"Percy Jackson": Neues Leben für alte Götter

Alles beginnt mit einem geheimen Treffen zweier Männer auf der Aussichtsplattform. Es kommt zum Streit. Das ist nicht völlig ungewöhnlich, bis sich die beiden beim Namen nennen...
Es handelt sich um Zeus und Poseidon. Mächtige Götter der griechischen Mythologie. Sie sind Brüder und definitiv nicht in ihrer Zeit! Zeus’ (Sean Bean) Herrscherblitz, Symbol der Macht, wurde gestohlen. Neben seinem zweiten Bruder Hades (Steve Coogan) – Herrscher der Unterwelt – verdächtigt Zeus auch den jungen Halbgott Percy Jackson (Logan Lerman), Sohn des Poseidon (Kevin McKidd) und stellt ein Ultimatum...
Mit „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ wagt sich Regisseur Chris Columbus („Harry Potter und der Stein der Weisen“, „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“) an die gleichnamige Romanreihe von Rick Riordan. Eine Geschichte über die griechische Mythologie, ihre Helden und den jungen Halbgott Percy Jackson. Dabei erweckt Columbus die mächtigen Götter zu neuem Leben. Sogar auf Liebschaften mit Menschen lassen sie sich ein, schließlich kennt die Liebe keine Grenzen. Der Kontakt zum Nachwuchs aber ist verboten, weshalb die Kinder, Halbgötter, ohne Wissen über ihre Kräfte und Ahnen aufwachsen. So auch Percy.
Daher wirkt er verloren in seiner New Yorker Schule. Er leidet zudem an Legasthenie. Es scheint nicht seine Welt zu sein, er gehört nicht dazu. Doch Percys Leben verändert sich schlagartig, als ihn geflügelte Furien und gewaltige Minotauren jagen: Die Flucht endet in einem Halbgott-Ausbildungscamp, wo er alles über sich lernt.
Es ist der Ideenreichtum, der Chris Columbus’ Film ausmacht. Verstaubte Götter aus dem Geschichtsbuch tauchen in der Gegenwart auf, Sirenen bezirzen einen nicht mehr auf einer Insel, sondern im schillernden Las Vegas, und der Zugang zum Olymp ist nur über einen Hochgeschwindigkeits-Fahrstuhl möglich. Die Halbgötter tragen Sneaker statt Sandalen, unter der Rüstung sitzt die ausgewaschene Jeans. Die jungen Götter gehen mit der Zeit, fahren Maserati und bekämpfen die Medusa (Uma Thurman) mit einem iPhone. Die Mischung von Mythologie und Gegenwart ist hier durchaus gelungen. Die Spezialeffekte sind beeindruckend.
Allerdings ist dieser Mix aus Fantasy- und Sandalen- Film extrem auf das junge Zielpublikum fixiert. Die stark betonte Jugendhaftigkeit und die etwas unbeholfenen Sprüche mindern das Erlebnis etwas, mancher Zuschauer wird sich an „die Goonies“ oder „TKKG“ erinnert fühlen. Doch die Möglichkeit, Ex-Bond-Darsteller Pierce Brosnan als galoppierenden Zentauren zu erleben, ergibt sich bestimmt so schnell nicht wieder.
von Barnabas Szöcs