Hannover - Wütend stapfte Jens Lehmann nach der 0:1-Niederlage des VfB Stuttgart bei Hannover 96 in die Kabine. “Das ist eine Kultur hier“, schimpfte der Keeper des VfB.
Ein kecker Balljunge hatte die frühere Nummer 1 im DFB-Auswahlteam auf die Palme gebracht. Der Teenager warf den Ball über den verdutzten “Oldie“ Lehmann hinweg und schaffte es so, einige Sekunden Zeit für Hannover 96 beim 1:0-Sieg über den kriselnden VfB zu schinden.
Wenige Minuten später, inzwischen frisch geduscht, weitete der “Kulturkritiker“ Lehmann seine Schelte an den “Betrügern“ zu einem Rundumschlag gegen Balljungen, Spieler und Schiedsrichter aus. “Was mich am meisten ärgert, ist die Kultur des Zeitschindens in der deutschen Bundesliga“, monierte der ehemalige Schlussmann des englischen Premier-League-Spitzenclubs FC Arsenal.
Im November wird der 61-malige Nationalspieler 40 Jahre alt, weise scheint er aber auch im hohen Fußball-Alter noch nicht geworden zu sein, wie sein Abgang aus Hannover zeigt. “Ich muss jetzt nach Hause, meine Kinder erziehen, damit die sich korrekt verhalten“, so Lehmann.