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Ekel-Aktion bei Handball-EM: Spieler mit Spuck-Attacke auf Zuschauer

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Von: Felix Graf

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Beim Vorrundenspiel der Handball-EM 2022 Nordmazedonien gegen Montenegro hat der Spieler Marko Lasica für einen Eklat gesorgt.

Debrecen (Ungarn) - Auf dem kurzen Clip, den unter anderem die „Sportschau“ auf ihren Social Media-Auftritten teilte, ist der 33-Jährige zu sehen, wie er sich von seinen jubelnden Kollegen nach dem 28:24-Sieg entfernt, zur Tribüne marschiert und in Richtung Fans spuckt. Diese mussten nach der unrühmlichen Aktion von Ordnern zurückgehalten werden, auf das Spielfeld in Richtung Lasica zu laufen.

Spuck-Attacke bei Handball-EM 2022 hat Nachspiel

Für den Spieler haben die Videoaufnahmen ein Nachspiel. Der europäische Handballverband EHF belegte ihn mit wegen seines Verhaltens mit einer Geldstrafe von 5000 Euro belegen. Ein Anteil von 2000 Euro wurde aber für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Weitere Strafen wird es wohl nicht geben. Das am Sonntag (16. Januar) veröffentlichte Video wurde besonders auf Instagram heiß kommentiert. So schrieb ein User: „Turnier-Sperre! Null Toleranz für solch ein Verhalten.“ Ein anderer forderte gar eine Anzeige: „Hoffentlich wird er noch zivilrechtlich angeklagt.“

Aktion lässt Diskussion um Corona aufflammen

Die „Spuck-Attacke“ birgt vor allem aufgrund der weiter anhaltenden Corona-Pandemie Sprengstoff. Wie bei allen anderen Großveranstaltungen begleitet auch die Handball EM 2022 das Thema nachhaltig. Während in der Slowakei die Spiele nur mit einer Auslastung der Stadien von 25 Prozent stattfinden dürfen, hat das Partnerland Ungarn beschlossen, dass die Spiele dort unter voller Auslastung ausgetragen werden.

Handball-Super-Star wütend

Allgemein stehen die Gesundheitsvorkehrungen rund um die Handball-EM 2022 im Austragungsland Ungarn in der Kritik. So äußerte sich der französische Handball-Super-Star Nikola Karabatic erbost: „Wir sind fassungslos über die Bedingungen, unter denen diese EM steht. Wir haben strenge Protokolle befolgt, um uns das Virus nicht einzufangen. Und dann kommen wir hier im Hotel an und bewegen uns unter Gästen, die keine Masken tragen. Wir essen auch an den gleichen Orten.“ 

Auch Nationaltrainer besorgt

Auch Handball-Nationaltrainer Alfreð Gíslason zeigte sich mit Blick auf die lockeren Regeln in Ungarn besorgt. „Ich bin gespannt, wie das in diesem Turnier weitergeht, wenn man sieht, dass in Budapest 20.000 Zuschauer sind und keiner eine Maske trägt“, so der Coach nach dem Sieg seiner Mannschaft gegen Österreich (34:29) in Bratislava. Mit den in der Slowakei ergriffenen Maßnahmen zeigt sich Gíslason aber zufrieden. „Hier scheint es sehr, sehr gut gemacht zu sein. Und von da drüben hört man, dass es ein bisschen anders ist.“

Deutsche Handballer fordern schnellere Corona-Testergebnisse

Kritik kommt allerdings wegen der Übertragung der Coronatestergebnisse. „Die Labore arbeiten nicht in allerhöchster Geschwindigkeit“, monierte DHB-Sportvorstand Axel Kromer am Montag. „Wir wünschen uns, dass das schneller geht und haben das auch mit der EHF besprochen.

Nach dem positiven Corona-Fall bei Rückraumspieler Julius Kühn, der sich im deutschen Vorrundenspielort Bratislava in Quarantäne befindet, hatte der gesamte DHB-Tross am Sonntag einen PCR-Test absolviert. Die Ergebnisse lagen laut Kromer bis zum Montagvormittag noch nicht vor. Generell beschäftige man sich im deutschen Team aber nicht zu intensiv mit der Pandemie und deren Auswirkungen auf das Turnier in Ungarn und der Slowakei. „Wir schauen nicht so viel auf die Corona-Lage, sondern mehr auf den Sport. Wir wissen, dass wir uns in einer Blase befinden und an die Hygieneregeln halten“, sagte Kromer.

Rechtsaußen Timo Kastening betonte: „Ich habe seit geraumer Zeit gar keine Lust mehr, über dieses Thema zu sprechen. Wenn du positiv bist, dann bist du positiv. Dann kannst du nur auf einen milden Verlauf hoffen, das wünsche ich jedem.“ Es bestehe immer eine Ansteckungsgefahr, wenn man sich entscheide, an einem Großturnier teilzunehmen. „Da kann man die Kontakte nicht auf Null herunterfahren“ , sagte Kastening.

Das Diskussion um die Maßnahmen rund um das Coronavirus werden das Turnier wohl noch länger begleiten.

fgr/dpa

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