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DFB-Interimschef Koch fordert Infos von bin Hammam

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Rainer Koch, co-vice president of the German Football Federation DFB, addresses a press conference to present the results of an internal inquiry on corruption allegations in Frankfurt am Main, western Germany, on March 4, 2016.The DFB presented the results of an internal investigation ordered at business law specialists Freshfields Bruckhaus Deringer to audit their bid for the FIFA Football World Cup 2006. / AFP / DANIEL ROLAND
Erhofft sich Aufklärung aus Katar: DFB-Interimschef Rainer Koch nimmt Mohamed bin Hammam in die Pflicht. © AFP

München - Der DFB hat den früheren FIFA-Funktionär Mohamed bin Hammam wegen der dubiosen Zahlung vor der WM 2006 kontaktiert. Das erklärt Interimschef Rainer Koch.

DFB-Interimschef Rainer Koch hofft zur Aufklärung der dubiosen Millionenzahlung in Richtung Katar auf neue Informationen von Ex-FIFA-Vize Mohamed bin Hammam. "Wir warten auf eine Antwort der Anwälte von bin Hammam", sagte Koch am Sonntag beim TV-Sender Sky. Man habe den Katarer nach der Präsentation des Freshfields-Berichts zur Aufklärung der Affäre um die Fußball-WM 2006 nochmals kontaktiert. "Vielleicht frischt das seine Erinnerung ein bisschen auf", sagte Koch.

Im Jahr 2002 waren zehn Millionen Schweizer Franken von einem Konto in der Schweiz an eine auf bin Hammam eingetragene Firma in Katar transferiert worden. Zuvor waren auf dem Schweizer Konto Zahlungen in gleicher Höhe von Franz Beckenbauer und dem Franzosen Robert Louis-Dreyfus eingegangen, der den deutschen WM-Organisatoren umgerechnet 6,7 Millionen Euro ausgelegt hatte.

Beckenbauers Erklärung wirft Fragen auf

Nach Darstellung Beckenbauers war die Zahlung notwendig, um später einen WM-Zuschuss des Fußball-Weltverbandes FIFA zu erhalten. Warum das Geld aber nicht an die FIFA, sondern über Umwege nach Katar floss, hat Beckenbauer noch nicht beantwortet.

Anderen nicht belegten Theorien zufolge wurde das Geld für Bestechung von FIFA-Wahlmännern oder für den Wahlkampf des damaligen Weltverbands-Chefs Joseph Blatter eingesetzt. Der lebenslang von der FIFA gesperrte bin Hammam könnte die Affäre entscheidend aufklären.

Koch: "Beckenbauer hilft viel mit"

Koch lobte aber auch Beckenbauer für seine Mitarbeit bei der Aufklärung der WM-Affäre. "Franz Beckenbauer hat in den letzten Tagen viel mitgeholfen, ein Stück weit mehr Klarheit in die Angelegenheit zu bekommen", sagte der DFB-Interimspräsident. 

"Als wir die Erkenntnis hatten, dass das Geld auf das Konto der Anwälte von Franz Beckenbauer in der Schweiz gegangen ist, da war innerhalb von 24 Stunden die Bereitschaft von Franz Beckenbauer da, in diesen Konten nachzusehen. Sein Anwalt hat dann auch sehr mitgeholfen. Jetzt wäre es wünschenswert, dass die nächsten Tage und Wochen genutzt werden, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen", sagte Koch.

Laut dem Interimspräsidenten des DFB wird der Bericht der Kanzlei Freshfields den Verband rund 3,5 Millionen Euro kosten. Damit bestätigte er einen Bericht der Bild. "Das kann in etwa hinkommen. Aber ich muss Ihnen sagen, dass ich es noch nicht genau weiß, weil die entsprechenden Abrechnungen noch nicht vorliegen. Es fehlt noch ein größerer Teil der Freshfield-Arbeiten", sagte Koch.

Nach der Veröffentlichung des Berichts am vergangenen Freitag hatte der designierte DFB-Präsident Reinhard Grindel lediglich erklärt, dass man mit einem Betrag "in kleiner siebenstelliger Höhe" rechne.

dpa, sid

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