Starbulls dominieren Tölz - Montag frei

Rosenheim - Die Starbulls ließen beim 6:0-Sieg über den Klassenunterschied zu den Tölzer Löwen keinen Zweifel aufkommen.
Grillte am Nachmittag beim Sommerfest der Tölzer Buam noch der Ochs am Spieß, so drehten die Starbulls den Spieß auf dem Eis vor 603 Zuschauern am Abend schnell um. "Mit unserem Spiel nach vorne war ich auch schon am Freitag gegen Manitoba und auch in Tölz absolut zufrieden, was mir nicht gefiel war die Arbeit vor unserem eigenen Tor. Das hört sich bei einem zu Null-Sieg zwar komisch an, ist aber so", erklärte Starbulls-Trainer Franz Steer gestern. Und weil er deshalb nicht glaubte, dass sein Team in Tölz ohne Gegentor davon kommt, versprach er vor dem letzten Drittel: "Wenn wir kein Gegentor bekommen ist am Montag trainigsfrei". Und so durften sich die Starbulls-Spieler über einen freien Tag freuen, wurden aber von ihrem Trainer bezüglich des Rosenheimer Herbstfestes vorgewarnt: "Ich habe vor allem unseren neuen Spielern gesagt, dass das Rosenheimer Bier sehr stark ist und wir am Dienstagvormittag hart trainieren werden." Trotzdem gönnt Steer seinen Spielern nach den vielen harten Trainingseinheiten den Herbstfest-Besuch "aber in Maßen", merkt er an.
"Falsche Entscheidungen bei Scheibenbesitz" nannte Tölz-Trainer Florian Funk die fahrlässigen Scheibenverluste der Hausherren, die die Rosenheimer konsequent zur schnellen 3:0-Führung nutzten. Try-out-Stürmer Geordie Wudrick machte seinem Ruf als Vollstrecker auch mit seinem zweiten Treffer zum 0:4 alle Ehre.

Damit waren die Verhältnisse früh geklärt, und die Rosenheimer ließen es in den letzten beiden Dritteln etwas geruhsamer angehen. So musste der zur Halbzeit für Florian Riesch eingewechselte Andreas Jenike im Tor der Gastgeber in der Folge nur noch einmal hinter sich greifen. Zwar mühten sich die "Buam" redlich, gaben nie auf, konnten im dritten Spiel in drei Tagen letztlich aber nie wirklich gefährlich vor dem von Josef "Beppi" Mayer gehüteten Gästetor auftauchen.
Besonders fiel die körperliche Präsenz und spieltaktische Reife der Starbulls ins Auge. Nicht umsonst hält Tölz Trainer Funk "Rosenheim für das stärkste Team hinsichtlich Spielanlage und Tempo", nachdem bereits mit den Zweitligisten aus Landshut und Riessersee zuvor die Schläger gekreuzt wurden.
Wenn man auf die interne Torschützenliste der Starbulls Rosenheim schaut tauchen immer wieder zwei Namen auf: Simon Wenzel und Geordie Wudrick. Am Freitag bei der 4:5-Niederlage nach Penaltyschießen gegen Manitoba erzielte jeder ein Tor, wobei Wudrick auch noch einen Penalty verwandelte. In Tölz trafen Wenzel und Wudrick je zweimal. Und weil mit Mitch Stephens ein genialer Vorbereiter mit den beiden Außenstürmern in einer Reihe spielt, verwundert es nicht, dass Wenzel (4 Tore/3 Assists), Wudrick (5/2) und Stephens (2/5) mit jeweils sieben Punkten die intere Skorerliste der Starbulls anführen. Und mit jedem Tor wird die Chance für Try-out-Spieler (bis Ende September) Gordie Wudrick auf einen Vertrag bis Saisonende größer. "Er macht keine spektakulären Dinge, aber er steht da wo ein Stürmer stehen muss und haut die Scheibe ins Tor", sagt Steer, der mit dem 21-jährigen Kanadier anscheinend genau den Spielertypen gefunden hat, den er gesucht hat.
Spielstatistik:
Bad Tölz - Starbulls Rosenheim 0:6.
Tore: 0:1 (5.) Wudrick (Meirandres) 4-5, 0:2 (7.) Stephens (Wilson) 5-4, 0:3 (13.) Wenzel (Stephens), 0:4 (20.) Wudrick (Wenzel, Quirk), 0:5 (21.) Auger (Quirk), 0:6 (52.) Wenzel (Stephens, Auger)
Strafen: Tölz 10, Rosenheim 8.
bz/Oberbayerisches Volksblatt