Funktionieren die Systeme?

Rosenheim - Ab der kommenden Woche werden die Trainingsumfänge gedrosselt - da stehen dann Spielformen für Über- und Unterzahl sowie Übungen für die Spritzigkeit auf dem Plan.
Die gute Nachricht für die Rosenheimer Eishockeyspieler hatte Trainer Franz Steer parat: "Ab Montag wird das Trainingspensum wieder runtergefahren", meinte der Coach der Starbulls vor dem anstehenden Wochenende mit den Testspielen gegen die Sterzing Broncos (heute, 19.30 Uhr) und beim EV Regensburg (Sonntag).
Bis gestern wurde noch zweimal am Tag trainiert, ab der kommenden Woche werden die Trainingsumfänge gedrosselt - da stehen dann Spielformen für Über- und Unterzahl sowie Übungen für die Spritzigkeit auf dem Plan.
Bislang wurde viel für Kondition und Ausdauer getan. "Wir haben mehr trainiert als im Vorjahr", sagt Steer. Zuletzt wurden auch die Spielsysteme immer wieder durchgespielt - genau da will der Rosenheimer Trainer auch bei den Testspielen am Wochenende ansetzen. "Die Mannschaft soll mehr Tempo gehen", antwortete Steer auf die Frage, was er von seinem Team in den anstehenden Tests sehen will, zudem "soll das Spiel flüssiger werden, Pass- und Laufwege immer mehr funktionieren".
Beim Turnier in Sterzing am vergangenen Wochenende war Steer mit dem Spiel seiner Starbulls nicht unzufrieden. "Wir haben sehr offensiv spielen lassen und teilweise war das nach vorne auch ganz gut anzuschauen", urteilte der Trainer - jetzt gelte es, die Balance zwischen Defensive und Offensive zu finden. Auch deshalb hat sich in den Angriffsreihen noch einmal etwas verändert: Kapitän Stephan Gottwald und Mitch Stephens spielen nun mit Simon Wenzel zusammen, Marcus Marsall gesellt sich zu Andrej Strakhov und Robert Schopf und der defensivstarke Michael Baindl soll den beiden neuen Kontingentspielern Geordie Wudrick und Corey Quirk den Rücken freihalten. Weil alle Mann an Bord sind hat Steer mit Robin Hanselko, Fabian Zick, Dominik Daxlberger und/oder Dominik Luft auch eine junge vierte Reihe zur Verfügung, die topfit ins Rennen gehen wird - ein Umstand, der im Saisonverlauf durchaus zugunsten der Starbulls den Ausschlag geben könnte, nachdem diverse Teamkader der Konkurrenz doch recht knapp geplant sind.
Mit dem italienischen Serie-A-Aufsteiger Sterzing kommt ein laut Steer "guter Prüfstein" nach Rosenheim: "Sie haben viele junge Spieler, aber auch gute Ausländer geholt und einen guten Torwart Thomas Tragust, der im Vorjahr noch in Kaufbeuren gespielt hat", berichtet der Starbulls-Coach und stellt fest: "Diese Mannschaft könnte in der Bundesliga mitspielen."
Trotz aller Vorausschau auf die bevorstehenden Tests und die neue Saison: Die Flugzeugkatastrophe von Russland mit dem Tod der fast kompletten Mannschaft aus Jaroslawl und des deutschen Nationalspielers Robert Dietrich wurde auch bei den Starbulls mit großer Bestürzung aufgenommen. Franz Steer kannte Dietrich persönlich: "Mit ihm hatte ich vor einem Jahr wegen der Verpflichtung von Stephen Werner telefoniert. Beide hatten davor in Milwaukee zusammengespielt."
tn/Oberbayerisches Volksblatt