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Rummenigge schwärmt von Müller

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OVB
Ex-Bayern-Profi Michael Rummenigge stattete auch die neue Soccer-Halle in Heufeld aus. © re

Heufeld - Anlässlich der Neueröffnung der Indoor-Soccer Halle in Heufeld (ehemalige Tennishalle) kam Ex-Bayern-Profi Michael Rummenigge nach Heufeld.

Egal, ob als junger Spieler bei Bayern München, Mannschaftskapitän bei Dortmund oder als Pionier in der japanischen J-League - der Fußball bestimmte sein Leben.

Mit seinem Unternehmen "trendsportrummenigge" stattet er zahlreiche Soccer-Hallen in ganz Deutschland aus - auch die Halle in Heufeld und bei seinem Besuch stellte er sich den Fragen der OVB-Sportredaktion.

Wie gefällt Ihnen die neue Soccer-Halle?

Das ist eine sensationelle Halle, eine der schönsten in ganz Deutschland. Sie ist sehr modern eingerichtet. Besonders begeistert bin ich von den verschieden großen Plätzen.

Der Hallenfußball war in den vergangenen Jahren eher rückläufig. Denken Sie, dass durch solche modernen Anlagen der Trend zur Halle wieder "aufersteht"?

Ja, alle wollen Fußball spielen. Aber du kriegst nicht immer die Leute für eine Mannschaft zusammen, besonders in der Stadt ist wenig Platz zum Kicken. Deswegen sind Soccer-Hallen wie diese so beliebt. Ich bin selbst ein begeisterter Hallenspieler und treffe mich einmal wöchentlich mit Freunden zum Kicken in meiner eigenen Halle in Münster. Diese Hallen sind nichts anderes als moderne Bolzplätze. Was man früher auf der Straße gemacht hat, macht man jetzt unter dem Hallendach.

Werden auch Vereinstrainer die Soccer-Halle als Alternative zum Trainingsbetrieb nutzen oder bleibt der Ort nur ein Paradies für Freizeitkicker?

Es sollen vor allem die Freizeitfußballer angesprochen werden. Diese Schlussfolgerung ist eigentlich ganz logisch: Wenn man den Preis für die Plätze auf zehn Personen umlegt, ist es die billigste Hallensportart überhaupt. In meiner Halle hat es sich aber schon so ergeben, dass die Drittligamannschaft von Preußen Münster hier einen Teil ihrer Saisonvorbereitung absolviert.

Sind die beiden Rosenheimer Bayernligisten vom Sportbund und 1860 Rosenheim für Sie als ehemaligen Münchner von Interesse?

Von Rosenheim kenne ich eigentlich nur die Autobahnausfahrt. Quasi "Out of Rosenheim" (lacht). Ich habe mit dem FC Bayern in der A-Jugend mal gegen den TSV 1860 Rosenheim gespielt. Aber ein Name kommt mir bei Rosenheim immer in den Sinn: Norbert Eder, ein feiner Kerl. Er war einer der besten Vorstopper überhaupt und der beste Spieler, den wir je aus Nürnberg nach München geholt haben. Er hatte nur ein Problem - er war zu lange beim Club (lacht).

Wie wichtig ist der Amateurfußball im Seniorenbereich für den Profifußball?

Der Amateurfußball ist die Basis für den Profifußball. Und das nicht nur in Bezug auf die Nachwuchsfußballer, die gescoutet werden. Ohne die Begeisterung, die Menschen auch in ihrem Heimatverein an den Tag legen, würde der Fußball nie so populär sein. Jeder hat doch seit Geburt seinen Lieblingsverein und zieht im eigenen Training das Trikot dieses Vereins an. Deswegen ist Fußball doch nach wie vor die Sportart Nummer eins weltweit. Ohne Amateure keine Profis, das dürfen wir nie vergessen.

Bei der Bayernligapartie gegen Gersthofen setzte der Sportbund Rosenheim insgesamt vier Torhüter ein. Was war das kurioseste Erlebnis in Ihrer sportlichen Laufbahn?

Ich habe zwei Schlüsselerlebnisse. Erstens, das Eigentor von Helmut Winkelhofer im ersten Saisonspiel 1985 gegen Uerdingen. Da hämmert er den Ball aus 30 Metern einfach in die eigene Kiste. Kein Wunder, dass dieses Ding bis heute das einzige Eigentor ist, das zum Tor des Monats gewählt wurde. Zweitens eine Aktion vom damaligen Bayern Keeper Jean-Marie Pfaff, als er gegen Werder Bremen ein Einwurf-Tor kassierte. So etwas vergisst man nie.

