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Djokovic-Streit geht in die nächste Runde: Finale Entscheidung am Sonntag – Serbische Medien erzürnt

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Von: Sebastian Aicher

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Novak Djokovic Australian Open
War‘s das mit der Teilnahme bei den Australian Open? Das Visum von Tennis-Star Novak Djokovic wurde am Freitag (14. Januar) erneut aufgehoben. © picture alliance/dpa/AP | Mark Baker

Melbourne (Australien) – Der Streit um die Einreise des Tennis-Stars Novak Djokovic nach Australien geht in die nächste Runde. Am Freitag wurde das Visum des Serben erneut aufgehoben. Alle Entwicklungen im News-Ticker.

Das Wichtigste in Kürze:

Update, 14.01 Uhr - Serbische Medien erzürnt: „Lynchstimmung“ gegen Djokovic

Nach der erneuten Aberkennung des Visums für Tennis-Star Novak Djokovic haben Medien in seiner serbischen Heimat mit Wut und Empörung reagiert. „Unglaublich, was der (australische) Minister als Begründung angibt: die öffentliche Gesundheit und das Gemeinwohl. Und das in einem Land, das täglich 150.000 Neuinfektionen hat!“, schrieb „telegraf.rs“ und befand: „Das ist verrückt!“

Internet-Portale der serbischen Boulevardmedien gingen zur verbalen Attacke über. Für „informer.rs“ war die Karikatur einer australischen Zeitung, die Djokovics Impfgegnerschaft zum Thema hatte, ein Beleg für die „Lynchstimmung“, die die australischen Medien gegen den serbischen Tennis-Star schüren würden. „Die Verfolgung des Novak“, schrieb „blic.rs.“.

Update, 12.37 Uhr - Entscheidung über Djokovic am Sonntag

Die finale Entscheidung rund um die Einreise von Novak Djokovic fällt erst am Sonntag. Richter Anthony Kelly entschied am Freitagabend (Ortszeit), dass der Tennis-Star vorerst auf freiem Fuß bleiben darf. Am Samstagmorgen (Ortszeit) findet eine Anhörung bei der Einwanderungsbehörde statt, erst nach diesem Termin muss der Serbe den Gang in ein Abschiebehotel antreten.

Erst einen Tag vor dem geplanten Erstrunden-Match gegen seinen Landsmann Miomir Kecmanovic fällt dann die Entscheidung, ob der Weltranglistenerste bei den Australian Open starten darf, oder nicht.

Update, 11.59 Uhr - Djokovic will gegen Annullierung des Visums Einspruch einlegen

Tennis-Star Novak Djokovic will gegen die erneute Annullierung seines Visums für Australien Einspruch einlegen. Das kündigte sein Anwalt Nicholas Wood bei einer Anhörung vor Gericht in Melbourne an. Noch im Laufe des Abends wolle die Djokovic-Seite den Antrag einreichen, um keine Zeit zu verlieren. „Jede Minute, bevor das Turnier am Montag beginnt, ist kostbar“, sagte Wood bei der Anhörung vor Richter Anthony Kelly.

Anwalt Wood sagte, die Entscheidung sei „irrational“ und unverhältnismäßig. Gleichzeitig kritisierte er, dass Hawke mit seiner Entscheidung bis Freitag nach 18 Uhr Ortszeit gewartet habe und so Djokovic in eine schwierige Situation gebracht habe.

Update, 10.58 Uhr - Gericht setzt Anhörung im Fall Djokovic an

Nach der erneuten Annullierung des Visums für Tennis-Star Novak Djokovic in Australien hat ein Gericht in Melbourne eine Anhörung angesetzt. Noch am Freitagabend (Ortszeit) will Richter Anthony Kelly in einer kurzen Sitzung über das weitere Vorgehen bei einem möglichen Einspruch der Anwälte des Serben beraten. Eine Entscheidung in der Sache ist Medienberichten zufolge nicht zu erwarten.

Update, 10.25 Uhr - Australische Behörden wollen Djokovic festnehmen

Wie die australische Zeitung „The Age“ berichtet, wollen die Behörden den Tennis-Star Novak Djokovic festnehmen. Nachdem der Einwanderungsminister Alex Hawke das Visum für ungültig erklärte, müsse er sofort wieder inhaftiert werden, so der stellvertretende Sekretär der Einwanderungsbehörde, Abul Rizvi.

Bereits nach seinem ersten Visumsentzug wurde der Serbe von den Behörden bis zum Montag (10. Januar) festgesetzt, damals gemeinsam mit Flüchtlingen im Park Hotel in Carlton. Ob er auch diesmal wieder dort unterkommen soll, ist derzeit nicht bekannt.

Die Anwälte von Djokovic versuchen nun, ein Überbrückungsvisum zu bekommen. Mit diesem könnte der Tennisspieler die Festsetzung umgehen. Außerdem reichten die Rechtsexperten eine Einstweilige Verfügung gegen die Entscheidung von Hawke ein.

