"Feuerteufel" stellt sich der Eintracht

Frankfurt/Main - Nach den Ausschreitungen mit Pyrotechnik beim Spiel in Leverkusen hat sich der erste Täter dem Bundesligisten Eintracht Frankfurt gestellt. Zwölf Randalierer sind bereits identifiziert.
ach den Ermittlungserfolgen der Polizei um den Pyro-Eklat von Leverkusen darf Bundesligist Eintracht Frankfurt vorsichtig auf eine mildere Strafe durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) hoffen. Wie die Polizei Köln am Montag mitteilte, habe die „intensive Videoauswertung“ der Bilder aus der BayArena zu 17 Strafanzeigen „unter anderem wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz“ geführt - zwölf Beschuldigte seien bereits identifiziert.
„Das ist sicherlich nicht das Schlechteste für uns“, sagte Frankfurts Klub-Chef Heribert Bruchhagen. DFB-Vizepräsident Rainer Koch hatte bereits in der vergangenen Woche eine Strafminderung in Aussicht gestellt, sollten die Hessen die Täter identifizieren. „Nur wenn die Täter aufgespürt und dem Kontrollausschuss gemeldet werden, können Vereine drakonischen Strafen auf Dauer entgehen“, sagte Koch der Bild-Zeitung: „Die Eintracht ist jetzt am Zug.“
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Bereits am Sonntag hatte sich ein Täter freiwillig bei dem sportlich so erfolgreichen Aufsteiger gemeldet. „Es ist sicherlich kein schlechtes Zeichen, wenn aus der Tätergruppe selbst eine Einsicht kommt“, sagte Bruchhagen. Der Geständige habe sich „selbst auf den Bildern identifiziert.“ Die Verein habe natürlich „wenig Einfluss“ auf das Strafmaß, sagte Bruchhagen: Jedoch „gereicht uns das sicherlich nicht zum Nachteil“. Die Strategie gehe nicht mehr nur um Bestrafung, sondern auch um Täterermittlung.
Das weitere Vorgehen liegt nun in den Händen der Kölner Staatsanwaltschaft, teilte die Polizei mit. Das Ergebnis zeige „beeindruckend den erheblichen Qualitätsgewinn durch die seit Saisonbeginn installierte neue Videotechnik“ in Leverkusen.
Ausschreitungen Frankfurter Randalierer hatten am 19. Januar das Spiel bei Bayer Leverkusen (1:3) überschattet. Im Frankfurter Block wurden Silvesterraketen abgeschossen und Bengalos gezündet. Schiedsrichter Wolfgang Stark (Ergolding) unterbrach das Spiel für sechs Minuten. Im schlimmsten Fall droht dem Aufsteiger neben einer hohen Geldstrafe ein Geisterspiel. Nach SID-Informationen findet am Dienstag eine Anhörung vor dem DFB-Kontrollauschuss statt.
sid