Starbulls verwandeln den Matchball!

Rosenheim - Dank Toren von Stephan Gottwald und Tommi Hannus haben die Starbulls Rosenheim in den Pre-Play-offs das zweite Spiel gegen Bietigheim mit 2:1 gewonnen und stehen nun im Viertelfinale.
Das erste Play-off-Viertelfinalspiel steigt am kommenden Dienstag in Heilbronn, das erste Heimspiel im Kathrein-Stadion folgt dann am Freitag um 19.30 Uhr im Kathrein-Stadion.
Tore:
0:1 Stephan Gottwald (2:49)
1:1 Olivier Lattendresse (13:31)
1:2 Tommi Hansus (21:09)
Vorschau: Vorteil für Starbulls, nicht mehr
Der schwerste Ball im Tennis ist der Matchball - den zu verwandeln, daran sind schon ganze Tennis-Generationen gescheitert. Die Eishockeyspieler der Starbulls Rosenheim haben in der Pre-Play-off-Runde gegen Bietigheim nach dem 6:1-Heimsieg jetzt zwar Vorteil, um in der Tennissprache zu bleiben, und haben jetzt zwei Matchbälle - mehr aber noch nicht.

Natürlich wäre es den Starbulls-Verantwortlichen am liebsten, könnte die eigene Mannschaft heute, Freitag, 20 Uhr, mit einem Sieg den Sack zumachen und endgültig die Play-off-Teilnahme sichern, doch davor stehen noch harte 60 Minuten oder noch mehr. "Wer jetzt schon an das Viertelfinale gegen Heilbronn denkt, hat schon verloren. Nur wenn wir die Tugenden, die unsere Mannschaft einen Großteil der Saison und im Heimspiel gegen Bietigheim ausgezeichnet haben, in die Waagschale werfen, werden wir gewinnen", glaubt der Dritte Starbulls-Vorstand und Sponsor Richard Diebald. Den erwischte die Sportredaktion gestern im Skiurlaub auf der Piste, doch wenn es um "seine" Starbulls geht hat der Rosenheimer Unternehmer immer Zeit. Sofort erinnert er sich an die Zeit vor fast genau einem Jahr, als die Starbulls in Bad Nauheim im ersten Play-off-Spiel am 16. März 2010 mit 1:7 untergingen, danach aber die Serie doch noch gewannen und Meister wurden. "Das sollte uns Warnung genug sein. Das Ergebnis zählt nicht. Ich erwarte ein hartes Spiel in dem sehr wichtig ist, wer in Führung geht", blickte Diebald kurz zurück, ist aber schnell wieder in der Gegenwart angekommen. Genauso sehen es auch die beiden Trainer Franz Steer und Dany Held. Steer spricht von einem ersten Schritt, aber wir brauchen zwei Siege und Held hofft darauf "ein anderes Bietigheimer Team als am Dienstag in Rosenheim zu sehen".
"Gespürt, dass sie explodieren könnten"
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Gerade in Play-off-Begegnungen spielen so viele verschiedene Fehler eine Rolle - das fängt schon beim Aufwärmen oder in den Trainingseinheiten vor den Spielen an. "Ich hab im Abschlusstraining schon gemerkt, dass Hannus und Werner explodieren könnten. Die haben, wie übrigens auch alle anderen Spieler, super trainiert. Andererseits habe ich Bietigheim beim Aufwärmen beobachtet - da war mir klar, dass wir den größenen Willen haben das Spiel zu gewinnen", nannte Steer den Hauptgrund für den klaren 6:1-Erfolg.

Die Starbulls haben wieder einmal als Mannschaft mit Einzelkönnern in Höchstform (Maracle, Hannus, Werner) funktioniert. Im Überzahlspiel lief die Scheibe wie selten zuvor und auch die Spieler aus der dritten und vierten Reihe machten laut Steer einen "super Job". Einer davon, der 19-jährige Marius Möchel, erhielt für seine bisher hervorragenden Leistungen in dieser Saison seine verdiente Auszeichnung. Er wurde von der Fachzeitschrift Eishockey News zum Rookie des Jahres gewählt. "Völlig zu Recht. Er ist ein sehr guter Eishockeyspieler, ein hunderprozentiger Sportler, der immer versucht sich zu verbessern und der weiß was er will. Er nimmt an was man ihm sagt und er hat zudem noch einen sehr guten Charakter", lobt Steer seinen jungen Sturmführer der dritten Reihe, der über kurz oder lang sicher in der DEL spielen wird. Aus Rosenheimer Sicht leider vielleicht schon nächstes Jahr.
Doch das ist die Zukunft - jetzt zählt für alle Spieler nur das Hier und Heute. Vollste Konzentration auf das Spiel in Bietigheim, vollste Konzetration auf den ersten Matchball. Den zu verwandeln gehört zu den schwierigsten Aufgaben im Sport - nicht nur im Tennis.
bz/Oberbayerisches Volksblatt