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Brunnen-Drama: Junge (5) nach Sturz in 25 Meter tiefen Schacht tot geborgen

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Von: Markus Zwigl

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Ein erneutes Brunnen-Drama hat am Freitag ein tödliches Ende genommen. Wieder war es ein Wettlauf gegen die Zeit. Bereits am Dienstag stürzte der kleine Haider (5) im Süden Afghanistans in einen 25 Meter tiefen und ausgetrockneten Brunnen. Am Freitagmorgen konnte er nur noch tot geborgen werden.

Update, 9.26 Uhr - Junge nach Sturz in Brunnen tot geborgen

Ein Junge ist in Afghanistan nach einem Sturz in einen Brunnenschacht tot geborgen worden. Das teilte Anas Hakkani, ein hochrangiges Mitglied der regierenden militant-islamistischen Taliban, am Freitag auf Twitter mit, und sprach der Familie sein Beileid aus. „Unser Land ist heute Schauplatz einer großen Tragödie“, schrieb Hakkani, der in die Provinz Sabul im Süden des Landes zur Unglücksstelle gereist war und der Rettungsaktion beigewohnt hatte. Der etwa sechs Jahre alte Junge wurde am Vormittag (Ortszeit) nach einem mehrere Tage dauernden Einsatz von Rettungskräften geborgen.

Das Kind war wohl am Dienstagmittag (Ortszeit) in der Provinz Dschaldak in einen Brunnen gestürzt. Die Rettungsarbeiten wurden dadurch erschwert, dass der Schacht sehr eng war. Rettungskräfte versuchten über mehrere Tage, sich zu ihm vorzugraben und brachten auch Geräte aus einer Nachbarprovinz an die Unglücksstelle. Zunächst waren mehrere Rettungsversuche - etwa das Kind in einem Sack hinaufzuziehen - gescheitert. Zuletzt waren am Donnerstag noch Lebenszeichen von dem Jungen vernommen worden.

Zur Rettungsaktion war auch der Verteidigungsminister der Taliban, Mullah Jakub, gereist. Auf Bildern in sozialen Medien war zu sehen, dass dem Einsatz auch Hunderte Zivilisten beiwohnten. Lokalen Medien zufolge waren Menschen auch aus den Nachbarprovinzen dort hin gereist.

Erstmeldung:

Wie Bilder von vor Ort zeigen und verschiedene Nachrichtenagenturen berichten, geben die Behörden und die Bürger der Provinz Sabul alles, um den kleinen Jungen helfen zu können, jedoch bislang ohne Erfolg. Mit Baggern, anderem schweren Gerät und zum Teil Handschaufeln versuchen die Rettungskräfte einen Zugang zu Haider zu buddeln. Zuvor waren offenbar bereits vier Rettungsversuche gescheitert.

Als Haider vom Grund des 25 Meter tiefen Brunnens nach oben gezogen werden sollte, blieb er offenbar in rund zehn Metern stecken. Der Schacht sei extrem eng und habe einen leichten Knick. Außerdem blockiere ein größerer Stein den Zugang, wie von vor Ort berichtet wird. Haider wird aktuell über einen am Ende eines Seils befindlichen Eimer mit Wasser und Nahrung versorgt. Noch haben die Rettungskräfte Hoffnung, weil sie Haider weinen hören.

Der Großvater des Jungen sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Junge sei in den Brunnen gefallen, als er versuchte, den Erwachsenen beim Graben eines neuen Bohrlochs zu helfen.

Erst Ende Januar saß ein kleiner Bub in Marokko tagelang in 32 Metern Tiefe fest. Nach einer schwierigen Rettungsaktion starb er wenige Tage danach im Krankenhaus.

mz

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