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Deutsche Olympiaheldin wird widerlich im Internet angefeindet

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Von: Tim Niemeyer

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Kristina Vogel holte Gold bei Olympia in Rio
Kristina Vogel holte Gold bei Olympia in Rio © Felix Kästle/dpa

Kristina Vogel war der Top-Star im deutschen Radsport und darf sich zweimalige Olympiasiegerin und Rekord-Weltmeisterin nennen. Seit einem schrecklichen Trainingsunfall ist die junge Deutsche querschnittsgelähmt. Darauf bezugnehmend wurde die mittlerweile 30-Jährige auf widerliche Weise auf der Social Media Plattform Instagram angegangen.

Bei den Olympischen Spielen im Rio 2016 feierte Kristina Vogel ganz Deutschland. Auf sensationelle Art und Weise holte die Bahnrad-Athletin gleich zwei Medaillen - die goldene im Sprint und die bronzene im Teamsprint, in dem sie vier Jahre zuvor in London bereits Gold gewann. Auch 2017 triumphierte die Radsportlerin mehrfach bei den Weltmeisterschaften und war auf dem Höhepunkt ihrer Karriere als sie ein tragischer Schicksalsschlag ereilte.

Beim Training stürzte die Bahnrad-Athletin nach einem Zusammenstoß so schwer, dass sie mit dem Hubschrauber abtransportiert werden musste. Im Krankenhaus kam dann die traurige Gewissheit. Das Rückenmark wurde auf Brusthöhe durchtrennt- Vogel ist von nun an querschnittsgelähmt.

Seit einem Unfall sitzt Vogel im Rollstuhl
Seit einem Unfall sitzt Vogel im Rollstuhl © Sebastian Gollnow/dpa

Doch davon ließ sich die Deutsche nicht unterkriegen. Vom Rollstuhl aus blieb Vogel dem Bahnradsport verbunden, äußerte konstruktive Kritik und war nun bei den Olympischen Spielen in Tokio als TV-Expertin und Co-Kommentatorin für das ZDF im Einsatz. Im Zuge dessen forderte sie die deutschen Bahnradfahrer auf, doch über einen zweiten Bundestrainer mit dem Fachgebiet Taktik nachzudenken. Daraufhin reagierte Sprint-Coach Detlef Uibel (62) dünnhäutig: „Sie (Vogel a.d.R.) war nicht unbedingt die taktisch variabelste Rennfahrerin. Sie hat viel über die Physis und die mentale Stärke gemacht.“ konterte Uibel die Kritik.

Vogel wiederum verteidigte sich mit den Worten: „Ich bin immer noch zweimalige Olympiasiegerin und Rekord-Weltmeisterin“ und genau dies wurde ihr zum Verhängnis - zumindest bei einem ihrer Instagram Follower. Dieser schnappte sich das Zitat und ging Vogel auf widerwärtige Art und Weise an. „Diese Arroganz, von oben herab zu reden, hat dich in den Rollstuhl gebracht“, fügte er dem Zitat hinzu.

Die Olympiasiegerin machte die Attacke öffentlich und nutzte die Gelegenheit, um sich gegen Hass im Internet auszusprechen, denn man weiß nie, wie es dem Gegenüber gerade geht und was er durchleidet. Dabei machte Vogel auch auf den Selbstmord ihrer Radsport-Kollegin Liv Podmore aus Neuseeland aufmerksam, der erst kürzlich die Radsportwelt erschütterte. Nach der Anfeindung bekam die Thüringerin viel Zuspruch auch von prominenter Seite. Beispielsweise Fußballerin Alexandra Popp und Ex-Tennisstar Claudia Kohde-Kilsch sprachen ihr Mut zu und drückten ihr Mitgefühl aus.

nt

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