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Ein Auszug aus der Starbulls-Statistik

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So jubelte Dominik Luft nach seinem ersten Treffer für die Starbulls Rosenheim. © Ziegler

Rosenheim - Nach nur 33 Sekunden hatte Norm Maracle am Freitag einen rechnerisch-statistischen Wert von knapp 1,20 Gegentoren pro Spiel aufzuweisen. Aber das sollte sich ändern:

Zu diesem Zeitpunkt konnte noch niemand (am allerwenigsten die euphorischen Fans der Eispiraten) ahnen, dass sich der Wert von 1,20 Gegentoren pro Spiel bis Spielende auf 1,00 verringern würde. Und nach dem ersten Punktspiel-Wochenende liegt Maracle mit 1,92 Gegentreffern pro Spiel auf Rang vier des betreffenden Rankings. Noch einen Rang weiter vorn (in der Tabelle) liegt sein Team, auch wenn es im Vergleich zu den ersten beiden Spielen des Vorjahres (Penalty-Sieg in Bietigheim, 3:1 zuhause gegen die Indians) einen Zähler weniger aufzuweisen hat.

Was dem an persönlichen Rekorden relativ uninteressierten Torhüter auch nicht bewusst sein dürfte: Bis zu Ryan McDonoughs Führungstreffer am Sonntag waren schon wieder 83:32 Minuten ohne "Einschlag" im Rosenheimer Kasten vergangen. Noch eine Minute länger, und die Zweitliga-Rekordsequenz aus dem Vorjahr (aufgestellt gegen Ravensburg und Bietigheim) wäre egalisiert gewesen! Dass es dann gleich drei Gegentore in diesem Spielabschnitt wurden, war eine dieser Kehrtwendungen, die Eishockey so reizvoll machen. Überhaupt: Analysiert man die Tore der ersten beiden Spiele nach dem Zeitpunkt, ergibt sich eine faszinierende "Unwucht". Sechs der zehn Tore (ohne Penalty-Schießen) fielen in den beiden Mittelabschnitten, drei in den Schlussdritteln und nur ein einziges in den Anfangsdritteln! Wobei sich ein Trend aus den Vorbereitungsspielen fortsetzt, nämlich die Rosenheimer Dominanz in den letzten zwanzig Minuten. War diese Spielphase schon in den meisten Testbegegnungen die Stärke der Starbulls, lautet die Punktspielbilanz jetzt 3:0. In Crimmitschau schoss man mit zwei Treffern den Sieg heraus, gegen Hannover reichte es immerhin zum Ausgleich.

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Kein Tor für die Starbulls: Dieser Treffer von Michael Baindl im Spiel gegen Hannover wurde nicht anerkannt, doch der Rosenheimer Neuzugang erzielte später den 3:3-Ausgleich. © Ziegler

Leider bestätigte sich auch ein zweiter, allerdings negativer Trend, nämlich die Schwäche im Penalty-Shootout. Zwar verwandelte Corey Quirk während des Spiels einen Strafschuss souverän zum 1:1, doch als es um den Zusatzpunkt ging, versagten Mitch Stephens und Geordie Wudrick eher kläglich, während Maracle von beiden Indians-Schützen raffiniert ausmanövriert wurde. Schon in der Testspielphase hatten die Starbulls dreimal im Shootout den Kürzeren gezogen. Ein weiterer negativer Trend setzte sich gottlob nicht fort: Neuzugang Michael Baindl war in der kompletten Vorbereitung ohne Torerfolg geblieben, nun traf er in beiden Punktspielen. Was er auch nicht wissen wird: Sein Treffer 26 Sekunden nach Wiederanpfiff war das schnellste Tor der Rosenheimer Neuzeit-Zweitliga-Historie und vier Sekunden schneller als der Treffer von Tommi Hannus im Vorjahr (20:30 beim 8:3 gegen Kaufbeuren). Und der Doppelschlag von Quirk und Dominik Luft (ein prächtiger Einstand im zweiten Punktspiel für den DNL-Spieler) binnen 74 Sekunden wurde im Vorjahr auch nur fünfmal unterboten. Noch der letzte erwähnenswerte Trend: Noch stärker als im Vorjahr fiel an diesem ersten Wochenende auf, dass Starbulls-Eishockey nichts für schwache Nerven ist. Nur eine einzige Sekunde von 125 Spielminuten führte ein Team mit zwei Toren Abstand (nach Wudricks Empty-Netter), ansonsten stand es vierzig Prozent der Zeit remis, sechzig Prozent bei einem Tor Vorsprung oder Rückstand auf Messers Schneide.

Zwei besondere Tore fielen heuer bereits im ersten Match: der erste Unterzahltreffer (Quirk) und das erste Empty-Net-Goal (Wudrick). Bis zum ersten Shorthander hatte es in der vergangenen Saison bis zum zehnten Spiel gedauert (Stephen Werner gegen Ravensburg), das leere Tor hatte Thomas Schenkel erstmals im dritten Match (4:2 gegen Dresden) getroffen.

Manfred Eder (Oberbayerisches Volksblatt)

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