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Neureuther: "Gänsehaut" trotz Einfädlers

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Felix Neureuther durchlebt derzeit ein Wechselbad der Gefühle © dpa

Schladming - Am Tag nach dem Einfädler von Felix Neureuther im Nachtslalom von Schladming wusste Herren-Cheftrainer Karlheinz Waibel noch nicht, ob sein Schützling schon zur Kasse gebeten worden war.

999 Schweizer Franken (etwa 680 Euro) kosten jeden Skirennfahrer eine verbotene Weiterfahrt nach einem Einfädler normalerweise. “Aber das war mir egal. Als Kitzbühel-Sieger kannst Du Dir das leisten“, sagte Neureuther nach dem schnellen Renn-Ende. Nur wenige Torstangen weit war Neureuther am Dienstagabend im ersten Rennen nach seinem mit 70 000 Euro dotierten Premieren-Sieg im Weltcup gekommen, dann war für ihn die Torlauf-Party vor über 50 000 Zuschauer schon wieder vorbei. Ins Ziel fuhr er trotzdem noch. “Ich wollte die Stimmung mitnehmen“, sagte der WM-Vierte zum “Gänsehaut“-Gefühl beim Slalom-Sieg seines Kumpels Reinfried Herbst (Österreich).

Im zweiten Durchgang, als Herbst beim vorletzten Slalom vor den Olympischen Winterspielen vorbei an einem rot-weiß-roten Fahnenmeer von den lautstarken Schlachtenbummlern förmlich ins Ziel getragen wurde, musste Neureuther zuschauen. “Das ist immer bitter. Aber nach Kitzbühel lässt sich so etwas sicher leichter verschmerzen“, meinte Waibel. “So was passiert einfach. Im Slalom geht es um Millimeter und da muss man genau am Limit fahren.“ Das gelang Herbst vor dem Schweizer Silvan Zurbriggen und dem österreichischen Weltmeister Manfred Pranger im Schladminger Flutlicht einfach am besten. “Ein Märchen! Ein Traum“, schwärmte der 31-Jährige Salzburger über den ersten Weltcup-Sieg eines österreichischen Alpin-Herren im Olympia- Jahr.

Felix der Glückliche: Sein Triumph in Kitzbühel

Am Mittwoch bekam Neureuther erst einmal einen Tag zum Durchschnaufen gewährt, denn nach dem Erfolg beim Klassiker in Kitzbühel war es gleich zur Ski-Party nach Schladming weitergegangen. “Ich hatte noch keine freie Minute den Sieg wirklich zu genießen“, gestand der beste deutsche Skirennfahrer. “Solche Emotionen und so viele Menschen. Das war schon Wahnsinn. Ich muss jedes Mal, wenn ich dran denke, anfangen zu lächeln.“

Zwar wird Neureuther noch lange von den Erinnerungen zehren, aber die nächsten Aufgaben, wie die von Freitag an im slowenischen Kransjka Gora, stehen unmittelbar bevor. “Ich sag' ja immer, Erfolge sind schnell wieder Vergangenheit, es geht sofort wieder ins Tagesgeschäft über“, betonte Alpin-Direktor Wolfgang Maier. “Man kann sich nie lang ausruhen, nur Olympiasieger bleibt man für immer.“

Neureuther selbst blickt den zwei Riesenslaloms und dem Torlauf in Slowenien gerne entgegen. Es sind die letzten Rennen, bevor es in die Olympia-Pause geht. “Letztes Jahr bin ich Dritter in Kranjska Gora geworden und ich freue mich schon sehr auf Kranjska Gora“, sagte der 25-Jährige. In Slowenien könnte auch schon eine Entscheidung im Kampf um die kleine Slalom-Kugel im Slalom fallen. Hier holte sich Herbst die Führung vom Franzosen Julien Lizeroux zurück. In der Weltcup-Gesamtwertung baute Benjamin Raich seinen Vorsprung auf den Schweizer Carlo Janka aus.

dpa

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