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Medien: Real trennt sich von Trainer Rafa Benítez

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Rafa Benitez steht vor der Entlassung.
Rafa Benitez steht vor der Entlassung. © dpa

Madrid - Einen Tag nach dem 2:2 beim FC Valencia hat Real Madrid laut Medienberichten die Reißleine gezogen und sich vorzeitig von Trainer Rafael Benitez getrennt. Nachfolger wird wohl Klub-Idol Zinedine Zidane.

Rafael Benitez ist nach nur 216 Tagen als Chefcoach bei Real Madrid offenbar schon wieder Geschichte, als sein Nachfolger übernimmt wohl die französischen Fußball-Legende Zinedine Zidane beim Klub von Weltmeister Toni Kroos und Weltfußballer Cristiano Ronaldo das Kommando. Dies meldeten am Montagnachmittag übereinstimmend mehrere spanische Medien.

Keine 24 Stunden nach dem enttäuschenden 2:2 des spanischen Rekordmeisters beim FC Valencia sollte Real-Boss Florentino Perez nach einer Krisensitzung der Königlichen die Entscheidung des Vorstandes am Montagabend bekannt geben. Eine offizielle Bestätigung des Klubs stand daher zunächst aus.

Benitez hatte bei Real erst am 3. Juni des vergangenen Jahres die Nachfolge von Carlo Ancelotti angetreten, der im kommenden Sommer beim deutschen Rekordmeister Bayern München in die Fußstapfen von Pep Guardiola tritt. Nach dem Remis in Valencia hat Real in der Liga nach 18 Runden vier Punkte Rückstand auf den Tabellenführer Atletico Madrid und zwei auf den Erzrivalen FC Barcelona, der aber noch ein Spiel in der Hinterhand hat.

Zidane, der Ancelotti 2013/14 bereits als Co-Trainer beim weißen Ballett assistierte, soll Real wieder in die Erfolgsspur zurückführen, nachdem im bisherigen Saisonverlauf eine Menge schief gelaufen ist. Angeblich haben sich Kapitän Sergio Ramos oder auch Ronaldo für eine Beförderung des dreimaligen Weltfußballers und gegen eine Rückholaktion von Jose Mourinho ausgesprochen, der nach seinem Rauswurf beim FC Chelsea wieder auf dem Markt ist.

Benitez, der bei Real angeblich einen Vertrag bis 2018 unterschrieben hatte, wehrte sich bis zuletzt gegen seine Demission und witterte eine Verschwörung. „Es gibt eine Kampagne gegen Florentino, mich und das gesamte Team“, hatte er bei einer Pressekonferenz am Jahresende gesagt: „Alles wird manipuliert und verdreht, das kann jeder sehen. Mein Verhältnis zu den Spielern ist viel besser als man es überall liest.“

Zu diesem Zeitpunkt blies dem früheren Real-Jugendtrainer beim erfolgsverwöhnten spanischen Rekordchampion angesichts von drei Ligapleiten, darunter das schmerzhafte 0:4 vor eigenem Publikum im Clasico gegen den FC Barcelona, und dem peinlichen Aus im Königspokal bereits ein eisiger Wind ins Gesicht. Nach dem Remis bei Benitez' Ex-Klub Valencia, den der gebürtige Madrilene 2002 und 2004 zur Meisterschaft geführt hatte, war für die Real-Führung das Maß nun offenbar endgültig voll.

Spätestens nachdem sich Benitez Anfang Dezember im Pokalspiel beim Drittligisten FC Cadiz einen peinlichen Wechsel-Fauxpas geleistet hatte, der zum Ausschluss aus dem Wettbewerb führte, war Benitez stark in die Kritik geraten. Real hatte im Viertrunden-Hinspiel der Copa del Rey in Cadiz (3:1) den wegen dreier Gelber Karten aus der Vorsaison als Leihspieler beim FC Villarreal nicht spielberechtigten Dennis Tscheryschew aufgestellt und ihn kurz nach der Pause ausgewechselt.

Der 43-Jährige Zidane, der die Königlichen 2002 als Spielmacher zum Champions-League-Titel und zum Weltpokalsieg geführt hat, wird von der zweiten Mannschaft der Madrilenen hochgezogen. Mit Real Madrid Castilla hatte er die vergangene Saison der Segunda Division auf dem sechsten Tabellenplatz abgeschlossen. Aktuell liegt die Mannschaft auf dem zweiten Tabellenrang der drittklassigen Segunda B. Zidanes Sohn Enzo (20) spielt dort wie einst sein berühmter Vater im Mittelfeld.

sid

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