Sie waren einer der ersten bekannten Spieler, der in der japanischen J-League die Fußballschuhe schnürte. Japan boomt momentan in der Bundesliga. Warum ist das erst jetzt der Fall und nicht schon vor zehn Jahren?

So gute Spieler wie jetzt, gab es früher nicht. Ein Faktor der zum Japan-Boom beiträgt ist der, dass hier maximal drei ausländische Spieler im Kader sein dürfen. Das schützt den japanischen Nachwuchs und fördert ihn zugleich. Außerdem haben die jungen Japaner eine andere Mentalität. Sie haben nicht mehr das strikte Hierarchie-Denken verinnerlicht und sind sehr viel westlicher orientiert. Den Rest trug die Weltmeisterschaft 2002 bei.

Was ist mit Spielern, wie einem Mario Götze für die deutsche Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft nächstes Jahr drin?

Der DFB hat gute Chancen auf den Titel. Wir sind besonders in der Breite durch die Bank gut besetzt. Trotzdem sollte man auch ähnliche Spielertypen wie Götze und Özil auch einmal zusammenspielen lassen. Und dann kann Joachim Löw noch auf so Spieler wie Thomas Müller zurückgreifen. Er ist auf dem Weg ein kompletter Spieler zu werden. Immer in Bewegung, kämpft um jeden Ball und ist überall einsetzbar - einfach unglaublich. Eigentlich hast du bei dieser EM nur einen Gegner: die Spanier. Aber die werden auch älter. Trotzdem ist dieser Erfolgshunger, die die spanischen Spieler, egal ob in der Nationalmannschaft oder beim FC Barcelona, an den Tag legen, einfach unfassbar.

Sie haben die UEFA Pro-Lizenz, trotzdem waren Sie noch nicht als Trainer im Profigeschäft tätig. Könnten Sie überhaupt mit dem Druck umgehen? Wie groß dieser ist zeigt das aktuelle Beispiel Ralf Rangnick.

Wenn du einmal beim FC Bayern gespielt hast, weißt du überhaupt was Druck bedeutet. Da musst du jedes einzelne Trainingsspiel gewinnen. Sogar wenn wir uns privat zum Kicken treffen, wollen die Leute aus München immer gewinnen. Von dem her wäre der Druck das geringste Problem. Ich hatte einige Anfragen von Vereinen, die mich als Trainier engagieren wollten. Auch aus Westfalen, doch das Passende war nicht dabei.

In Ihrer Bayernzeit hatten Sie auch Jupp Heynckes als Trainer. Wegen ihm sind Sie auch zur Borussia nach Dortmund gewechselt. Wie ist das Verhältnis heute?

Das stimmt, wir hatten wirklich kein gutes Verhältnis zueinander. Aber durch den Wechsel zum BVB habe ich den besten Trainer meiner Karriere kennengelernt, Ottmar Hitzfeld. Ich habe mich mit Jupp dann beim Lothar Matthäus-Abschiedsspiel ausgesprochen. An diesem Tag hat er mir auch das Du angeboten. Wir haben damals beide Fehler gemacht. Jupp wollte mich später sogar noch nach Frankfurt holen, als er dort Trainer war. Er ist zurzeit der richtige Trainer für Bayern München. Der richtige Trainer am richtigen Ort.

Angenommen das CL-Finale am 19. Mai heißt Bayern München gegen Borussia Dortmund. Sie haben für beide Vereine gespielt, für welchen Club würde Ihr Herz dann schlagen?

Der 19. Mai ist übrigens mein Hochzeitstag. Das wäre eine schwierige Entscheidung für mich. Ich bin ja gebürtiger Westfale, aber um den familiären Frieden zu wahren, würde ich es den Bayern gönnen. Sie zählen für mich neben den üblichen Vereinen wie Barcelona und Manchester zu den Favoriten.

Anpfiff in der Soccarena

Auf fünf sogenannten Soccer-Courts können Vereinsmannschaften und Hobbykicker nun den Ball rollen lassen. Nachdem früher dafür immer die Reise nach Miesbach angetreten werden musste, gibt es jetzt im Mangfall-Tal ebenfalls die Möglichkeit zum Hallenfußball.

