„Diridari“ doch nicht alles? Goretzka spricht überraschend offen über Vertragspoker

Der FC Bayern präsentierte sein Team 2021/22 am vergangenen Mittwochnachmittag mit Training, Legenden und einem Tennis-Goldjungen von Tokio. „Greifen wir es an“, sagte Trainer Nagelsmann. Im Rahmen dieser Veranstaltung äußerte sich Nationalspieler Leon Goretzka überraschend offen zu seinen Vertragsgesprächen.
München - Der Willkommensbeifall der Bayern-Fans für Julian Nagelsmann fiel noch etwas verhalten aus. Die 5300 überwiegend jungen Besucher in der Allianz Arena jubelten am Mittwochnachmittag (4. August) bei der Teampräsentation des Münchner Fußball-Rekordmeisters für die Saison 2021/22 doch noch mehr den bekannten Topstars wie Manuel Neuer, Robert Lewandowski, Joshua Kimmich und Leon Goretzka zu, als dem neuen Trainer.
Einzeln betraten Nagelsmann und seine Spieler den Rasen der Allianz Arena. Und ein leibhaftiger Olympiasieger wurde als Stargast der Veranstaltung ebenfalls mit reichlich Applaus bedacht: Tennis-Profi Alexander Zverev. Dieser hatte sogar seine Goldmedaille von Tokio dabei.
Beim Training ging es unter den aufmerksamen Blicken von Nagelsmann munter zur Sache. „Ich bin glücklich, hier zu sein“, sagte der 34 Jahre alte Coach - „mit Ausnahme der Testspiele bin ich sehr zufrieden.“ Keines der vier in der Vorbereitung wurde gewonnen.
Heiße Diskussionen über Bayern-Kader
Heiß diskutiert wird weiterhin über den Bayern-Kader und mögliche weitere Transferaktivitäten. Der Name von Marcel Sabitzer geistert durch München. Der österreichische Nationalspieler von RB Leipzig soll laut „Bild“-Zeitung ein Kandidat sein.
„Riesige Gehaltserhöhung“ für Kimmich
Sabitzer wäre eine hochkarätige Ergänzung zu den Nationalspielern Joshua Kimmich und Leon Goretzka im zentralen Bayern-Mittelfeld. Die „Bild“-Zeitung berichtete am Mittwoch online, dass der 26-jährige Kimmich beim Rekordmeister vorzeitig um drei Jahre bis 2026 verlängern werde. Die Verhandlungen stünden kurz vor dem Abschluss, „mit einer riesigen Gehaltserhöhung“ für den Nationalspieler. Der Kimmich-Deal wäre für den FC Bayern ein bedeutsames Signal in wirtschaftlich schwierigen Corona-Zeiten. Auch Goretzka soll gehalten werden, zumal er mit Kimmich das neue Herzstück der Bayern im Mittelfeld bildet. Und diese Gespräche laufen offenbar in die richtige Richtung, wie der 26-Jährige im Gespräch mit BR-Moderator Markus Othmer verriet.
Am Spielfeldrand witzelten die beiden gemeinsam. Denn Othmer erlaubte sich mit einigen Bayern-Spielern, die nicht aus dem Freistaat stammen, einen Spaß und ließ die Profis Begriffe in Mundart und deren Bedeutung erklären. Goretzka versuchte sein Glück beim Begriff „Diridari“, was bei vielen Fußballer und Vertragsverlängerungen eine durchaus übergeordnete Bedeutung hat.
„Diridari“ bei Verlängerung entscheidend?
Othmer hielt Goretzka die entsprechende Moderationskarte hin und meinte: „Mal schauen, wie gut dein Bayerisch ist. Das ist der Begriff, was ist das?“ Goretzka reagierte ratlos: „Ich habe nicht den blassesten Schimmer. Diridari? Weiß ich nicht.“
Umgehend löste Othmer die Situation auf. „Diridari ist bayerisch und heißt Geld. Es geht auch um einen neuen Vertrag bei Leon Goretzka. Inwieweit ist da Diridari entscheidend?“, stellte der BR-Mann die Frage.
Doch der 26-Jährige blieb cool und konterte: „Das ist natürlich auch ein Teil davon, aber das Wichtigste ist, dass das Gesamtpaket stimmt. Da sind wir in guten Gesprächen, wie es die Vereinsführung schon betont hat. Und dementsprechend: Alles gut.“ Bayern-Präsident Herbert Hainer sprach zuletzt ebenfalls von „guten und konstruktiven“ Gesprächen mit den beiden Nationalspielern. Scheint so, als dürften sich die Bayern-Fans in den kommenden Wochen auf die ein oder andere Vertragsverlängerung freuen.
Die Verlängerungen von Kimmich und Goretzka wären nicht nur für die Fans Balsam für die Seele. Auch für Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hassan Salihamidzic wäre es nach dem Rückzug von Karl-Heinz Rummenigge ein erstes wichtiges Zeichen.
mz