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Adventsingen Salzburg feuert hochschwangere Maria-Darstellerin, weil sie sich nicht impfen lassen will

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Von: Michael Hudelist

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„Fürchte dich nicht“ heißt das Werk, dass das Ensemble des Adventsingens heuer aufführen will, der Veranstalter fürchtet sich aber doch, dass sich die hochschwangere, aber ungeimpfte  Hauptdarstellerin anstecken könnte.
„Fürchte dich nicht“ heißt das Werk, dass das Ensemble des Adventsingens heuer aufführen will, der Veranstalter fürchtet sich aber doch, dass sich die hochschwangere, aber ungeimpfte Hauptdarstellerin anstecken könnte. © Michael Hudelist

Die langjährige Darstellerin der Maria im Salzburger Adventsingen, Simone Vierlinger, ist im realen Leben wieder schwanger und ohne Job. Der Grund ist, dass sie sich nicht impfen lassen will, „für Schwangere ist die Corona-Impfung noch nicht einmal zugelassen“, so die Schauspielerin, die sich in einer Pressemitteilung nun über den „Rauswurf“ beim Adventsingen bitter beklagt.

Salzburg - Hans Köhl vom Veranstalter, dem Salzburger Heimatwerk, rechtfertigt sich und meint, „ich würde mir nicht verzeihen, wenn sich die werdende Mutter im Rahmen der Vorbereitungen oder der Aufführungen infizierte und muss daher meiner Fürsorgepflicht als Arbeitgeber nachkommen.“

Seit 2008 ist Simone Vierlinger beim Salzburger Adventsingen, nach den Festspielen im Sommer die größte Kulturveranstaltung des Landes. Elf Jahre lang spielte sie die Hauptrolle, nach der Corona-bedingten Absage des Adventsingens im vergangenen Jahr sollte sie auch heuer wieder die Maria verkörpern. Doch, sie will sich nicht impfen lassen. „Meine Impf-Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen“, so Vierlinger in einer Aussendung. „Die Botschaft von Weihnachten wiegt dieses Jahr mehr denn je, überall sehnen sich die Menschen nach Geborgenheit - dieses Publikum wird mir fehlen. Gleichzeitig bin ich verantwortlich für das Kind im Bauch, die Impfstoffe bieten keine gesicherten Langzeitdaten“. 

Veranstalter: „Kein Rauswurf“

Der Gesamtleiter des Salzburger Adventsingens, Hans Köhl, erklärt nun, dass er bereits im August mit der Schauspielerin die „besondere Situation“ besprochen habe. Nach der pandemiebedingten Absage letztes Jahr sehe er sich sowohl dem Publikum wie auch dem gesamten Ensemble verpflichtet, dass die diesjährigen Vorstellungen in sicherer Weise stattfinden können. „Noch viel mehr sehe ich es aber als persönliche Verpflichtung gegenüber der dann im Advent hochschwangeren Darstellerin, keine gesundheitlichen Risiken zu eröffnen. 

Dass sich Frau Vierlinger angesichts der Schwangerschaft nicht impfen lassen möchte, respektiere ich natürlich“, so Köhl. Ein von ihr angebotener PCR-Test vor jeder Vorstellungen würde sie selbst aber nicht vor Ansteckung durch andere schützen und das Tragen einer Maske auf der Bühne sei eben ausgeschlossen. Von einem „Rauswurf“ könne allerdings keine Rede sein, es gebe noch keinerlei Vertrag. Köhl rechnet mit einer 2-G-Regel bei den Veranstaltungen, womit auch alle Musiker, Sänger und Darsteller geimpft oder genesen sein müssen.

Das Salzburger Adventsingen steht nun vor der Herausforderung, für die Rolle der Maria eine neue Besetzung zu finden. 

hud

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