Starbulls: bittere Niederlage im Derby

Rosenheim - Bittere Niederlage für die Starbulls im Derby gegen Landshut. Mit einem „technischen Tor“ machte Maximilian Brandl elf Sekunden vor Schluss den 2:0-Sieg der Niederbayern perfekt.
Rosenheim bot nach dem frühen Rückstand einen großen Kampf, wurde dafür aber nicht belohnt. Chancen für einen Treffer gab es genügend, doch Keeper Sebastian Vogl war gestern Abend nicht zu überwinden und bot wie Starbulls-Keeper Norm Maracle eine Klasseleistung. Für Rosenheim war es die fünfte Niederlage in Folge und diese Negativserie sollte morgen, Sonntag, 18 Uhr, im Heimspiel gegen Crimmitschau beendet werden. Das Derby hielt über weite Strecken was sich alle Fans davon versprachen. Knisternde Spannung, eine hohe Intensität und rassige Zweikämpfe überdeckten so manchen spielerischen Mangel. Und als es dann auch bereits nach 260 Sekunden das erste Mal im Rosenheimer Tor klingelt war die niederbayerische Eishockey-Welt ohnehin schon in Ordnung. Kapitän Kamil Toupal zog von der blauen Linie ab, Max Brandl hielt gekonnt seinen Schläger in den Schuss und schon zappelte die kleine Hartgummischeibe im Netz. Freilich war auch Glück dabei, dass jenes 1:0 auch nach den ersten zwanzig Minuten noch die Anzeigetafel zierte. Rosenheim reagierte postwendend mit wütenden Angriffen, rannte sich aber immer wieder in der vielbeinigen Kannibalen-Defensive fest oder fand seinem Meister in einem blendend aufgelegten Sebastian Vogl, der gleich mehrfach nach herausragenden Paraden mit Sprechchören gefeiert wurde. Einmal hatte die Scheibe dann auch die Linie des Landshuter Tores überschritten, doch Hauptschiedsrichter Christian Oswald versagte dem Treffer von Stephan Gottwald zu Recht die Anerkennung. Der Rosenheimer drosch den Rebound seines eigenen Schusses klar mit zu hohem Stock ins Netz. Den Pausentee gab es dann übrigens 114 Sekunden zu früh, weil der Unparteiische von einem Puck am Bein getroffen wurde, zunächst behandelt werden musste, die Partie dann im verlängerten Mittelabschnitt aber weiterhin begleiten konnte.
Auch wenn wirklich gelungene Kombinationen weiterhin Seltenheitswert hatten, waren beide Teams immerhin mit Feuereifer bei der Sache und lieferten sich einen kurzweiligen Fight zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Dabei stand Cannibals-Goalie Sebastian Vogl zunächst weiter häufiger im Brennpunkt als sein Gegenüber Norm Maracle. Den nächsten Knalleffekt hatten aber die Landshuter parat: Peter Abstreiter testete mit einer echten Rakete den linken Pfosten des SBR-Gehäuses (30.).
Das gleiche Bild im Schlussdurchgang: Rosenheim probierte alles, während aber auch Cannibals bei Kontergelegenheiten einige passable Chancen hatten. Als die Landshuter Akteure dann schon das 2:0 bejubelten, hatte Schiri Oswald etwas dagegen. Auf der anderen Seite wuchs Sebastian Vogl ein ums andere Mal über sich hinaus und wurde mit seinem vierten Shutout der Saison zum gefeierten Derbyhelden. Max Brandl brachte mit seinem technischen Tor – er wurde auf dem Weg auf das leere Tor gefoult – das Eisstadion endgültig zum Überkochen und sicherte einen glücklichen, aufgrund der kämpferischen Leistung aber nicht unverdienten Sieg. Spielstatistik Landshut – Rosenheim 2:0 (1:0, 0:0, 1:0).
Tore: 1:0 (5.) Max Brandl (Toupal/Prommersberger), 2:0 (60.) Max Brandl. Strafminuten: Landshut: 16 Minuten, Rosenheim: 12 Minuten. Zuschauer: 4500
Oberbayerisches Volksblatt