Frankreich-Experte erklärt, warum PSG ohne Neymar gegen Bayern gefährlicher ist

Ein Frankreich-Experte glaubt, dass im Champions-League-Rückspiel zwischen dem FC Bayern und Paris alles von Kylian Mbappé abhängt. Ohne Neymar sei PSG besser aufgestellt, meint er.
München - Neymar verpasst den Champions-League-Kracher zwischen dem FC Bayern und PSG an diesem Mittwoch (21 Uhr, hier im Live-Ticker). Im Achtelfinal-Rückspiel wird der 31-jährige Brasilianer in der Münchner Allianz Arena nicht auf dem Platz stehen.
FC Bayern gegen PSG: Paris ohne Neymar sogar gefährlicher?
Das Sprunggelenk macht Probleme. Nachdem sich der Stürmer am 19. Februar beim 4:3 gegen OSC Lille erneut verletzte, steht fest: Die Saison ist für ihn gelaufen, er muss am Knöchel operiert werden. Spielt er somit nie wieder für Paris? Dem Vernehmen nach will der Klub den als launisch geltenden Südamerikaner verkaufen.
Geht es nach einem Experten des französischen Fußballs, sind die Pariser in der Isarmetropole ohne Neymar gefährlicher und ohnehin besser dran. „Ich frage mich, ob der hohe Sieg in Marseille (3:0, d. Red.) nicht der Wendepunkt war. Mit allen drei Superstars vornedrin - Neymar, Lionel Messi und Kylian Mbappé - kannst du in der Champions League nichts erreichen, weil sie alle bei Ballverlust vorne stehen bleiben“, sagte Sportjournalist Alexis Menuge im Interview mit den Nachrichtenportalen web.de und GMX.net.
Im Video: Saison-Aus für PSG-Superstar Neymar - er fehlt in München
In Marseille habe man gesehen: „Ohne Neymar blieben mit Mbappé und Messi nur zwei Spieler vorne. Sie haben einen Spieler mehr, der defensiv mithilft. Das macht die Mannschaft stabiler. Es war ein Schlüsselmoment für Trainer Christophe Galtier. Das 4-4-2 und das 3-5-2 sind seine DNA, damit wurde er mit Lille 2021 Meister“, erklärte Menuge, der in einem Vorort von Paris geboren wurde und bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr in der Metropole an der Seine lebte.
FC Bayern gegen PSG: Paris wohl mit Kylian Mbappé und Lionel Messi im Sturm
Der 47-jährige Menuge schreibt für die L‘Équipe über den FC Bayern und den deutschen Fußball sowie für die F.A.Z. und Sport1 über PSG. Er pendelt zwischen beiden Städten. Paris hatte mit Neymar zuletzt in einem 3-4-3 gespielt, in München wird dagegen eine 3-5-2-Formation mit Messi und Mbappé als Doppel-Sturm erwartet. Geht es nach Menuge, hängt ohnehin alles vom französischen Superstürmer ab.
Wenn Mbappé einen Sahnetag erwischt, hat Bayern keine Chance.
„Wenn Mbappé einen Sahnetag erwischt, hat Bayern keine Chance. Die Münchner werden Mbappé im Kollektiv verteidigen. Nur so bekommst du ihn in den Griff. Mbappé kann Paris aber alleine ins Viertelfinale schießen“, meinte der französische Sportreporter: „Sobald Mbappé bedient wird, wünsche ich Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt viel Spaß. Sie werden viel Arbeit haben.“

FC Bayern gegen PSG: Hängt alles von Kylian Mbappé ab?
Behält er Recht? Beim 1:0 im Hinspiel hatten die Bayern PSG lange kontrolliert. Ehe der 24-jährige Mbappé in der 57. Minute eingewechselt wurde und den Pariser Prinzenpark in ein Tollhaus verwandelte. Zwei Abseitstore von ihm zählten nicht. Und heute? Die Spannung ist in der Isarmetropole beinahe greifbar. (pm)