Trotz DFB-Vorwürfen: Niersbach hält an Spitzenämtern fest

Berlin - Wolfgang Niersbach will sich nicht von seinen Posten bei FIFA und UEFA trennen. Trotz der Vorwürfe des DFB hält er an den Spitzenämtern fest.
Trotz der schweren Vorwürfe von der DFB-Spitze in der WM-Affäre will der ehemalige Verbandschef Wolfgang Niersbach seine Spitzenposten bei FIFA und UEFA behalten. "Das habe ich vor, ja", sagte Niersbach der Welt am Sonntag. Er war im vergangenen November wegen seiner Rolle im Sommermärchen-Skandal als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes zurückgetreten, amtiert aber weiter als Mitglied der Exekutive beim Weltverband und beim europäischen Dachverband.
Nach Erkenntnissen der internen DFB-Ermittlungen der Kanzlei Freshfields wusste Niersbach spätestens im Juni 2015 von den verdächtigen Geldflüssen rund um die WM-Vergabe, hatte das DFB-Präsidium aber monatelang bewusst nicht darüber informiert. "Das ist ein völlig inakzeptables Vorgehen", sagte der aktuelle Interimspräsident Rainer Koch.
Niersbach sagte nun: "Es ist seit langem verabredet, dass der Freshfields-Bericht an die Ethikkommission der FIFA geht und dort entschieden wird, ob man mir ein Fehlverhalten ankreidet oder nicht. Ich denke nein und habe Vertrauen in die Abläufe in der Ethikkommission." Einer Schuld sei er sich nicht bewusst, betonte Niersbach. Er habe sich im WM-Projekt "absolut sauber verhalten" und habe auch später nichts vertuschen wollen.
dpa