1. rosenheim24-de
  2. Sport
  3. Sport-Mix

Uwe Schwenker neuer HBL-Präsident

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Uwe Schwenker
Uwe Schwenker. © dpa

Düsseldorf - Uwe Schwenker ist zurück auf der großen Handball-Bühne. Der ehemalige Manager des deutschen Rekordmeisters THW Kiel ist neuer Präsident der Handball-Bundesliga HBL. Ein neues Kapitel in seiner schillernden Karriere beginnt.

Auf der Mitgliederversammlung der HBL am Donnerstag in Düsseldorf wurde der frühere Nationalspieler und langjährige Manager des deutschen Rekordmeisters THW Kiel mit deutlicher Mehrheit zum Nachfolger des seit 2008 amtierenden Reiner Witte gewählt. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Witte stand aus persönlichen Gründen für eine dritte Amtszeit nicht mehr zur Verfügung.

„Unsere Klubs sind seit vielen Jahren zuverlässige Garanten für die sportlichen Erfolge des deutschen Handballs“, sagte Schwenker in einer ersten Stellungnahme: „Eine meiner Aufgaben wird es sein, dass wir aus dieser weltweit einmaligen Pole Position heraus verstärkt mit einer Stimme sprechen, um unsere und die Interessen des deutschen Handballs insgesamt zu vertreten. Dies kann nur im Konsens zum Erfolg führen.“

Interessenkonflikte werde man künftig „ligaübergreifend und offen diskutieren, um dann das Gesamtinteresse der Liga und des deutschen Handballs insgesamt über Einzelinteressen zu stellen“.

Schwenker ist Teil eines achtköpfigen HBL-Präsidiums, das sich aus Vertretern der 19 Erst- und 20 Zweitligisten zusammensetzt. Die Amtszeit des Präsidenten beträgt drei Jahre, in dieser Zeit ist er als DHB-Vizepräsident stimmberechtigtes Mitglied im Präsidium des Deutschen Handballbundes (DHB).

Der 55-jährige Schwenker war in seiner aktiven Zeit, die er ausschließlich beim TV Grambke-Bremen (1978-1980) und beim THW Kiel (1980-1992) verbrachte, einer der besten Linksaußen der Welt. Für Deutschland bestritt er 72 Länderspiele, in denen er 164 Tore erzielte. Bei Olympia 1984 in Los Angeles gewann er mit der deutschen Mannschaft die Silbermedaille.

Von 1992 bis 2009 war Uwe Schwenker Manager des THW Kiel. In seiner Amtszeit gewann der Verein insgesamt 25 nationale und internationale Titel. Im Zuge des Champions-League-Finales 2007 zwischen Kiel und der SG Flensburg-Handewitt sah sich Schwenker mit mittlerweile juristisch ausgeräumten Bestechungsvorwürfen konfrontiert, die dazu führten, dass sein unbefristeter Vertrag in Kiel Ende Juni 2009 in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst wurde.

In der abgelaufenen Saison war Uwe Schwenker Berater beim Zweitligisten HC Empor Rostock.

sid

Porträt: Uwe Schwenker - Handball-Macher mit neuer Karriere

Als Uwe Schwenker am Donnerstag kurz vor 9.00 Uhr den Raum Aristoteles im Düsseldorfer Hilton Hotel betrat, war bereits klar, dass er der neue Präsident der Handball-Bundesliga wird. Denn als einziger Teilnehmer der zweitägigen Mitgliederversammlung hatte der 55 Jahre alte Ex-Nationalspieler weder im Ligaverband HBL noch bei einem Verein der 1. oder 2. Bundesliga eine Funktion inne. Zweieinhalb Stunden später dann war es vollbracht: Mit übergroßer Mehrheit von 58 möglichen Stimmen wurde der einst mächtige Manager des deutschen Rekordmeisters THW Kiel zum Nachfolger von Reiner Witte zum Liga-Chef gewählt. Einen zweiten Bewerber um das Amt gab es nicht.

Mit dem Votum von Düsseldorf beginnt für den Macher Uwe Schwenker eine neue Karriere im Handball. Zuerst ging der gebürtige Bremer als Linksaußen zwölf Jahre lang für den THW Kiel auf Torejagd und bestritt in der Zeit auch 72 Länderspiele. 1984 gewann er mit der Nationalmannschaft Olympia-Silber bei den Spielen in Los Angeles. Direkt im Anschluss an seine sportliche Laufbahn wechselte er 1992 auf den Posten des Geschäftsführers der neu gegründeten THW Kiel Handball-Bundesliga Verwaltungs GmbH.

Mit Schwenker kam der Erfolg zum THW Kiel. Er verpflichtete den erfolgsbesessenen Trainer Zvonimir „Noka“ Serdarusic. In den 15 Jahren unter dem Duo gewann der THW 15 deutsche Meistertitel. Krönung war das Triple 2007 aus Meisterschaft, DHB-Pokal und Champions-League-Sieg.

Dann aber zerbrach aus privaten Gründen die Freundschaft zwischen Schwenker und Serdarusic. In der Folge wurden Vorwürfe erhoben, der THW Kiel hätte Spiele der Champions League durch Schiedsrichterbestechung manipuliert. Knapp ein Jahr nach der Trennung von Serdarusic legte Schwenker deswegen sein Amt als Manager nieder. In einem insgesamt zwei Jahre dauernden Gerichtsverfahren wurde Uwe Schwenker 2013 von den Vorwürfen der Bestechung und der Untreue freigesprochen.

Nun also startet der einstige Meister-Macher seine neue Karriere. Maßgeblich unterstützt von einer Lobby um den Mindener Manager Horst Bredemeier wurde Uwe Schwenker zum Nachfolger seines Freundes Reiner Witte gewählt, der das Amt seit 2008 innehatte und aus privaten Gründen nicht mehr kandidierte.

dpa

Auch interessant

Kommentare