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Schalke: Rekordumsatz und doch verschuldet

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Schalkes Finanzvorstand Peter Peter kann sich über einen Rekordumsatz freuen.
Schalkes Finanzvorstand Peter Peter kann sich über einen Rekordumsatz freuen. © dpa

Gelsenkirchen - Der Schalke 04 hat im Geschäftsjahr 2010 einen Rekordumsatz und einen kleinen Gewinn erwirtschaftet, bleibt aber hochverschuldet.

Der FC Schalke 04 schreibt zwar wieder schwarze Zahlen, muss aber weiter konsequent sparen. Trotz des auf die Rekordmarke von knapp 170 Millionen Euro gestiegenen Umsatzes hat der Fußball-Bundesligist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 nur einen kleinen Gewinn von 1,2 Millionen Euro erwirtschaftet. “Wir können mit den Zahlen zufrieden sein“, sagte Finanzvorstand Peter Peters am Freitag bei der Präsentation der Vereinsbilanz in Gelsenkirchen. “Der Gewinn ist durch das Erreichen der Champions League zustande gekommen“, erklärte er.

Im Jahr 2009 hatte der Revierclub bei einem Umsatz von 119 Millionen Euro noch einen hohen Verlust von 16,7 Millionen Euro eingefahren. Sorgen bereiten dem Club, der für die kommende Spielzeit die Lizenz ohne Auflagen und Bedingungen erhielt, aber nach wie vor die hohen Kosten und ein großer Schuldenberg. Die Verbindlichkeiten des Vereins stiegen von 135 (2009) auf 155 Millionen Euro, immerhin konnten die Gesamt-Verbindlichkeiten des Konzerns um 16 Millionen Euro auf 216 Millionen Euro gesenkt werden. “Hier sind wir mit der Konsolidierung ein gutes Stück vorangekommen“, meinte Peters.

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Auch die Arena-Tilgung schreitet voran: Um 8,8 Millionen Euro konnte der Club 2010 die Verbindlichkeiten abtragen. 2018 soll die Spielstätte vollständig abbezahlt sein.

Weil Ex-Trainer und Manager Felix Magath kräftig in die Mannschaft investierte und teure Stars wie Raúl, Klaas-Jan Huntelaar (14 Millionen Euro Ablöse) oder José Manuel Jurado (13) verpflichtete, nahmen die Ausgaben für den Lizenzspielerbereich kräftig zu: Von den Personalkosten von insgesamt 78,1 Millionen Euro (2009: 63,3) verschlang der auf mehr als 30 Spieler aufgeblähte Kader rund 70 Millionen Euro (Gehälter und Erfolgsprämien). “Der Kader ist auch ohne erfolgsabhängige Ausgaben teurer geworden“, räumte Peters ein. Der bilanzierte Wert der Spieler stieg von 31,4 auf 55,7 Millionen Euro.

“Wir haben viel Geld eingenommen, aber auch unfassbar viel ausgegeben“, kritisierte auch Sportvorstand Horst Heldt unverblümt das Finanzgebaren unter Magath. “In der Zukunft wollen wir die Personalkosten runterfahren und den Kader verkleinern. Wir haben uns ein ambitioniertes Ziel gesetzt.“ Aufsichtsrat und Vorstand seinen sich darüber einig, künftig defensiver zu agieren, hieß es. “Wir wollen weiter unsere Verbindlichkeiten zurückführen und in die sportliche Leistungsfähigkeit investieren“, lautet das ehrgeizige Ziel laut Peters. Maßvolles Handeln ist angesagt, weil der Pokalfinalist die Teilnahme am internationalen Wettbewerb in der kommenden Saison noch nicht sicher hat.

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Das Erreichen der “Königsklasse“ und der Vorstoß bis ins Halbfinale brachte dem Club ohne die Einnahmen aus dem Ticketverkauf für die Heimspiele rund 40 Millionen Euro durch UEFA-Prämien und den Marktpool-Anteil. Davon flossen aber bisher nur 22 Millionen Euro in die Bilanz 2010, der Rest folgt im laufenden Jahr. Einen großen Anteil am gestiegenen Umsatz machten auch die Erlöse durch den DFB-Pokal, TV-Einnahmen und das Merchandising aus.

dpa

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