Es war zwar noch nicht alles komplett fertiggestellt und einige Handwerker erledigten noch den letzten Feinschliff, doch Geschäftsführer Markus Häusler war trotzdem bei der Eröffnung sichtlich erleichtert: "Die Idee gab es schon seit dem Jahr 2007. Wir haben uns in dieser Zeit sehr viele Tennishallen angeschaut, doch keine war geeignet. Eigentlich hatten wir das Projekt Soccarena schon abgeschlossen, doch Mitte des Jahres rief mich dann der Eigentümer dieser Tennishalle an." Innerhalb weniger als einem halben Jahr wurde dann die Halle komplett umgebaut und fußballtauglich gemacht. Der Hallenumbau sei relativ schnell gegangen, nur die einzelnen Courts hätten eine sehr lange Produktionszeit gehabt, erläuterte er.

In der Soccarena ist auch eine Sportsbar integriert. Auf einem Videowürfel und zwei weiteren Flachbildschirmen können hier zum Beispiel Bundesliga und Formel 1 gleichzeitig angeschaut werden. "Der Umbau der Sportsbar war die meiste Arbeit. Sie war davor nicht als solche tauglich, insbesondere weil wir unter der Woche auch ein Mittagsangebot mit unserem Wirt Alfredo auf die Beine stellen", erklärte der Geschäftsführer.

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Der Kunstrasen wurde bei der Eröffnung gleich einmal auf seine Funktionalität hin getestet. © Bonke

Die Halle selbst besticht neben ihren unterschiedlich großen Soccer-Courts vor allem durch die große Fensterfront, die für ausreichend Tageslicht während des Fußballspielens sorgt. Die Courts selbst gibt es in drei verschiedenen Größen: die beiden Master-Courts mit 30 x 15 Metern, den Soccer-Court mit 20 x 13 Metern und der Speed-Court für die Filigrantechniker mit 13 x 8 Metern. "Unser Kunstrasen ist oberster Stand der Technik, sogar Fifa lizensiert. Die Halme sind nochmal in sich selbst gedreht und stellen sich somit von selbst wieder auf. Ähnlicher zum Naturrasen geht nicht", verspricht Häusler.

Vom Zustand des Rasens überzeugte sich auch der ehemalige Fußballprofi und Besitzer einer eigenen Soccer-Halle, Michael Rummenigge. Der "Stargast" ließ es sich im Rahmen der Eröffnung nicht nehmen im Namen seiner Firma "trendsportrummenigge", die sich auf die Ausstattung solcher Hallen spezialisiert hat und mit den Betreibern der Heufelder Soccer-Halle zusammenarbeitete, den Ball auf dem neu verlegten Rasen rollen zu lassen.

"Diese Halle gefällt mir richtig gut. Sie ist sehr modern und überhaupt eine der schönsten Soccer-Hallen in ganz Deutschland. Mir hat es besonders der Videowürfel in der Sportsbar angetan", lobte der frühere Bayernspieler.

Die ersten Gäste ließen bereits am Eröffnungstag ihr Können am Ball aufblitzen und testeten den neuen Rasen ausführlich. "Das macht hier richtig Spaß. Der Rasen ist wie ein Teppich und man rutscht auch nicht", erzählte der 30-jährige Giuseppe.

Es sei nur sehr anstrengend, wenn die Kondition nicht ausreiche, lachte der gebürtige Italiener. "Uns ist es wirklich egal wer in die Soccer-Halle kommt. Klar wird die Hauptzielgruppe aus Hobbykickern bestehen, aber auch viele Vereine haben nicht den nötigen Platz um ein anständiges Hallentraining zu absolvieren", erklärte Häusler. Und die Sportsbar sei sowieso täglich für jedermann geöffnet.

Doch die Soccer-Halle ist nicht nur für Fußballer gedacht. In dem Gebäude gibt es zusätzlich noch zwei Squash-Courts, die ebenfalls online oder per Telefon gebucht werden können. "Es ist bestimmt ein Vorteil für uns, dass wir näher an Rosenheim sind, als die anderen Soccer-Hallen. Das Gesamtpaket aus Fußball, Squash und Sportsbar ist ein Alleinstellungsmerkmal", freut sich der Geschäftsführer.

Manuel Bonke (Mangfall-Bote)

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