Starbulls gewinnen mit 3:1!

Rosenheim - Was für ein Auftakt! Die Starbulls gewinnen im ersten Spiel der neuen Zweitliga-Saison bei den Eispiraten in Crimmitschau mit 3:1! **Live-Ticker zum Nachlesen**
Liebe User: Leider gab es im Stadion technische Probleme, weshalb wir den Ticker nicht wie gewohnt bedienen konnten. Wir bitten um Verzeihung!
Die Gastgeber aus Crimmitschau erwischten einen Auftakt nach Maß - der erste Schuss der Eispiraten saß und brachte die Führung. Danach entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, auf beiden Seiten nur wenige Chancen. Dann waren es aber die Starsbulls, die mehr und mehr das Spielgeschehen bestimmten.
Im Zweiten Drittel war die Statistik fast ausgeglichene (8:7 Torschüsse), aber insgesamt war Rosenheim gefährlicher und kam verdient zum Ausgleich.
Und dann der Hammer im dritten Drittel: Michael Baindl netzt nach nur 21 Sekunden zur ersten Starbulls-Führung ein. Die Starbulls verteidigen im Anschluss geschickt und lassen kaum Chancen zu. Crimmitschau versucht alles: Nimmt 30 Sekunden vor dem Ende eine Auszeit und den Torwart vom Eis. Aber die Starbulls verteidigen weiter geschickt und Goerdie Wudrick erzielt eine Sekunde vor dem Ende den 3:1-Endstand.
Alles in allem ein hochverdienter Sieg, denn die Starbulls zeigten erneut Nehmerqualitäten, gaben nie auf, kämpften und holten sich verdient den ersten Auswärtsdreier - und das in Crimmitschau!
Statistik: Crimmitschau - Starbulls
1:0 - Cameron Keith (1. min)
1:1 - Corey Quirk (35. min)
1:2 - Michael Baindl (41. min)
1:3 - Geordie Wudrick (60. min)
Lesen Sie hier den Vorbericht des OVB:
Saisonauftakt: Was Sie wissen müssen
„Steer beim Zahnarzt“, so meldete sich Donnerstagvormittag Rosenheims Eishockey-Trainer Franz Steer, als die OVB-Sportredaktion die letzten Informationen vor dem Saisonauftakt in der 2. Eishockey-Bundesliga am Freitag, 20 Uhr, in Crimmitschau und am Sonntag, 18 Uhr, zu Hause gegen die Hannover Indians erfahren wollte.
O-Ton
Der Grund für seinen Zahnarztbesuch: Weil Steer während der Spiele über zwei Stunden mit erhöhter Frequenz einen Kaugummi malträtiert, lockerte sich ein Inlay (Zahnfüllung). Als alles wieder fixiert war und der Zahnarzt ganze Arbeit geleistet hatte, meldete sich Steer - ein Nachbohren der Sportredaktion wegen des wackligen Auftritts seine Teams beim 6:4-Pokalsieg in Regensburg verweigerte er allerdings: „Frag in Schwenningen, Riessersee oder in Bietigheim nach, warum sie gegen Oberligisten ausgeschieden sind oder sich extrem schwer getan haben. Das war ein typisches Pokalspiel wie es im Fußball immer wieder vorkommt und wir haben die nächste Runde erreicht.“
Die Leistung im Pokalspiel war auch unter der Woche kein Thema, vielmehr ging Steer auf das letzte Testspiel gegen Cortina (3:0-Sieg) ein. "So stelle ich mir das vor. Im ersten Drittel haben wir souverän gespielt. Das Überzahlspiel und die Defensivarbeit waren hervorragend und in der restlichen Spielzeit haben wir fast keine Chance mehr zugelassen", verteilte Steer ein Pauschallob an das ganze Team.
O-Ton
Eine Leistung wie gegen den italienischen Erstligisten erhofft sich der Starbulls-Coach auch heute in Crimmitschau, wo es laut Steer "immer schwer zu spielen ist". Laut Informationen seines "Ost-Agenten" erwartet die Starbulls heute ein aggressiver Gegner mit gutem Überzahlspiel und einigen starken Neuzugängen. "Die haben sich im Tor gut verstärkt, wobei sich ein Joey Vollmer immer zwischen Genie und Wahnsinn bewegt. Überragend muss der Finne Carlo Grünn sein", sagt Steer. Am Kanadier Stephane Goulet war Steer auch interessiert. "Wir waren in Kontakt, aber es war noch zu früh in der Wechselphase, um einen Vertrag abzuschließen", erinnert sich der Landshuter.
