Die Sanierung des Emilo-Stadions: Das sagt der Starbulls-Vorstand

Rosenheim - Jetzt haben sich die Starbulls zur Sanierung des Eisstadions zu Wort gemeldet. Der Neubau eines Eisstadions in Rosenheim ist wohl für die nächsten Jahrzehnte vom Tisch.
UPDATE, 15.43 Uhr: Das sagt der Starbulls-Vorstand
Am Dienstagabend wurden seitens des Finanz- und Hauptausschusses der Stadt Rosenheim rund acht Millionen Euro für die Sanierung des emilo-Stadions bewilligt.
Das möchte die Vorstandschaft der Starbulls Rosenheim wie folgt kommentieren: Als Vorstandschaft der Starbulls Rosenheim begrüßen wir die Entscheidung des Finanz- und Hauptausschusses und die damit bewilligten Sanierungsgelder der Stadt Rosenheim sehr. Sowohl aus Sicht der Stadt Rosenheim, der Steuerzahler und auch aus Sicht der Stadionbesucher hält der Verein es für sinnvoll, das emilo-Stadion und seinen außergewöhnlichen Charakter zu erhalten und es fit für die Zukunft zu machen. Dazu ist die gestern beschlossene, notwendige Sanierung der erste Baustein für die nachhaltige Erhaltung der Spielstätte.
Mit dieser Entscheidung und den bewilligten Geldern seitens der Stadt Rosenheim sieht sich die Vorstandschaft der Starbulls in ihrer Vorgehensweise gemeinsam mit der Stadt bekräftigt und legt mit diesem Schritt die über zwanzig Jahre währende Diskussion um ein neues Eisstadion ad acta.
Die Vorstandschaft wird sich nun in den kommenden Terminen mit der Stadt Rosenheim dafür einsetzen, auch den künftigen Anforderungen um den Breiten- und Nachwuchssport Rechnung tragen zu können. Wie bekannt wurde, fordert der Deutsche Eishockeybund DEB einer Studie zufolge deutlich mehr Eiszeiten für die Nachwuchsmannschaften der deutschen Eishockeyvereine. Notwendig wird dies im internationalen Vergleich, nachdem deutsche Eishockeyspieler im Durchschnitt bis zu 1.000 Eisstunden weniger absolviert haben als die international vergleichbaren Jugendlichen vor dem Eintritt in den Erwachsenenbereich.
Um diese Situation zu verbessern, hat der DEB sein bekanntes Sterne-Bewertungssystem eingeführt. Für den Eissportstandort Rosenheim hat dies zur Folge, dass ohne die Bereitstellung deutlich höherer Eiskontingente in den Nachwuchsmannschaften das Geschäftsmodell als Nachwuchs- und Ausbildungsverein in Frage steht, da die Lizenz seitens des DEB zur Teilnahme an den höchsten deutschen Nachwuchsspielklassen nach 2020 nicht mehr erteilt werden kann.
Die auf der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses erfolgte Aussage von Frau Oberbürgermeisterin Bauer, nach der „eine zweite Eisfläche als notwendig erscheint“, erfreut den Verein vor dem Hintergrund dieser Situation sehr, da diese aus oben genannten Gründen auch aus Sicht des Vorstands für den Nachwuchs- und den Breitensport dringend erforderlich ist.
Der ausdrückliche Dank seitens der Starbulls Rosenheim gilt dabei Frau Oberbürgermeisterin Bauer, allen Stadträten für ihr Engagement und der Stadt Rosenheim für die in allen Belangen sehr konstruktive und ausgesprochen partnerschaftliche Zusammenarbeit.
Pressemeldung der Vorstandschaft des Starbulls Rosenheim e.V.
UPDATE, 12.20 Uhr:
Es war eine hitzige Debatte um das Eisstadion am Dienstag im Finanz- und Hauptausschuss. Die gute Nachricht: Rosenheim bleibt Eishockey-Stadt. Ein Abriss des Stadions kommt für die einzelnen Fraktionen dennoch nicht infrage, da die Lage des Stadions von den Vertretern der Stadt als optimal eingestuft wurde. Auch, weil die Anlage an dieser Stelle von den Schulen genutzt werden kann.
