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"Berlin East Side Gallery" im Kino

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Sie ist Denkmal, Streitobjekt und Attraktion für Berlin-Besucher aus aller Welt: die East Side Gallery. 25 Jahre nach dem Mauerfall kommt nun eine Filmdokumentation ins Kino.

„Es ist schon erstaunlich“, sinniert der Künstler, „dass eine im Verhältnis so kleine Sache die ganze Welt teilen kann“. Die Berliner Mauer, 3,90 Meter hoch – doch groß genug, um in West und Ost zu spalten. Der Künstler, der da spricht, ist einer von 118 Malern, die im Wiedervereinigungsjahr 1990 Teile der Mauer bemalt haben. Diese stehen am Spreeufer in Friedrichshain und bilden seither die längste Freiluft-Galerie der Welt. Doch vor allem: ein bedeutendes, 1316 Meter langes Stück Geschichte.

Doch die bemalten Betonwände sind bedroht: durch Investoren, die Mauerstücke durch Prachtbauten am Spreeufer ersetzen wollen; durch Graffiti-Sprayer, die die Kunstwerke verschandeln; und schlicht durch Wind und Wetter, die die historischen Platten zerbröseln lassen.

Umso wichtiger, dass die Filmemacher Karin Kaper und Dirk Szuszies mit dieser Dokumentation auf die Bedeutung der Galerie aufmerksam machen. Ihre klare Botschaft: Die Stadt Berlin muss Geld in die Hand nehmen, um eines ihrer wichtigsten Denkmäler zu schützen. Um das zu untermauern, lassen sie Künstler zu Wort kommen, schauen ihnen beim Übermalen ihrer alten Werke zu, dokumentieren Demonstrationen für den Erhalt, sprechen mit Restauratoren, mit Initiatoren der einstigen Kunst-Aktion in Mauerfall-Tagen. Das ist zwar informativ – leider aber gar zu überladen. Mut zur Kürzung hätte der Produktion, die eher wie ein Lehrfilm als wie eine mitreißende Kino-Dokumentation wirkt, gut getan.

Katja Kraft

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