Starbulls unterliegen den Falken 2:3

Rosenheim - Erst zwei frühe Gegentreffer, dann kämpfen sich die Starbulls in die Verlängerung. In der Verlängerung dann der Siegtreffer für die Falken. **Live-Ticker zum Nachlesen**
Tore:
0:1 - Michel Léveillé (Fendt)
0:2 - Michel Léveillé (Carciola)
1:2 - Robert Schopf (Zeller)
2:2 - Florian Zeller (Werner | Möchel)
2:3 - Justin Cox
Lesen Sie hier den Vorbericht aus dem Oberbayerischen Volksblatt:
"Wir haben unseren Weg verlassen"
Nach den vielen Niederlagen in den letzten Wochen betrieben die Starbulls in den vergangenen Tagen eine eingehende Ursachenforschung was die Gründe für die Negativserie betrifft. "Wir haben uns zusammengesetzt und jeder sollte seine Meinung sagen", erklärte Rosenheims Eishockey-Trainer Franz Steer, der seiner Mannschaft in ruhiger und sachlicher Atmosphäre auch seine Meinung mitteilte.
Die Botschaft an sein Team: "Wir haben unseren Weg verlassen." Einen Weg, der die Starbulls zwei Drittel der Saison so erfolgreich machte. "Und dahin müssen wir wieder zurück. Viel Wert auf unsere Defensive legen, einfach spielen und schneller zum Abschluss kommen", fordert Steer, der natürlich auch die Signale aus dem Spielerkreis zur Kenntnis nahm. Einige fühlen sich ausgelaugt, anderen fehlt das Selbstvertrauen, Dritte sind gesundheitlich angeschlagen. "Seit einigen Wochen macht uns ein Grippevirus zu schaffen. Immer wieder sind andere Spieler krank", berichtete Steer, den es unter der Woche selbst erwischt hat. Gestern konnte er kaum zwei zusammenhängender Sätze reden, ohne dabei schwer zu husten. "Bis Freitag geht das schon wieder", gab sich Steer kämpferisch vor dem Heimspiel heute, Freitag, 19.30 Uhr gegen Heilbronner Falken. Heilbronn? War da nicht etwas? Natürlich, in Heilbronn war das Spiel, das einige Spieler auch als Ursache für den Negativlauf sahen. Nach einer starken Leistung und einer souveränen 2:0-Führung provozierte Steers "Lieblingsspieler" Tomas Martinec Starbulls-Keeper Norm Maracle derart, dass der kurz die Contenance verlor und nach seinem Kopfstoß eine Matchstrafe und drei Spiele Sperre kassierte.
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"Was Martinec macht hat nichts mit Sport zu tun", sagte Franz Steer nach dem Spiel, doch inzwischen haben sich die Wogen geglättet, auch wenn Steer nicht alles vergessen hat. Zum Beispiel die Provokation, als Martinec Steer bei einem Gerangel vor der Bank mit dem Schläger auf die Finger schlug. "Ich hab ihn dann nur leicht weggeschubst und er hat gleich wieder den sterbenden Schwan gespielt. Wenn ich ihn, wie fälschlicherweise behauptet, von oben mit der Faust im Gesicht getroffen hätte, wäre er anschließend zum Kieferorthopäden gefahren", sagte Steer damals. Heute will Steer "nur gewinnen, denn das ist die größte Strafe für so einen Spieler." Und es wäre für die Starbulls ein Schritt in die richtige Richtung, denn es sind nur noch vier Spiele vor dem Start in die Pre-Play-off-Runde am Faschingsdienstag. "Rein theoretisch kann die Saison nach den nächsten sechs Spielen vorbei sein", erklärte Steer und machte danach dezent einen Schlenker auf bevorstehende Vertragsverhandlungen. "Da bleibt nicht mehr viel Zeit sich für einen neuen Vertrag in Rosenheim oder bei einem anderen Verein zu empfehlen", erwartete Steer eine hundertprozentige Einstellung seiner Schützlinge.
Bisher nicht stattgefundene Vertragsgespräche lässt Steer übrigens nicht als Entschuldigung für die letzten Nullnummern gelten. "Das machen andere Zweitligavereine nicht anders", sagt Steer. Für den Starbulls-Trainer sind die zuletzt schwächeren Leistungen auch keine Konditionsmängel, sondern das ist eine reine "Kopfsache". So wie bei Fußball-Nationalspieler Mario Gomez. Der hatte bei Bayern München eine ganz schwere Zeit, wollte schon aufgeben und ist plötzlich wieder der Top-Torjäger in Deutschland. "Jetzt hab ich einen Lauf. Egal was ich mache, es klappt" sagte Gomez am Mittwoch und hatte Minuten vorher seine Bayern zu Sieg in Mailand geschossen. Die Starbulls-Spieler sind jetzt keine anderen, als in den ersten vier Monaten dieser tollen Saison - jetzt muss nur wieder der Lauf zurückkommen...
bz/Oberbayerisches Volksblatt