Egal, wer beim Gegner spielt - besinnen sich die Starbulls auf ihre eigenen Stärken, treten sie wie im Vorjahr als Einheit auf und hält "Super-Norm" Maracle annähernd wie im Vorjahr, wird es für jeden Gegner schwer, die Starbulls zu besiegen.
Starke Stürmer
Bei der Heimpremiere gegen die Hannover Indians kommt gleich ein von den Experten hoch gehandeltes Team an die Mangfall. Im Liga-TÜV der Fachzeitschrift Eishockey News liegen die Hannoveraner mit 10,5 von 15 Pucks auf Rang fünf, knapp hinter den Starbulls (Dritter mit 11,5 Pucks). Ganz vorne in dieser Rangliste liegen mit jeweils 13 Pucks die Topfavoriten Ravensburg und Schwenningen. Doch die Wahrheit liegt auf dem Eis und nicht auf dem Papier. Tatsache ist, dass Hannover in der Abwehr auf die deutsche Variante setzt, dafür aber im Sturm mit Gyori, Clair, Mc Donough und Chamberlain einige Hochkaräter aufzubieten hat. Wenn die ins Rollen kommen, dann muss der Sonntag-Kaugummi von Steer wieder einiges aushalten. Und dann könnte Steers nächster Besuch beim Zahnarzt seines Vertrauens drohen...
Fünf Siege in Folge
Mit elf Spielen (fünf zuhause, sechs auswärts, das Pokalspiel in Regensburg mitgerechnet) war das Vorbereitungsprogramm der Starbulls Rosenheim ziemlich dicht gepackt, mit sieben Siegen und vier Niederlagen bei 48:31 Toren vom Ergebnis her gemischt.
Drei der vier Niederlagen kamen allerdings erst im Penaltyschießen zustande (da besteht noch Trainingsbedarf), so dass das Steer-Team nur eine einzige "Nullnummer" erlitt und zum Schluss mit fünf Siegen in Folge eine kontinuierliche Verbesserung demonstrierte. Mit Ligakontrahenten duellierte man sich dabei nicht. Sieben Spiele gegen ausländische Gegner (höchste Liga Italiens und Österreichs, Zweite Schweizer Liga sowie ein kanadisches Uni-Team) wurden ergänzt von vier Spielen gegen Oberligisten.
Alle 24 Spieler des Kaders wurden getestet, 19 der 21 Skater konnten sich auch in die Scorerliste eintragen. Topscorer wurde Mitch Stephens mit 16 Punkten vor Stephan Gottwald und Neuzugang Corey Quirk mit je 14. Als treffsicherster Scharfschütze erwies sich ein weiterer Neuer. Geordie Wudrick traf elfmal ins Schwarze, Gottwald mit neun Toren stand ihm kaum nach. Quirk und Wudrick konnten ihre Kameraden mit je zehn Assists am besten in Szene setzen. Offensivstärkste Verteidiger waren ein alter und ein neuer Starbull. Dominic Auger und Peter Kathan verbuchten je sieben Assists, Auger traf dazu zweimal, Kathan einmal. Erfreulich auch die Offensivausbeute der beiden Verteidiger Niko Senger und Beppo Frank, die je zwei Treffer erzielten. Frank zeichnete sich mit 35 Strafminuten darüber hinaus auch als "Problemlöser" aus, gefolgt von Heimkehrer Simon Wenzel, der nicht nur je sechs Tore und Vorlagen sammelte, sondern auch mit 33 Minuten unerwartet körperlich agierte.
Auf ihre ersten Treffer warten noch die beiden Neuzugänge Andrej Strakhow und Michael Baindl, die sich aber mit fünf bzw. vier Vorlagen ebenfalls offensiv einbringen konnten. Neben Norm Maracle wurden im Tor auch Beppi Mayer und (in einem Kurzeinsatz) Timon Ewert getestet. Und was Maracle trotz überragender Leistungen in keinem Punktspiel der vergangenen Saison gelang, schaffte er ausgerechnet gegen den mit acht Profi-Legionären angetretenen HC Cortina: einen Shutout. Den hatte Backup Beppi Mayer schon vor einigen Wochen beim 6:0 in Bad Tölz feiern können. Franz Steer und die Fans wären sicher nicht unzufrieden, wenn es in der zweiten Liga heuer noch öfters bei Spielschluss heißen würde: Starbulls drei (oder sechs oder was auch immer), Gegner Nuuuullll....!
bz/me/Oberbayerisches Volksblatt