Frankfurt -
DFB -Sportdirektor Matthias Sammer hat den Fußball-Weltverband FIFA erneut wegen der Terminierung der U 20- Weltmeisterschaft vom 25. September bis 16. Oktober in Ägypten scharf kritisiert.
“Es ist unmöglich, wie die
FIFA die Termine plant. Da es keine Abstellungspflicht gibt, haben wir als
DFB ein großes Problem. Nach jetzigem Stand werden acht bis zehn unserer Top-Spieler nicht am Turnier teilnehmen“, sagte Sammer in einem Interview der “Sport- Bild“. Vor drei Wochen hatte es in
Frankfurt ein Krisengespräch zwischen
DFB , DFL und den Vereinen wegen der Abstellungsproblematik gegeben.
Das Ergebnis: Da keine Abstellungspflicht besteht, weigern sich die Clubs, ihre besten Spieler während des laufenden Spielbetriebs für die Auswahlmannschaft freizugeben. “Die Clubs verstehen unsere Situation, doch wir müssen umgekehrt für ihre Lage Verständnis zeigen, denn unsere U-20-Nationalspieler nehmen schon heute in ihren Clubs wichtige Positionen ein“, sagte
DFB -Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Sammer bedauert, dass es keinen Konsens zwischen Vereinen und Verband gibt. “Einerseits zu sagen, wir haben tolle Talente, andererseits aber so viele Spieler wie nie zuvor nicht zur WM fahren zu lassen, kann nicht unser Anspruch sein. Das ist peinlich, das falsche Signal und sehr fragwürdig“, sagte Sammer.
U-20-Trainer Horst Hrubesch, der derzeit mit den Clubs wegen möglicher Abstellungen in Verbindung steht, hat noch gut drei Wochen Zeit, um das endgültige 21-köpfige Aufgebot zu benennen. Zuvor wird Hrubesch einen 30er Kader benennen. Dabei wird der Coach möglicherweise auch auf Spieler aus jüngeren Jahrgängen zurückgreifen müssen. “Wenn nun in unserem Team mehrere Spieler fehlen, ist die U-20-WM aus meiner Sicht für uns höchstens ein Sichtungsturnier“, sagte Sammer.