Die Ausschuss-Mitglieder einigten sich trotz einiger Bedenken darauf, die nötigen Baumaßnahmen durchführen zu wollen, um den Grundbetrieb aufrechterhalten zu können. Doch allein dafür müssen fast acht Millionen Euro investiert werden. Erforderlich sind eine Verbesserung des Brandschutzes und die anlagentechnische und bauliche Ertüchtigung der Sportstätte sowie die Erneuerung der Fluchttreppen auf der Nord- und Südseite. Weitere Punkte auf der Agenda sind eine mögliche zweite Eisfläche, die Sanierung des Daches und eine Erneuerung der sanitären Anlagen und Umkleiden.
Der Brandschutz wurde zwar erst 2016 verbessert, nach der Ertüchtigung fordert das Brandschutzkonzept die Erweiterung der Brandmeldeanlage als Vollschutzanlage mit automatischen Brandmeldern, manuellen Druckknopfmeldern und optischen Blitzlampen zur Detektion. Die fehlerhaften Bereiche müssen bis 2019 auf den neusten Stand gebracht werden. Viele der technischen Anlagen genügen nicht mehr den Anforderungen der Betriebssicherheit. Darunter ist der Amoniak-Verdichter und seiner Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik.
Auch die Lichttechnik ist deutlich in die Jahre gekommen. Geplant ist nun eine moderne LED-Lichtanlage, die auch für DEL-Spiele geeignet wäre. Die Kosten liegen dafür bei gut 212.000 Euro. Da aber ein Wechsel defekter Leuchtmittel ausfällt, rechnet die Stadt bis zu 21.000 Euro jährlich einzusparen. Der größte Streitpunkt war die Kostenentwicklung.
Herbert Bormann, Fraktionsvorsitzender der CSU, stellte die Frage nach der zu erwartenden Nutzungsdauer des Stadions und der Folgekosten: Nach der Sanierung, so Heinz Bösl, Finanzdezernent der Stadt, betonte, dass die Sportanlage nach Abschluss der Arbeiten 15 bis 20 Jahre genutzt werden könne. Dabei seine Steigerung der Kosten von bis zu zehn Prozent einkalkuliert.
Diesen Punkt griff Franz Lukas von den Grünen auf und warf den Verantwortlichen vor, die Kosten nicht gründlich genug kalkuliert zu haben. Schon bei der Stadthalle und des Lokschuppen seien die zu zahlenden Beträge am Ende deutlich höher gewesen. Er wundere sich vor allem, wo das Geld herkäme, habe die Stadt doch schon im letzten Haushalt massive Probleme gehabt. Er vermisse weiter eine Antwort auf die Frage, ob es Förderungen für die Sanierung gebe. Nach EU-Recht sei gewerblicher Sport nicht förderungsfähig.
Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer mahnte an dieser Stelle zur Besonnenheit. Spielten die Starbulls doch schon länger nicht mehr in der ersten Liga. Vielmehr gelte es das Angebot für die Jugendarbeit und die Schulen aufrechtzuerhalten. Robert Multrus, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, ergänzte, dass auch bedacht werden müsse, dass sich das Gebäude im städtischen Besitz befinde. Daher gelte es zu überlegen, ob es renoviert wird oder als Ruine im Stadtzentrum stehenbleibe.
Nach einer längeren und vor allem hitzigen Diskussion einigten sich die Vertreter des Stadtrates einstimmig darauf, dass saniert werden soll. Die Arbeiten sollen in Jahresschritten durchgeführt werden, bis mit der Sanierung des Daches ein Abschluss gefunden ist.
Die Erstmeldung:
Insgesamt sollen dazu in den kommenden vier Jahren knapp acht Millionen Euro investiert werden. Einen entsprechenden Grundsatzbeschluss dazu hat der Haupt- und Finanzausschuss am Dienstagabend empfohlen. Endgültig darüber entscheiden wird der Stadtrat am 31. Januar. Mit der Maßnahme soll das jetzige Stadion mindestens 15 bis 20 Jahre weiter betrieben werden.
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