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Bär im Pongau von Zug getötet oder doch erschossen? Todesursache nun eindeutig klar

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Von: Martina Hunger

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Landesveterinärdirektor Josef Schöchl mit dem Röntgenbild (Schädel) des verendeten Bären. Man sieht die massiven Verletzungen deutlich.
Landesveterinärdirektor Josef Schöchl mit dem Röntgenbild (Schädel) des verendeten Bären. Man sieht die massiven Verletzungen deutlich. © Land Salzburg

Für Wirbel gesorgt haben Bilder eines toten Bären auf den Bahngleisen in Schwarzach im Pongau. Sofort wurden Spekulation laut, dass der Bär nicht von einem Zug erfasst und getötet wurde. Nun liegt der Obduktionsbericht vor:

Salzburg – Zwischen den Bahnhöfen Schwarzach (Pongau) und Lend (Pinzgau) in Österreich wurde am Dienstagmorgen (23. Mai) ein Braunbär tot auf den Gleisen gefunden. Zwei Lokführer der Österreichischen Bundesbahn meldeten der Polizei am Morgen, dass sich das tote Tier auf den Gleisen befand. Schnell wurden Spekulationen laut, dass der eventuell doch nicht von einem Zug erfasst und getötet worden war, sondern Wilderer das Tier erschossen hätten.

Das Land Salzburg hat eine Obduktion angeordnet. Das Forschungsinstitut für Wildtierkunde an der Veterinärmedizinischen Universität Wien hat den Bären inzwischend eingehend untersucht. Dabei wurde vor allem auch geprüft, ob eine andere Ursache für den Tod des Tieres in Frage kommen könnte. Hier gibt es eine klare, wissenschaftliche Antwort: „Das Tier ist eindeutig nach dem schweren Zusammenprall verendet. Eine andere Todesursache oder auch eine illegale Tötung kann ausgeschlossen werden“, teilt Landesveterinärdirektor Josef Schöchl mit. 

Obduktion: Bär war 111 Kilo schwer

Die österreichischen Experten für Wildtiere haben den Bären umfangreich untersucht und obduziert. Dabei wurden auch zahlreiche Röntgenaufnahmen angefertigt und analysiert. „Festgestellt wurden mehrfache schwere Verletzungen, die klar auf einen Zusammenstoß schließen lassen. Es gibt zum Beispiel keinerlei Hinweise auf Schusswunden. Das Tier hatte massivste innere Blutungen im Brust- und Bauchbereich. Die Aufnahmen zeigen Serienrippenbrüche, einen Bruch der Wirbelsäule und eine Frakturen im Schädelbereich und viele andere Verletzungen. So etwas kann kein Tier überleben“, berichtet Schöchl.

Durch die Untersuchungen konnten die Angaben zum getöteten Europäischen Braunbären präzisiert werden. „Es handelt sich um ein männliches, junges, erwachsenes Tier mit 111 Kilo Körpergewicht“, so Landesveterinärdirektor Josef Schöchl. Die Auswertung der DNA-Proben wird für kommende Woche erwartet. Sie erlauben dann Rückschlüsse auf bestätigte DNA-Analysen von Bären, die zuletzt an anderen Orten entnommen wurden.

Ein oder mehrere Bären hatten in den vergangenen Wochen in Bayern für Unruhe gesorgt. Bei Oberaudorf (Kreis Rosenheim) wurden drei Schafe gerissen, außerdem tappte er im südlichen Landkreis Traunstein und nahe Schneizlreuth in Fotofallen und hinterließ Spuren. Zuletzt wurde er nahe Salzburg bei Grödig gesichtet. Ob es sich um ein und denselben Bären handelt, soll der DNA-Abgleich klären.

mh

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