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Rosenheim startet perfekt: Ein unerwarteter Top-Scorer und Saisonpremiere in den Playoffs

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Von: Manfred Eder

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Rosenheim jubelt, Leipzig greift vergeblich hinterher und die Tor-Entscheidung des Schiedsrichters steht – eine Szene aus dem ersten Vergleich.
Rosenheim jubelt, Leipzig greift vergeblich hinterher und die Tor-Entscheidung des Schiedsrichters steht – eine Szene aus dem ersten Vergleich. © HANS-JUERGEN ZIEGLER

Kaum eine Überraschung hat es in den ersten zwei Partien der Play-offs der Eishockey-Oberliga gegeben. Auch die Starbulls Rosenheim sind perfekt gestartet, erlebten dabei im ersten Spiel sogar eine Saisonpremiere.

Rosenheim – Am ersten Wochenende sind die Play-offs der Eishockey-Oberliga weitgehend nach Plan abgelaufen, Sensationen vorerst ausgeblieben. Sechs der acht besser platzierten Teams (Tilburg und die Hannover Indians die Ausnahmen) konnten ihre beiden ersten Spiele gewinnen. Überraschen konnten allenfalls die Höchstadt Alligators mit ihrem Auftaktsieg bei den Indians und die Peitinger, die die Holländer auf eigenem Eis besiegten. Außerdem verwunderte die Gleichgültigkeit, mit der sich die Memminger am Sonntag (2:10) vom Nord-Zweiten Halle vom heimischen Eis schießen ließen, und die große Mühe, die Weiden am Sonntag in Duisburg beim hauchdünnen 5:4-Sieg hatte.

Rückstand nach 40 Minuten

Auch die Starbulls brauchten eine Weile, um am Freitag ihrer Favoritenrolle gegen Leipzig gerecht zu werden. Zwar hatten sie mit 47:27 Schüssen die weitaus größeren Spielanteile, doch der 1:3-Rückstand zur zweiten Drittelpause ließ einen negativen Auftakt durchaus in Reichweite geraten. Immerhin hatten sie in dieser Saison noch keine Erfahrung mit Aufholjagden machen müssen, weil sie in keinem ihrer 24 Heimspiele nach 40 Minuten in Rückstand gelegen hatten. Doch dann zeigten sie, dass sie in der derzeitigen Besetzung zu Einigem (oder sogar allem?) fähig sind. 5:1 lautete das Torverhältnis im Schlussdrittel gegen die plötzlich völlig überforderten Gäste! Viermal hatten Pasanens Mannen in der laufenden Spielzeit in einem Drittel vier Treffer erzielen können (gegen Lindau, Füssen, Riessersee, Landsberg und Höchstadt).

Fünf Treffer binnen 15:35 Minuten waren ebenso die viertkürzeste Spanne wie das Tor zum 2:3-Anschluss (bei 40:34) und der Doppelschlag zum Ausgleich binnen 33 Sekunden. Beide Treffer gingen auf das Konto des absoluten Unterschiedsspielers Norman Hauner. Persönlicher Doppelschlag-Rekord war das aber nicht, denn Brad McGowan hatte beim letzten Punktrunden-Match in Höchstadt zweimal binnen 31 Sekunden getroffen. Vor Hauners „Explosion“ hatte sich Leipzigs vielarmiger Goalie Eric Hoffmann, der überraschend den Vorzug vor Patrick Glatzel bekam, 35 Minuten lang nicht bezwingen lassen. Auf Starbulls-Seite schaffte es Andi Mechel nach dem einzigen Gegentreffer nach seiner Einwechslung für Tomas Pöpperle, seinen Kasten 66 Minuten lang sauber zu halten, bis der Ehrentreffer der Icefighters am Sonntag zu spät kam, um die zweite Niederlage zu verhindern.

Sieben Torschützen in zwei Spielen

Anders als die Begegnung in Leipzig widersprach das Auftaktmatch ganz gravierend der Prognose, die dieser Serie eher torarme Begegnungen prophezeite. Interessant dabei war, dass die Leipziger Kontingentspieler ihre Torflaute aus dem Pre-Play-off gegen Erfurt abgelegt hatten und in Person von Connor Hannon und Victor Östling zweimal einnetzen konnten. Letzterer verpatzte auch im Rückspiel knapp drei Minuten vor Spielende Andi Mechel den durchaus verdienten Shutout. Die Rosenheimer Legionäre (ohne Tyler McNeely) konnten sich dagegen noch nicht als Torschützen bejubeln lassen; immerhin trugen aber Brad McGowan mit einem und Klemen Pretnar mit zwei Assists zur Offensive bei. Hauptargument für die Rosenheimer Siege war aber das wesentlich tiefere „Secondary Scoring“, weil nach Hauner im ersten Spiel im zweiten Marc Schmidpeter als Doppeltorschütze den Unterschied machte und schon fünf weitere Spieler in den ersten beiden Partien Tore erzielen konnten. Bei den Icefighters sind es neben den erwähnten Legionären erst zwei.

Tölzer führt die Starbulls an

Und auch von der blauen Linie ist die Unterstützung der Angreifer bei den Starbulls einfach von höherer Qualität. Während bei Leipzig außer dem erwähnten Hannon-Tor nur noch eine Vorlage von Tim Heyter zu Buche steht, haben die Starbulls-Blueliner schon mit elf (!) Scorerpunkten zum Erfolg beigetragen, Steffen Tölzer ist mit vier Assists sogar derzeit Rosenheimer Topscorer der Achtelfinal-Serie!

Noch etwas lief anders, als es von der Statistik der Punkterunde her zu erwarten gewesen wäre. In Unterzahl zeigten sich die Sachsen verwundbarer, als es ihre 85,3 Prozent Erfolgsquote suggerierten. In Leipzig bekamen die Starbulls kein einziges Powerplay, am Freitag aber konnten sie zwei ihrer vier Gelegenheiten zu Treffern nützen. Durch diszipliniertes Auftreten vermieden sie eigene Unterzahl weitgehend. Nur zweimal agierte Leipzig in Überzahl, in Rosenheim führte sie prompt zu einem Treffer, zuhause war Fehlanzeige.

Zwei Minuten als Knackpunkt

Noch zwei statistische Feinheiten: Das Freitag-Spiel war erst das zweite Match der Saison, in dem die Starbulls sowohl mit zwei Toren Differenz vorne als auch ebenso klar im Rückstand gelegen hatten. Damals, beim 5:7 gegen Bad Tölz, gab es das Happy End für den Gegner, diesmal für die Starbulls. Und: Knackpunkt für die Sachsen war in beiden Partien der Auftakt des Schlussdrittels, genauer dessen zwei Anfangsminuten. Am Freitag holte Hauner in dieser Phase den Zwei-Tore-Rückstand auf, am Sonntag sorgte Marc Schmidpeter mit seinem Penalty nach genau zwei Minuten für die Vorentscheidung.

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