Beckenbauer rät Löw: Gnade für Kuranyi

München - Joachim Löw hatte Kevin Kuranyi eigentlich unwiderruflich aus der Nationalmannschaft verbannt. Jetzt regt Franz Beckenbauer den Bundestrainer an, umzudenken.
Nach Beckenbauers Ansicht sind Rauswürfe für immer unangebracht. Der Sport Bild sagte der ehemalige DFB-Teamchef und heutige Bayern-Präsident: "Generell sollte man sich mit solchen Entscheidungen Zeit lassen. Wenn man vom Platz gestellt wird, gilt die Sperre auch nicht ewig. Nach einer Roten Karte ist man nach drei, vier Spielen wieder dabei. Vielleicht sollte die Überlegung bei Kuranyi auch in diese Richtung gehen."
Kuranyi war am 11. Oktober 2008 so verärgert über seine Nichtnominierung, dass er noch während des Länderspiels von der Tribüne flüchtete. Löw suspendierte den Schalker. Kuranyi hatte seitdem immer wieder um Gnade gebeten, doch Löw sich kompromisslos gezeigt.
Wen der Nutella-Fluch traf
Beckenbauer sagt jetzt: Denk noch mal drüber nach, Jogi! Er sagt auch, wie er gehandelt hätte. "Man gibt ihm eine Auszeit, lässt ihn die nächsten drei, vier, fünf Länderspiele nicht mitspielen. Dann hätte ich wahrscheinlich seine Leistung angeschaut. Passt die, hätte man zumindest über eine Nominierung nachdenken können."
Kuranyi schoss in dieser Saison bislang zehn Tore und ist damit zweitbester deutscher Schütze hinter Stefan Kießling.