Paris/Dublin - Frankreich träumt “auf Pump“: Vor dem Playoff-Rückspiel gegen Irland am Mittwoch in Paris macht sich in der “Grande Nation“ nach dem 1:0-Hinspielsieg etwas Hochmut breit.
“Ja, wir können die WM gewinnen“, sagte Ex-Stürmer Christophe Dugarry, der mit den “Blauen“ 1998 Weltmeister wurde. Ex-Nationalspieler Henri Michel pflichtet ihm im Fachmagazin “France Football“ (Dienstag) bei. “Wir haben alle Zutaten, um in der (WM-)Endrunde erfolgreich zu sein“. Die Franzosen machen die Rechnung allerdings ohne den “Wirt“ aus Irland, der im Stade de France die große Überraschung perfekt machen.
Kapitän Robbie Keane hofft jedenfalls auf das Wunder von Paris. “Wir haben eine Chance“, versichert der Stürmer, der in 93 Länderspielen 40 Tore schoss. Der Routinier weist darauf hin, dass die “Grünen“ unter Coach Giovanni Trapattoni auswärts “solider geworden sind“. Man werde am Mittwoch Torchancen haben, die müsse man verwerten. Auch Trapattoni gibt sich “zuversichtlich“. Frankreich kassiere sowohl auswärts als auch zu Hause viele Gegentore. “Und ein 1:0 reicht uns schon, um die Entscheidung im Elfmeterschießen zu suchen“, erklärte der Italiener. Ein Tor dürfe man aber auf keinen Fall kassieren, sonst sei “wirklich Schluss“.
Ein echtes Auswärtsspiel müssen die Iren nicht fürchten, denn in Paris wird eine “Invasion“ von 25 000 Gäste-Fans erwartet. “Das ist nicht normal, ich weiß nicht, wie das möglich ist“, räumt Manchester- United-Profi Patrice Evra Sorgen ein. Frankreichs umstrittener Coach Raymond Domenech fordert derweil Unterstützung des eigenen Anhangs “von der ersten bis zur letzten Minute“. Zugleich warnt er aber vor allzu großer Euphorie: “Wir sind noch nicht qualifiziert!“. Evra ging einem zu optimistischen Reporter fast an den Kragen: “Mit einem Bein in Südafrika? Nein! Wir haben beide Füße fest auf Pariser Boden“.
“Wir werden trotz des Vorteils nicht auf Torsicherung, sondern auf Angriff spielen“, beteuerte Nicolas Anelka, der mit seinem Tor der “Held von Dublin“ war. Der 30-Jährige und Thierry Henry (32) bilden wieder das Routinier-Duo hinter Mittelstürmer André-Pierre Gignac, während Yoann Gourcuff (“Eine WM ohne Frankreich ist unvorstellbar“) das Spiel lenken soll. Zündstoff birgt das Duell in Paris auch wegen eines Handgemenges und gegenseitiger Streitereien nach dem Abpfiff in Dublin. “Das wird ein ganz besonderes Spiel“, sagt Anelka voraus.