Update, 8.07 Uhr - Djokovic-Visum erneut aufgehoben

Der australische Einwanderungsminister Alex Hawke hat das Visum des serbischen Tennisprofis Novak Djokovic in einer persönlichen Entscheidung für ungültig erklärt. Dies sei gut begründet und „im öffentlichen Interesse“, teilte der Minister am Freitag mit. Eine Teilnahme des Weltranglisten-Ersten bei den Australian Open ist damit zwar noch nicht ausgeschlossen, weil der 34-Jährige möglicherweise weitere Rechtsmittel einlegen kann, aber unwahrscheinlich geworden.

Erstmeldung, 7.36 Uhr

Es ist derzeit das Thema, das die Sportwelt scheidet. Doch wie geht es weiter in der „Causa Djokovic“? Darf der serbische Tennis-Star bei den Australian Open starten oder gibt es doch noch den K.O. bevor es überhaupt das erste Mal auf den Court geht?

Drei Tage vor seinem ersten Match bei den Australian Open wartet Novak Djokovic weiter auf eine Entscheidung zu seinem Visum für Australien und die Möglichkeit, seinen Titel zu verteidigen. Auch am Freitagnachmittag Ortszeit in Melbourne gab es von Einwanderungsminister Alex Hawke noch kein Signal dazu, ob er sein persönliches Recht nutzt und das Visum des serbischen Tennisprofis ungültig macht, weil dieser nicht gegen das Coronavirus geimpft ist.

Senatorin: „Das ist ein absoluter Saustall“

Aus der australischen Politik bekommt Hawke für das lange Zögern Druck. „Alex Hawke, wo sind sie? Verschollen?“, fragte die Senatorin Jacqui Lambie nach Angaben der australischen Nachrichtenagentur AAP. „Wenn Sie keine Entscheidung zu Novak Djokovic treffen können, meine Güte, wie regiert ihr Leute denn das Land? Das ist ein absoluter Saustall.“ Weiter sagte sie, Djokovic sollte packen geschickt werden, wenn er die Regeln gebrochen habe.

Entscheidung mit Spannung erwartet

Die Entscheidung der australischen Behörden, ob Djokovic im Land bleiben und ab Montag beim Turnier in Melbourne antreten darf, wird mit Spannung erwartet. Vorige Woche war dem 34-Jährigen die Einreise ins Land verweigert worden, weil er nicht gegen Corona geimpft ist und den Behörden die Dokumentation seiner medizinischen Ausnahmegenehmigung nicht ausreichte. Weil die Grenzbeamten ihm aber nicht die vereinbarte Zeit zur Klärung zugestanden hatten, wurde die Entscheidung am Montag von einem Richter vorläufig gekippt.

Von Hawke gibt es weiterhin keinerlei Kommentar. Australische Journalisten berichten, aus seinem Umfeld sei zu hören, es gebe eine Tendenz dazu, das Visum Djokovics ungültig zu machen – doch mehr als Gerüchte waren das bis zum Nachmittag nicht.

Djokovic-Anwälte stehen parat

Nach dem Fiasko für die Regierung im ersten Gerichtsverfahren, als Djokovic das Visum wegen eines Formfehlers wieder ausgehändigt werden musste, will der Minister offenbar dieses Mal eine Entscheidung treffen, die den ganz sicher zu erwartenden Einsprüchen der Djokovic-Anwälte für den Fall einer erneuten Ausweisung standhält.

Der Druck auf Hawke ist von vielen Seiten groß. Die Stimmung in Australien ist – mit Ausnahme der serbischen Gemeinde – klar gegen Djokovic. Viele Australier haben in den inzwischen fast zwei Jahren Pandemie viele Entbehrungen erlebt.

Kerber: „Regeln sind Regeln“

„Ich verstehe die Menschen hier definitiv. Sie haben wirklich über die letzten zwei Jahre eine toughe Zeit hinter sich“, sagte die deutsche Nummer eins Angelique Kerber und äußerte sich zurückhaltend: „Regeln sind Regeln, die für alle gelten, egal ob man Nummer eins ist oder Qualifikant“, sagte die 33 Jahre alte Kielerin: „Ich hoffe auch, dass es bald wieder schöne und positive Nachrichten über den Sport gibt.“

Erstrundengegner von Djokovic bereits ausgelost

Djokovic hingegen hofft weiterhin auf die Teilnahme bei dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Am Donnerstag (13. Januar) wurde ihm auch bereits sein Gegner in der ersten Runde des Turniers zugelost – mit Miomir Kecmanovic würde ein Landsmann auf den 34-Jährigen warten. In der dritten Runde könnte die Nummer eins der Welt dann auf den Deutschen Oscar Otte treffen.

aic mit Material der dpa

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