Pleite im Penalty-Schießen bei Heimpremiere

Rosenheim - Trotz ansprechender Leistung stand für die Starbulls gestern abend nur ein Punkt auf der Anzeigetafel. Sie verloren mit 3:4 nach Penalty-Schießen gegen Hannover.
65 Minuten spannendes Eishockey, danach ein Penaltyschießen - die knapp über 2000 Rosenheimer Eishockey-Fans bekamen beim ersten Starbulls-Heimspiel der neuen Saison gleich etwas für ihr Eintrittsgeld geboten.
Dass nach den „Überstunden“ nur ein Punkt für die Rosenheimer übrig blieb und die Gäste nach dem 4:3-Sieg nach Penaltyschießen zwei Zähler mit nach Hause nehmen durften, ist zwar ärgerlich, doch Trainer Franz Steer war in der Pressekonferenz nach dem Spiel ganz zufrieden mit dem Auftakt in die neue Saison: „Vier Punkte aus den beiden Spielen in Crimmitschau und gegen Hannover hätte ich vor dem Wochenende sofort unterschrieben“, sagte Steer.
Wie schon im Crimmitschau schlugen auch gegen Hannover wieder die neuen Spieler bei den Starbulls zu: Corey Quirk traf zu zweiten Mal genauso wie Michael Baindl und seine Tor-Premiere feierte ein „halber Neuzugang“, denn Dominik Luft kommt aus der eigenen DNL-Mannschaft und erzielte gestern Abend sein erstes Tor im Senioren-Bereich.
Nicht unter den Torschützen war gestern Abend „Goldhelm“ Geordie Wudrick. Goldhelm deshalb, weil er als punktbester Rosenheimer Spieler nach dem ersten Spieltag einen goldenen Helm tragen durfte (musste?). Auf der anderen Seite wurde Fraser Clair diese zweifelhafte Ehre zu Teil, den durchaus auffälligen Helm zu tragen. Nicht wegen der Helmfarbe, sondern wegen ihrer Spielweise gehörten beide Spieler zu den auffälligsten Akteuren auf dem Eis, wobei Clair noch einen Tick besser war. Fast zu 100 Prozent sicher ist, dass Try-out-Spieler Wudrick den Starbulls für längere Zeit erhalten bleibt. Ob es Sinn macht den besten Skorer zu kennzeichnen, ist fraglich und Starbulls-Urgestein Mondi Hilger hat Recht, wenn er sagt: „Dann wissen die gegnerischen Teams wenigstens gleich, wen sie hart rannehmen müssen.“
Hart rangenommen wurden die Starbulls im ersten Drittel von den aggressiven Gästen, die ordentlich Druck ausübten. Das sah auch Starbulls-Coach Franz Steer so, der aber im gesamten Spielverlauf „die klareren Chancen“ bei seinem Team verzeichnete. „Rund um das Tor haben wir kaum Chancen des Gegners zugelassen, doch individuelle Fehler ermöglichten den Gästen einfache Tore“, erklärte Steer. So wie zum Beispiel vor dem 3:2-Führungstreffer der Gäste, als ein Rosenheimer Verteidiger unbedrängt die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel brachte und der Schuss von Marius Garten genau im Winkel landete. Doch Rosenheim kam wie nach dem 0:1-Rückstand wieder zurück und schaffte durch Michael Baindl den verdienten Ausgleich. „Es wäre sogar noch mehr drin gewesen, aber das Remis nach 60 Minuten geht schon in Ordnung“, sagte Steer, der dann nach der torlosen Verlängerung mit ansehen musste wie seine beiden ersten Schützen im Penaltyschießen, Mitch Stephens und Geordie Wudrick, an Holmgren scheiterten und die Hannoveraner Clair und Garten trafen. Damit gehörte der Zusatzpunkt den Gästen.
Starbulls - Hannover 3:4 n. P. (0:0, 2:2, 1:0, 0:0, 0:1)
Tore: 0:1 (25.) Ryan McDonough (Michael Fröhlich, Jamie Chamberlain), 1:1 (32.) Corey Quirk (Penalty), 2:1 (34.) Dominik Luft (Robert Schopf, Marcus Marsall), 2:2 (35.) Robin Just (Überzahl-Tor) (Fraser Clair, Markus Gleich) 2:3 (39.) Marius Garten (Philipp Quinlan, Andreas Gawlik), 3:3 (51.) Michael Baindl (Überzahl-Tor) (Josef Frank); Penaltyschießen: Rosenheim Mitch Stephens und Geordie Wudrick verschießen; Hannover Indians: Fraser Clair und Marius (FL) Garten treffen.
Strafzeiten: Starbulls 16 plus zehn für Auger; Hannover 18 plus zehn für Gerbig, plus zehn für McDonough.
Zuschauer: 2082.
Oberbayerisches Volksblatt