stimmen der Trainer
Das Spiel in der Statistik:
Löwen Frankfurt - Starbulls Rosenheim 5:6 n.P. (2:0, 2:2, 1:3, 0:1)
Tore: 1:0 (1.) Stefan Chaput (Norman Martens, Kris Sparre), 2:0 (7.) Henry Martens (David Brine, Clarke Breitkreuz), 3:0 (22.) Mike Card (Stefan Chaput, Norman Martens), 3:1 (23.) Christian Neuert (Stefan Loibl, Fabian Zick), 3:2 (28.) Christian Neuert (Max Renner, Fabian Zick - Unterzahl-Tor), 4:2 (32.) Clarke Breitkreuz (David Brine), 4:3 (45.) Beppo Frank (David Vallorani, Tyler McNeely - Überzahl-Tor), 4:4 (49.) Manuel Edfelder (Andrej Strakhov, Peter Lindlbauer), 4:5 (49.) Michael Rohner (David Vallorani, Tyler McNeely - Überzahl-Tor), 5:5 (51.) David Cespiva (Patrik Vogl, Clarke Breitkreuz - Überzahl-Tor), 5:6 CJ Stretch (GWG).
Schiedsrichter: Sascha Westrich (Zweibrücken).
Strafen: Frankfurt 26 – Rosenheim 18.
Zuschauer: 3.855.
mw