Bochum - Aufatmen beim VfL Bochum und Trainer Marcel Koller, Ergebniskrise bei Hertha BSC:
Mit dem 1:0 (0:0) am
Sonntag gegen die Berliner gelang dem Revier-Club am dritten Spieltag der Fußball- Bundesliga der erste Saisonsieg. Kapitän Anthar Yahia (47.) beendete vor 18 853 Zuschauern im rewirpower-Stadion zudem die Serie von elf sieglosen Spielen gegen die Hauptstädter. Für die Mannschaft von Lucien Favre war es nach den 1:2-Niederlagen in Gladbach und am Donnerstag in der Europa League in Kopenhagen bereits die dritte Pflichtspiel-Pleite innerhalb von acht Tagen.
Koller hatte von seinem Team ein aggressives Gemeinschaftswerk gefordert und auf ein Nervenberuhigungsspiel gehofft. Der Einsatz stimmte, der Ertrag zunächst nicht. Mit dynamischem Kraftfußball und hoher Zweikampfintensität übernahmen die emotionalen Bochumer auch ohne ihren Kapitän Marcel Maltritz (Muskelfaserriss), Vahid Hashemian (Innenbanddehnung) und Mimoun Azaouagh (Grippe) sofort die Initiative. Nach einem Eckball des fleißigen Joel Epallé hätte Stanislav Sestak freistehend im Fünfmeterraum die Gastgeber in Führung köpfen müssen (22.). Hertha, nur mit Sturmsolist Waleri Domowtschijski angetreten, fand dagegen in der Offensive nicht stattt. Angreifer Artur Wichniarek fehlte verletzt, Raffael saß überraschend nur auf der Bank.
Die einzige Berliner Chance resultierte dann auch aus einem Fast- Eigentor von Yahia, der seinen Keeper Phillipp Heerwagen zu einer Glanzparade zwang (27.) Drei Minuten später vergab Yahia auf der anderen Seite einen Hochkaräter zwei Meter allein vor Herthas Schlussmann Jaroslav Drobny. 120 Sekunden nach der Pause machte er es besser. Nach einem Handspiel von Steve von Bergen hämmerte Yahia den fälligen Freistoß aus 18 Metern zur überfälligen 1:0 ins Netz. Und die Bochumer wollten mehr. Sestak (48./53.) und Diego Klimowicz (54.) vergaben aus aussichtsreicher Position.
Die fehlende Abschluss-Souveränität wurde postwendend beinahe bestraft. Praktisch aus dem Nichts rutschte Domowtschijski (58.) in eine Rechtsflanke - Heerwagen kratzte den Ball gerade noch von der Linie. Bochum und rettete kurz danach auch bei einem Kopfball von Gojko Kacar. Erst jetzt wachte die bis dahin harmlose Hertha aus der Lethargie auf und erhöhte den Druck. Bei den Bochumern offenbarten sich nach dem hohen Tempo der ersten 60 Minuten Substanzverluste. Ausgerechnet die solide VfL-Defensive, nach sechs Gegentoren in den ersten beiden Liga-Spielen schon als Wackel-Abwehr verschrien, hielt dank Heerwagen das Zu-Null. Bochums starker Keeper verhinderte gegen den eingewechselten Raffael (82.) den Ausgleich.