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Kooperationsvertrag: Starbulls fordern Änderung

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Philipp Quinlan (rechts) bejubelt als Förderlizenzspieler ein Rosenheimer Tor. Ob das in der neuen Saison möglich ist, steht noch in den Sternen. © Ziegler

Rosenheim - Die Starbulls Rosenheim hoffen auf das große Gewitter: Nicht nur der Zweitligist fordert Änderungen im Kooperationsvertrag mit der Elite-Liga DEL. Die Situation spitzt sich zu.

Das deutsche Eishockey hatte schon desöfteren Momente, in denen man vom Regen in die Traufe gekommen ist. Jetzt sieht es wieder so aus Der Konflikt um einen Kooperationsvertrag zwischen dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB), der unter anderem für die 2. Bundesliga zuständig ist, und der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), der obersten Eliteklasse, spitzt sich immer weiter zu.

Dies zeigt sich im Falle von Zweitliga-Meister Ravensburg Towerstars, der noch hin- und hergerissen ist, ob er überhaupt die Möglichkeit besitzt, um aufsteigen zu dürfen. "Die sportliche Qualifikation des Zweitliga-Meisters ist vom Internationalen Sportgerichtshof bestätigt worden. Hier hat die DEL verloren", sagt Karl Aicher, 2. Vorstand des Eishockey-Zweitligisten Starbulls Rosenheim. Er fordert mit seinen Rosenheimer Vorstandskollegen und den meisten Funktionären der Zweitliga-Clubs einige Änderungen im Kooperationsvertrag - unter anderem, dass es wieder Auf- und Abstieg zwischen der DEL und der 2. Bundesliga gibt. "Wir wollen eine durchgängige Struktur vom Landesverband bis in die oberste Spielklasse und umgekehrt. Etwas anderes will der Sportfan in Deutschland nicht", sagt der 3. Starbulls-Vorstand Richard Diebald. Derzeit kommt die DEL als geschlossene Gesellschaft rüber und nicht nur Diebald hat ausgemacht, "dass die oben keine so genannten Provinzvereine wollen. Wir passen wohl nicht rein in diese Gesellschaft."

Dabei sieht Diebald für das Eishockey in Deutschland eine große Chance: "Das ist ein toller Sport mit spannenden Spielen. Und wenn das Produkt stimmt, dann wird auch die öffentliche Wahrnehmung besser und das Interesse bei Zuschauern, Medien und möglichen Sponsoren wächst wieder an. Momentan verkauft sich der Sport aber total unter Wert."

Derzeit stehen die Zeichen auf Konfrontation: "Sollte es keine Einigung geben, dann kann die DEL nicht spielen", sagt Aicher und verweist darauf, dass beispielsweise die komplette Schiedsrichter-Gilde dem DEB unterstellt ist. "Ich glaube aber nicht, dass es soweit kommen wird", denkt Aicher auch positiv, vertraut aber darauf, "dass der DEB das jetzt durchziehen wird, damit wir einen vernünftigen Sport haben."

Von den Streitigkeiten sind die Starbulls Rosenheim momentan auch direkt betroffen: Es dürfen derzeit keine Vorbereitungsspiele gegen DEL-Vereine ausgetragen werden. Auch die Vergabe von Förderlizenzen mit DEL-Clubs ist nicht möglich. "Das ist alles auf Eis gelegt", sagt Aicher, "momentan gibt es die Förderlizenzregelung nur zwischen 2. Bundesliga und Oberliga".

Für die Starbulls-Verantwortlichen ist es nun an der Zeit, die Strukturen für eine erfolgreiche Zukunft im deutschen Eishockey zu schaffen. "Man könnte das Eishockey durchaus wieder da hinbringen, wo es schon mal war", sagt Diebald. Eine Verlängerung der Kooperation mit der DEL nach bisherigem Stand wäre aber das falsche Signal: "Das wäre das Todesurteil", so Diebald drastisch. Nach Regen folgt meist Sonnenschein, bei den Starbulls hofft man zunächst aber einmal auf ein "reinigendes Gewitter" (O-Ton Diebald) und dessen positive Folgen.

tn/Oberbayerisches Volksblatt

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