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Zuverlässig, schnell und torhungrig: Bad Aiblingerin Theresa Zielinski erfüllt sich ihren Traum

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Von: Marinus Obermaier

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Flink an der Scheibe: Theresa Zielinski geht im Trikot der Nationalmannschaft an einer Gegnerin vorbei.
Flink an der Scheibe: Theresa Zielinski geht im Trikot der Nationalmannschaft an einer Gegnerin vorbei. © privat

Die U18-Nationalmannschaft der Damen hat im Januar einen großen Erfolg gefeiert. Mit dabei war auch die erst 14-jährige Bad Aiblingerin Theresa Zielinski, die sich damit ihren Traum erfüllt hat.

Bad Aibling – „Ich habe eigentlich nie damit gerechnet, einmal für die Nationalmannschaft zu spielen, aber ich habe es mir immer gewünscht. Deswegen war das wie ein kleiner Traum von mir“, verrät Theresa Zielinski im Gespräch mit der OVB-Sportredaktion. Die 14-jährige Bad Aiblingerin hat sich aber nicht nur den Traum, Nationalspielerin zu sein, erfüllt, sondern hat auch schon einen großen Erfolg gefeiert: Den Aufstieg mit der U18-Nationalmannschaft der Damen in die Top-Division!

Das hat Zielinski im Januar bei der Eishockey-Weltmeisterschaft der Division 1A in Ritten geschafft. Vier Siege und eine Niederlage haben gereicht, um den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. „Es war natürlich eine große Ehre. Ich habe damit auf jeden Fall nicht gerechnet, weil ich ja eigentlich erst 14 Jahre alt bin“, freute sich Zielinski über ihre Nominierung. Wieso sie mit 14 Jahren bereits in der U18 spielt, erklärt sie so: „Im letzten Sommer haben die Trainer zu mir gesagt, dass ich auch mal zum U18-Lehrgang kommen soll. Dort bin ich von Lehrgang zu Lehrgang weitergekommen und war dann auch bei der WM-Vorbereitung dabei.“

Für einen Scorerpunkt hat es bei der jungen Stürmerin zwar nicht gereicht, dennoch war sie mit ihren Leistungen zufrieden: „Ich bin von Spiel zu Spiel besser reingekommen und habe die Aufgaben umgesetzt, die mir die Trainerinnen gegeben haben. Ich war Mittelstürmerin und musste die Verteidiger unterstützen.“

Keine Probleme gegen ältere Gegnerinnen

Obwohl die 14-Jährige teilweise drei Jahre jünger war, als ihre Gegenspielerinnen, hatte sie auf dem Eis auch keine großen Probleme, mitzuhalten: „Natürlich sind die älteren Spielerinnen körperlich weiter und auch spielerisch haben sie mehr Erfahrung, aber ich glaube, aufgrund von der Reihen-Zusammensetzung konnten wir jüngere Spielerinnen auch gut mithalten.“

Dass die Gegenspieler körperlich weiter fortgeschritten sind als sie, das ist die Stürmerin auch aus dem Vereinsleben gewohnt. Dort spielt sie in der U15 des EHC Bad Aibling – zusammen mit Buben und Mädchen. „Die U18 der Damen ist vor allem vom spieltaktischen Verständnis weiter, dafür ist bei den Jungs der Körpereinsatz mehr vorhanden“, erklärt sie die größten Unterschiede zwischen beiden Teams. Während sie beim WM-Turnier punktlos blieb, trägt sie sich im Verein häufig in die Scorerliste ein. „Ich schieße natürlich lieber Tore, aber wenn sich die Möglichkeit ergibt, dann mache ich auch gerne eine Vorlage“, gibt sie zu.

„Das wollte ich auch mal ausprobieren“

Dass Eishockey keine gewöhnliche Sportart für Mädchen ist, das ist für Theresa Zielinski kein Problem. Schon im Alter von vier Jahren hat die Aiblingerin damit angefangen, den Puck über das Eis zu jagen: „Ich war, als ich drei Jahre alt war, mit meinen Eltern immer im öffentlichen Lauf. Danach hatten die Eishockey-Teams Training, das wollte ich dann auch mal ausprobieren. Nach drei Monaten in der Laufschule habe ich dann angefangen, Eishockey zu spielen. Meine Eltern haben mich bei meinen Plänen immer unterstützt.“ Am Sport Eishockey findet sie vor allem interessant, dass es „der schnellste Mannschaftssport der Welt und ein Teamsport ist, weil Individualsport finde ich langweilig.“

Dass sie sich auf dem Eis im Sturm zuhause fühlt, das war bereits früh klar: „Schon auf dem Kleinfeld bin ich immer nach vorne gelaufen und wollte Tore schießen. Die Trainer haben mich dann auch immer als Stürmerin eingeteilt.“ Ihren Spielstil beschreibt sie dabei als „nicht sehr experimentierfreudig. Ich gehe lieber auf Nummer sicher, bin aber auch sehr zuverlässig. Meine Stärken sind, dass ich sehr schnell bin und deswegen auch immer einen guten Backcheck mache. Meine Schwächen sind, dass ich vielleicht noch bisschen kreativer im Angriff sein könnte.“

Torhungrig und zuverlässig: Theresa Zielinski spielt in der U15 des EHC Bad Aibling.
Torhungrig und zuverlässig: Theresa Zielinski spielt in der U15 des EHC Bad Aibling. © privat

„Mein Ziel für nächstes Jahr ist, dass...“

Momentan verbindet die 14-Jährige den Sport noch mit der Schule. Sie besucht das Gymnasium in Bad Aibling und geht dort in die achte Klasse. Schulisch liegt bei ihr der Fokus bereits voll auf dem Abitur, sportlich hat sie nur für das kommende Jahr bereits Ziele: „Mein Ziel für nächstes Jahr ist, dass ich wieder mit zur WM fahre und dass ich weiter in der Nationalmannschaft bleibe.“

Wie es in einigen Jahren sportlich weitergeht, dafür hat Theresa Zielinski aber noch keine konkreten Pläne: „Ich will so lange wie möglich bei den Jungs bleiben, aber irgendwann muss ich dann natürlich wechseln. Ich will auf alle Fälle in den Frauenbereich kommen.“ Ein Wechsel aufs College in den USA oder in Kanada ist für sie noch keine Option: „Im Moment kann ich mir das noch nicht vorstellen, aber vielleicht dann mal in der Zukunft.“ Egal, wo es Theresa Zielinski in Zukunft sportlich hinzieht, den Triumph mit der Nationalmannschaft kann ihr bereits jetzt niemand mehr nehmen.

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