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"Leichte" Spiele - schwere Aufgaben

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Für Rosenheims Verteidiger Beppo Frank ist das heutige Heimspiel gegen den SC Riessersee ein ganz besonderes Spiel.
Für Rosenheims Verteidiger Beppo Frank ist das heutige Heimspiel gegen den SC Riessersee ein ganz besonderes Spiel. © Ziegler

Rosenheim - Die Starbulls Rosenheim stehen heute und am Sonntag vor zwei vermeintlich leichten Aufgaben. Trainer Steer sieht das ein wenig anders:

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Die Starbulls Rosenheim stehen am Wochenende vor zwei vermeintlich leichten Aufgaben. Heute, Freitag, 19.30 Uhr, ein Heimspiel gegen den Aufsteiger und Tabellenzehnten SC Riessersee, der auswärts noch keinen einzigen Punkt geholt hat, und am Sonntag beim Schlusslicht Schwenningen, das mit sechs Punkten nach sieben Spielen die Enttäuschung der Saison ist. Ein flüchtiger Blick auf die Tabelle - ohne Hintergrundwissen - könnte zumindest zu der Vermutung "leichte Spiele" verleiten.

Wenn Rosenheims Trainer Franz Steer diese ersten Zeilen liest, wird es ihm die Zornesröte ins Gesicht treiben, denn der Starbulls-Coach ist da ganz anderer Meinung und das auch völlig zu Recht. "Schwere Aufgaben und extrem unangenehm", beschreibt Steer die beiden Gegner, und wenn es nach den Statistiken und Serien geht, bräuchten die Rosenheimer Eishockeyspieler gegen beide Teams erst gar nicht antreten. Gegen Garmisch gab es in der Oberliga zuletzt drei Heimpleiten in Serie und in Schwenningen haben die Starbulls in den letzten 15 Jahren nicht mehr gewonnen. Der letzte Erfolg (6:5 nach Verlängerung) datiert vom 27. Dezember 1996, seitdem gab es neun Auswärtspleiten in Folge.

Aktuell:

Spielplan und Ergebnisse

Derbys gegen den SC Riessersee haben in Rosenheim eine lange Tradition. Es gab schon viele großartige Spiele im Rosenheimer Eisstadion, gerade in den Glanzzeiten beider Teams war das Rosenheimer Eisstadion immer rappelvoll. Im Sog dieses Derbys, das es das letzte Mal in der Saison 2006/2007 gab, hoffen die Starbulls-Verantwortlichen endlich einmal in die Nähe der 3000-Zuschauer-Marke zu kommen. 2. Liga, attraktives Oberbayern-Derby gegen eine Traditions-Mannschaft, zwei Siege am letzten Wochenende, die Außentemperaturen schon "Eishockey-like" - von dieser Konstellation wagten die Rosenheimer Eishockey-Fans vor eineinhalb Jahren nicht einmal zu träumen. Jetzt ist es soweit und bislang waren die Zuschauerzahlen ähnlich wie in einem normalen Oberliga-Jahr. "Ich kann das nicht verstehen. Wir bieten den Fans gutes Eishockey, haben viele einheimische und junge Spieler in unserem Team, doch die Resonanz ist bislang eher enttäuschend", sagt Trainer Franz Steer, lobt aber gleichzeitig die Fans, die ins Stadion kommen und "für beste Stimmung sorgen".

Starbulls liegen voll im Soll

Nach dem beiden Siegen gegen die Spitzenteams Ravensburg und Heilbronn sind die Starbulls punktemäßig voll im Soll und liegen mit 13 Punkten nur zwei Zähler hinter dem Überraschungs-Tabellenführer Lausitzer Füchse. Die Liga ist ausgeglichen wie selten zuvor (den Tabellenführer und den Siebten trennen lediglich drei Punkte) und allein schon deshalb ist jeder Gegner ernst zu nehmen.

Das tut Franz Steer eigentlich immer und gerade Gegner wie der SC Riessersee, der auswärts noch "blank" dasteht, schmecken dem Landshuter und seiner Mannschaft gar nicht. "Die werden defensiv spielen und versuchen Nadelstiche zu setzen", glaubt Steer, der hofft, dass sein Team aus den Fehlern des Weißwasser-Spiels gelernt hat. Steer ist aber auch davon überzeugt, dass seine Mannschaft wieder einen Schritt weiter als vor zwei Wochen ist. "Gerade im Überzahlspiel haben wir jetzt ein paar Varianten drauf, die vom Gegner nicht leicht zu verteidigen sind", sagt Steer und verweist auf die drei Überzahltore in den beiden letzten Spielen.

Für einen Rosenheimer ist die heutige Partie ein ganz besonderes Spiel: Verteidiger Beppo Frank spielte von 2005 bis 2010 fünf Jahre beim SC Riessersee in der Oberliga und 2. Liga. "Der Beppo spielt bislang eine hervorragende Saison. Ich bin sehr zufrieden mit ihm und Spielertypen wie er tun jeder Mannschaft gut", lobt Steer den 27-jährigen gebürtigen Tölzer, der das robuste Spiel liebt und keinem Zweikampf aus dem Weg geht. Auch nicht gegen Riessersee und auch nicht gegen die fünf Spieler, mit denen er in der Saison 2009/2010 noch zusammengespielt hat.

Die Starbulls müssen gegen den Aufsteiger auch auf die köperbetonte Variante setzen, denn gerade die Paradereihe der Garmischer mit dem alten Bekannten Lubor Dibelka, jahrelang bei Peiting einer der Topskorer in der Oberliga, ist sehr gefährlich. Dibelka hat sich auch schnell in der 2. Liga zu Recht gefunden und rangiert zusammen mit Patrick Jarrett mit sieben Toren in sieben Spielen an erste Stelle der Torschützenliste.

Schwenningen mit neuem Trainer

Noch schwerer als die Aufgabe im Freitag-Heimspiel wird das Gastspiel am Sonntag in Schwenningen. Die Wild Wings stehen trotz des bestens bestückten Kaders auf dem letzten Platz und die Negativserie zum Start kostete Trainer Axel Kammerer den Job. Sein Nachfolger ist Jürgen Rumrich, der heute gegen Ravensburg übernimmt und am Sonntag mit seinem neuen Verein sein Heimdebüt gegen Rosenheim natürlich unbedingt gewinnen will.

Wer da noch von leichten Aufgaben für die Starbulls an diesem Wochenende spricht hat von Eishockey keine Ahnung...

bz/Oberbayerisches Volksblatt

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